Der Junge und die goldenen Perlen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. Dezember 2011, 21:22 Uhr

Allgemeins

Der Junge und die goldenen Perlen ist XXXXXXXXX Beitrag zum Märchenevent welches zum Advent 2011 stattfand.

Das Märchen

Es war einmal in Imoriath, weit weit im Süden im Lande Innadril eine Stadt in der wie es schien jeder glücklich war. Die Bewohner hatten genug zu essen und zu trinken, sie kannten keine kalten Winter und keine Kriege. Doch vor der Stadt auf einem Hügel, nahe den Klippen zu den tosenden Gewässern des Meeres, da stand eine kleine Hütte aus Stein und Holz. Dort lebte seit dem Tod des Vaters ein Jägerssohn ganz alleine.

Und wenn er von seinem Hügel auf die Stadt blickte so kam in ihm Eifersucht auf, denn er war arm und hatte nichts.

Seine Kleider waren alt, zerlumpt und zerrissen. Doch mehr Löcher als seine Kleidung hatte sein Heim, wo der Wind durch die Bretter pfiff, und der Regen durch die Decke tropfte. Und noch älter als die Hütte war der Bogen seines Vaters mit dem sich gerade so viele Alligatoren erlegen ließen damit der Jägerssohn mit dem Alligatorenleder Essen kaufen konnte. Hilfe, welche ihm von den reichen Stadtbürgern und der Priesterschaft angeboten wurde, hatte er gekränkt abgelehnt. Zu groß war sein falscher Stolz.

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An einem Tag, der so war wie jeder andere, war er wieder auf die Alligatoreninsel gerudert. Die Ausbeute jener Woche war mager ausgefallen und so hoffte der Junge wenigstens noch einen erlegen zu können, bevor die neue Woche anbrach. Diesmal würde er es auf der anderen Seite der Insel versuchen, dort gäbe es bestimmt leichtere und unvorsichtigere Beute, dachte er. Doch als er den Strand in einer der vielen Buchten betrat und sein Boot an einem großen angespülten Baumstamm anbinden wollte, entdeckte er etwas mit dem er nicht gerechnet hatte. Denn hinter dem Baumstamm, da lag ein nacktes Mädchen ohnmächtig da.

Der Junge war natürlich erst überrascht, dann stieg in ihm aber Scham auf, wie sollte er sich denn verhalten? – hatte er doch nie im Leben bisher ein nacktes Mädchen gesehen. Er wandte seinen Blick ab und rief sie, doch sie antwortete nicht. Da ließ er seinen Bogen in den Sand fallen und zog sein Hemd aus, welches er über sie warf um ihre Blöße zu verdecken. Erst war es ihm gar nicht aufgefallen, doch nun sah er es im Wasser schimmern und als er hinab sah, so sah er einen Fischschwanz. Nun wurde es ihm klar, dass er eine Meerjungfrau gefunden hatte. Doch waren das nicht nur Einbildungen von Seefahrern, nur Märchen für Kinder, dachte er. Und doch lag sie da vor ihm und war echt.

Wer bist du?

Die Meerjungfrau hatte die Augen aufgemacht und blickte ihn fragend an, wie er so über sie gebeugt im Sand kniete. Erschrocken stürzte der Jägerssohn nach hinten, richtete sich auf und versuchte panisch sein Boot loszubinden um weg zu rudern.

Nein, Bitte bleib hier. Hilf mir bitte!

Rief sie ihm nach, doch er ignorierte sie, hatte er doch Geschichten gehört das sie Leute ins Wasser ziehen wo diese dann ertrinken.

Ich bin verletzt, ein Alligator hat mich gebissen. Ich brauche Hilfe. Bitte!

Rief sie wieder, doch noch immer wollte der Junge nicht hören, warf seinen Bogen ins Ruderboot und schob es ins tiefere Wasser.

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So will ich dir einen Wunsch erfüllen, wenn du mir hilfst! Alles was du begehrst kann ich erfüllen. Ein langes Leben, Macht, Reichtum, .. nur bitte hilf mir. Lass mich hier nicht allein!

Rief sie weinend hinterher. Als dies der Jägerssohn hörte, wurde er aufmerksam und blickte zurück. War sie doch nur ein Mädchen und er wäre bestimmt stärker, wenn sie versuchen würde ihn ins Wasser zu ziehen.

Mein Boot ist zu klein, dein Fischleib zu groß

Meinte er und blieb bei dem Baumstamm stehen. Sie aber schloss die Augen und der Fischschwanz fing an zu leuchten, strahlend hell, und plötzlich wurden aus dem Schwanz zwei Beine. Eines wies aber eine Bisswunde auf, hatte sie wohl die Wahrheit gesagt das sie Hilfe bräuchte.

Und du erfüllst mir einen Wunsch wenn ich dir Helfe? Egal was es ist?
Alles was du willst, nur nimm mich mit, ich bin zu schwach zum schwimmen. Sobald ich wieder gesund bin, werde ich tun was du willst

Der Junge trat vorsichtig an sie heran und hob sie in sein Boot. Dann ruderte er aufs Meer und hatte dabei Angst. Angst sie würde ihn nun doch ins Meer hinunterziehen, doch sie blieb ruhig. Am Festland hob er sie wieder raus und trug sie in seine Hütte, wo er sich um ihre Wunde kümmerte und ihr etwas zum anziehen gab. Auch Essen und Trinken, und sein Bett bekam sie.
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Nach einigen Tagen hatte er sich an das Mädchen gewöhnt. Sprach mit ihr wie mit einem alten Freund und lachen erfüllte das Innere der Hütte. Lachen das seit dem Tod des Vaters in diesem Heim fremd war. Sie erzählte ihm von den Wesen im Wasser, von den Nymphen und dem Meervolk, von den vielen Fischen und Pflanzen, welche er noch nie gesehen hatte. Er erzählte ihr von den Bergen, von Eis und Schnee, und von all den Rassen die man in Imoriath antraf. Von den erhabenen Elfen, von den tüchtigen Zwergen, den starken Orks und anderem. Bis tief in die Nacht dauerten ihre Gespräche bis sie friedlich einschliefen.

Nach etwas mehr als einer Woche war die Wunde des Mädchens verheilt und so wie sie es versprochen hatte, wollte sie ihm nun seinen Wunsch erfüllen. Der Junge wollte von ihr Reichtum, damit er sich seine Träume erfüllen konnte. Damit er so glücklich sein konnte wie die Leute in der Stadt Heine. Damit er sich kaufen konnte was er konnte und die Leute ihn beachteten. Eines Morgens begleitete er sie zum Strand hinunter, denn sie wusste wo es Gold im Meer gab welches sie ihm bringen würde. Sie stieg ins Wasser und bekam wieder einen Fischschwanz, dann schwamm sie davon.

Der Jägerssohn wartete am Strand und es reute ihn das er ihr geglaubt hatte, kam sie nämlich nicht zurück. Bis zum Abend wartete er und wollte dann enttäuscht und zornig in seine Hütte zurück. Doch genau in dem Augenblick tauchte sie lächelnd aus dem Wasser auf.

Bist du sicher, dass dich das Gold glücklich machen wird?

Fragte sie und hob eine Muschel aus dem Wasser. Der Junge bejahte dies und trat ihr ins seichte Wasser entgegen. Sie strich mit der Hand über den Panzer der Muschel und diese öffnete sich, und drinnen, da lag eine wunderschöne goldene Perle.
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"Dies ist eine magische Muschel, sie wird dir jeden Tag eine goldene Perle schenken, streich ihr nur über den Rücken".

Der Jägerssohn war erfreut und nahm die Perle aus der Muschel, sie war wirklich aus Gold und wenn sie tatsächlich jeden Tag eine hervorbrachte, so wäre er reich.

Der Junge hatte nur noch Augen für die Muschel und das Gold, welches ihm sein Glück bedeuten sollte. Ohne zurückzublicken verließ er die Meerjungfrau und ging nach Hause. Am nächsten Tag war das erste was er tat, über den Panzer der Muschel zu fahren und tatsächlich war da eine weitere goldene Perle, wie das Mädchen es vorhergesagt hatte. Nun konnte er sich alles kaufen was er wollte. Nun könnte er endlich glücklich sein, dachte er.

Nach einigen Tagen sah man den Jägerssohn in Heine. Er trug feinste Kleidung, aus avellanischer Seide und den kostbarsten Stoffen. Schuhe aus dem besten Alligatorenleder, eingehüllt in das teuerste Duftwasser. Jeder der den Jungen sah, war von seiner Erscheinung angetan. Mädchen, die ihn vorher nie beachtet hatten, warfen ihm nun Blicke zu. Fremde Händler die ihn zuvor wie Abfall behandelt hatten verbeugten sich leicht vor dem Edelmann, für den sie ihn nun hielten.

Auch hatte er sich eine Wohnung in der Stadt gekauft. Sie war eines Königs wert, aus Marmor und den seltensten Teppichen, den edelsten Hölzern und Möbeln.

Und schon nach einigen Wochen hatte er alles, was er sich schon immer gewünscht hatte. Er wurde angesehen, hatte es Nachts warm und gemütlich. Musste keinen Hunger oder Durst leiden, doch etwas fehlte.

Egal was oder wie viel er besaß, er wurde einfach nicht glücklich.

Hatte er nicht schon immer gedacht, die Menschen in Heine sind ihres Reichtums glücklich? Ihrer feinen Kleidung, den leckeren Speisen, dem edlen Geschmeide, den imposanten Wohnungen. Doch er hatte dies alles – nur glücklich ward er noch immer nicht.

Sollte er denn nie glücklich sein, fragte er sich und erinnerte sich das er das doch schon mal war – all die Zeit als sein Vater noch lebte und auch in der Zeit als die Meerjungfrau bei ihm wohnte.

Als er dies erkannt hatte, ging er zu der alten Hütte zurück und warf die Muschel über die Klippe ins Meer. Dann stieg er hinab zum Strand und setzte sich in den nassen Sand, denn er bereute seinen Wunsch sehr.
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Und als sein Herz schwerer wurde und ihm die Tränen die Sicht trübten, sah er etwas im Wasser auf ihn zukommen, es war die Meerjungfrau mit goldenem Haar und Haut so rein wie Porzellan. Er richtete sich auf und lief ins Wasser bis es ihm zur Brust reichte.

Du hast gewusst das mich das Gold und all der Reichtum nicht glücklich machen werden, oder?

Sie lächelte bei seinen Worten.

Das gesamte Gold dieser Welt reicht nicht um jemanden glücklich zu machen, wenn es niemanden gibt mit dem man es teilen kann. Nun, hast du einen anderen Wunsch?
Dich. Ich wünsche mir dich

Sie umarmte ihn, sie küsste ihn und noch am selben Tag heirateten sie im Tempel der Eva. Und man sagt, dass sie nach einigen Jahren ins Meer gingen. Als Meermann und Meerfrau, und wenn sie nicht gestorben sind, sich noch immer lieben und zusammen glücklich sind. Den mehr als alles Gold auf der Welt, braucht man Liebe um glücklich zu sein