Schwarze Drachen

Aus Imoriath Wiki
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Übersicht

  • Gesinnung : neutral gut
  • Ausrichtung: RP
  • zugelassene Rassen: alle, vorzugsweise Menschen & Elfen
  • zugelassene Klassen: alle
  • Kennzeichen im RP: Wappen des schwarzen Drachens an der Kleidung
  • Leader/in: Elsyrion
  • Co-Leader/in: Norelle
  • Botschafter: Azuma
  • IG-Ansprechpartner für Bewerber: Norelle & Elsyrion

Kurzbeschreibung: Die Schwarzen Drachen haben sich dem Schutze der Stadt Heine und des Innadril-Schlosses verpflichtet (siehe Clanstory der Schwarzen Drachen). Sie sind die Hüter des Siegels des Schwarzen Drachens.

Die Schwarzen Drachen sind mit den Seekers of Truth aliiert. Diese Allianz ist unter dem Namen "Verbruederung" bekannt.

Die Allianz dient dem Schutz Heines.
Sie entstand als beide Gilden Heine als Basis auswählten und der damalige König sie um die Stadt kämpfen lassen wollte.
Beide Gilden wollten aber der Stadt und den Bürgen nicht schaden; so schlossen wir uns zu einer Allianz zusammen.
Als Gilden noch die Castle halten durften wurde die Kontrolle -mehr oder weniger- regelmässig gewechselt.

Die Schwarzen Drachen führen einen RP Krieg gegen Kakais Wehr.

Geschichte des Clanes

Text folgt...

Clanstory

Da der Clan schon sehr alt ist, wurde die Clanstory nachträglich noch erweitert.

Erste Fassung (by Imothep, Vaaldon & Vaidra)

ooc: Die Geschichte ist unverändert, aber mit einigen Macken. Ich bitte dies zu entschuldigen, unsere Clangründer weilen ja nicht mehr unter uns...^^

Diese Schriftrolle befindet sich heute in der Biblothek der Stadt Heine und ist zum Gedenken der Black Dragons gewidmet:


Einst in Vergangenen Tagen, wo Dunkelheit und Chaos die Länder umhüllten.

Städte und Dörfer lagen in Flammen und Asche war das Einzige, was übrig geblieben war. Kreaturen so finster wie die Nacht, herrschten über die Länder Innadril´s.

Die wenigen Überlebenden versammelten sich in der letzen Zuflucht der Stadt Heine, um sich dort vor den Scheusalen versteckt zu halten. Die Jahre vergingen und die vereinzelten Angriffe auf die Stadt häuften sich. Jeden Tag kamen neue Heerscharen des Bösen und forderten Tote. Tag für Tag wurden es mehr und es wurde immer schwieriger die Stadt zu verteidigen und so schwand das Leben allmählich dahin. Leichen der Einwohner und der Kreaturen verrotteten vor den Mauern der Stadt. Die letzten Überlebenden, die Heiligen Priester Heines, beschlossen sich an eine einst vergessene Legende zuhalten, nachdem es ein Siegel gäbe, welches, wenn es von dem Guten gebrochen würde, es das Böse vertreiben könnte. Man sprach davon, dass es tief im Garten der Göttin Eva verborgen sei, doch wer von den Letzten würde stark und schnell genug sein?

Schließlich waren die Priester schon vom Alter und der ständigen Angst gezeichnet. Man brauchte junge Helden dessen Seelen frei von jeder Schuld sind.

Sie mussten mutig und stark genug sein, um sich auf diese gefährliche Reise zu begeben und das Siegel zu finden. Nun stellte sich aber die Frage, wer sie denn seien?

Alle Überlebenden, welche in der Lage waren ein Schwert in ihren Händen zu halten, brauchte man zur Verteidigung der Stadt. Da durchfuhr dem Ältesten ein Gedanke: "Könne man nicht den Sohn des Schmiedes Valexor diese Aufgabe Übertragen? Er scheint noch klein und schnell zu sein, dabei mutig und dies konnte heißen, dass er der Aufgabe gewachsen sein könnte. Hierfür müsste er sich unbemerkt bis in die Lande jenseits Innadrils begeben. Zudem sei er noch zu jung, um die blutrünstigen Angriffe der Kreaturen gegen Heine abzuwehren.“ So kam es, dass der Älteste den Schmied Valexor mitsamt seinem Sohn in die heiligen Hallen der Stadt rief, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Valexor stand dieser Aufgabe skeptisch und misstrauisch gegenüber, da er um der Gefährlichkeit wusste, welche auf der Reise lauerte. Ihn quälte der Gedanke, dass er seinen Sohn nie wieder sehen würde. Doch letztendlich sah er es ein, da sein Sohn die letzte Hoffnung für die restlichen Bewohner sei und schließlich alle sterben würden, wenn man nichts unternehme.

Der Sohn hingegen war von der Aufgabe sehr angetan und voller Tatendrang.

Kaum konnte er es noch Abwarten solch eine ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen, doch eines bedrückte auch ihn... Sollte er ganz allein auf die Reise gehen? ... "Allein würde man es doch nicht schaffen." Durchkam es ihn und sollte er all seine restlichen Freunde die nicht dem Opfer der Kreaturen geworden waren allein lassen? Denn seine Freunde waren doch seine Gefährten und dies schon seit er sich erinnern konnte. Nicht nur dies, es waren auch die Letzen die noch am Leben waren.

Er könnte sie nicht so einfach im Stich lassen. Nachdem er dies dem Ältesten erzählte und sich jener mit den Priestern darauf hin beriet, bekam er die Bitte den Ältesten die ihm Unbekannten vorzustellen und sie aufzusuchen.

So rannte der Sohn hinaus, um seine Freunde zu suchen. Nach einer kurzen Zeit kehrte er mit zwei anderen, welche die Halle links und rechts neben ihm betraten wieder. Es waren seine zwei besten Freunde, die einer der Priester schon seit der Kindheit kannte. Ihre Namen lauteten Imothep und Vhaidra. Mit diesen zwei Freunden würde er es schaffen, da war er sich sicher.

Nun Sprach der Bund der Priester: "Ihr drei seid unsere letzte Hoffnung und ihr müsst das Siegel finden und es brechen!"

Noch am selben Tag, als der Mond am Himmel aufgegangen war und die Sonne hinter den Bergen verschwand, brachen sie auf. Unbemerkt nahmen sie einen geheimen Weg aus der Stadt und sie entkamen auch den Kreaturen, welche sich in der Nähe aufhielten, um sich für den nahe liegenden Angriff vorzubereiten. Es war eine lange und mühselige Reise. Verbrannte Erde und Leichen so weit das Auge reichte. Leise und schnell mussten sie sein.

Die Tage gingen dahin und sie kamen der Grenze Innadrils immer näher. Das Feld der Stimmen lag kurz vor ihnen, als sie ein Stöhnen zu hören glaubten. Erst dachten sie, dass sie schon auf dem Feld wären deren eigenartige und heilige Steine eine gewisse Stimme erzeugen konnten, wenn der Wind an ihnen entlang wehte, doch dem war nicht so. Die Stimme kam von einem Krieger aus dessen Wunden das Blut floss. Er berichtete mit letzter Kraft, dass er von einem fernen Ort stamme und seinem Dorf dasselbe wie Heine Schicksal widerfahren war. Er berichtete Kreaturen hätten jeden getötet in seiner Heimat und er ist mit einer Gruppe Wachen im letzten Moment geflohen um einer alten Legende nachzugehen, in der von einem Tempel die Rede ist, der sich in der Nähe des Feldes der Stimmen befinden sollte. Jener Tempel sollte eine Macht beinhalten, welche in der Lage wäre, die Kreaturen aufzuhalten. Es traf die Freunde wie ein Blitz. Sollte dort das Siegel verborgen sein?

Mit seinen letzten ächzenden Worten flüsterte er "Eva" und zeigte in Richtung Süden. Den dreien wurde bewusst, dass sie dort hin mussten. Weitere zwei Tage verstrichen, als in der Ferne ein eigenartiger Ort zu erkennen war. Ein Turm mitten im Meer ohne nur eine Spur der Zerstörung. Schon seit Stunden waren auch keine Kreaturen in der Nähe zu hören. Als sie dem Turm immer näher kamen, erblickten sie das dieser wohl einen Eingang habe, doch lag dieser unter Wasser in einer Tiefe die sehr schwer zu erreichen sei. Vhaidra sprang als erstes, die anderen beiden folgten. Mit dem letztem Atem in der Brust tauchten sie im Turm herauf und trauten ihren Augen nicht.

Wunderschöne Wandmalereien, Säulen von außergewöhnlicher Pracht verziert mit Juwelen und Gold, Gänge voller Perfektion, wie von Göttern erbaut... Sie folgten diesen seltsamen aber dennoch wunderschönen Gang bis sie zu einem riesigen Raum kamen, dessen Decke eine riesige Kuppel aus Kristallglas darstellte. In der Mitte befand sich eine riesige Statue mit dem Antlitz der Göttin Eva, die etwas in ihrer hand hielt. War dies das Siegel?

Sie gingen zu der Statue. Als sie näher kamen, erkannte man, dass sie eine seltsame schwarze Scheibe in der Hand hielt, auf der man deutlich einen schwarzen Drachen erkennen konnte.

Sie halfen sich gegenseitig hinauf bis sie die schwarze Scheibe in der Hand Evas erreicht hatten. Auf der Scheibe waren die Initialen BD eingraviert und im Hintergrund dieser waren schwarze Drachen. „Nimm sie heraus“ sagte Imothep zu dem Sohn des Schmiedes. Als er sie berührte durchkam ihn ein seltsames Gefühl. Er fühlte sich auf einmal schwach und ihm wurde schwarz vor Augen, bis er von der Statue fiel. Imothep und Vhaidra sprangen herunter um zusehen ob etwas passiert war, aber nach einer kurzen Zeit kam der Sohn Valexors wieder auf die Beine. "Ist dir etwas passiert?", fragte Vhaidra, er schüttelte nur mit dem Kopf.

"Was war geschehen?", fragte Imothep und noch bevor er zu einer Antwort kam, erzitterte der Boden unter ihren Füssen, als ob eine Armee Orks auf sie zustürmte würde. Die drei wussten nicht, was geschah. Darauf rief Vhaidra: "Lasst uns schnell hinaus!"

Sie rannten in Richtung des Ganges aus dem sie anscheinend gekommen waren. Aber irgendetwas stimmte nicht, der Gang wurde immer dunkler und es roch auf einmal wieder nach verwesendem Fleisch. Sie rannten immer schneller, da stießen sie auf Überreste jener Menschen, welche zuvor an diesem Ort waren. Es waren Krieger. Dies konnten sie an den Schwertern, Schildern und den Rüstungen erkennen. Ein schrecklicher Tod musste sie ereilt haben. Eine der Rüstungen war durchbohrt von einem Loch dessen Größe einem Floranischem Apfel gleich kam.

Wie sind sie wohl um ihr Leben gekommen, fragten sie sich und folgten dem Gang weiter.

Es wurde immer dunkler und sie traten auf immer mehr Rüstungsteile und Knochen.

Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Es war ein Stampfen und ein Keuchen... Ein seltsames Geräusch, es klang wie diese Kreaturen aber doch irgendwie ganz anders.

Der Sohn des Schmiedes steckte die schwarze Scheibe in seine Tasche, um ein altes Rostiges Schwert aus der Hand eines verstorbenen Kriegers zu nehmen, der vor langer Zeit hier sein Leben gelassen hatte. Dieses Geräusch, es kam immer näher und Imothep und Vhaidra nahmen jetzt auch jeweils eine Waffe in ihre Hand und sie liefen weiter in Richtung des kleinen Lichtes am Ende des Ganges, dann erblickten sie es einen riesigen Haufen Knochen, der sich zu bewegen schien und aus ihm kamen auch diese Geräusche. Misstrauisch gingen sie auf diesen Berg aus Teilen von Mithril Brustplatten, Knochen von Menschen und alten Rostigen Waffen in deren Klingen man sich einst Spiegeln konnte. Plötzlich fielen verstaubte Teile hinab und es erhob sich eine seltsame Kreatur. Wohl einst der Wächter des Tempels- so vermuteten die drei Freunde.

Schreckliche dornenartige Krallen hatte es und es stank furchtbar nach verrottetem Fleisch.

Als diese Kreatur auf sie zu kam, in der Absicht jene zu Töten, die es wohl störten, erhoben die drei ihre Waffen und kämpften Seite an Seite gegen diesen Wächter. Es war ein langer und harter Kampf doch letztendlich gewannen sie ihn.

Die schwarze Scheibe, die sie bei sich trugen, schien ihnen die Kraft verliehen zu haben den Kampf siegreich zu beenden. Sie rannten weiter, da die Erde immer noch zitterte, immer dem Licht am Ende entgegen, bis sie an einer Stelle kamen, wo das Meer wieder das Wasser in den Tempel schwemmte. Sie holten tief Luft und schwammen dem immer heller werdendem Licht entgegen, bis an der Oberfläche den ersten Atemzug verspürten und das Tageslicht ihnen in die Augen fiel.

Sie hatten es geschafft, sie sind dem Tempel und seinem Wächter entkommen. Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnten, sahen sie wie der Turm des Tempels komplett im Meer versank. Sie ruhten sich einen Moment aus und betrachteten die Drachenscheibe etwas genauer, wie sie Vhaidra schon nannte.

„Dies muss das Siegel sein“, meinte Imothep, „es muss es sein“ erwiderten seine Freunde daraufhin. Und sie brachen die Heimreise an. Tage vergingen bis sie es geschafft hatten in ihre Heimatstadt zurückzukehren.

Sie sahen Heine ihre Heimat, ihre Zuflucht, doch die Angriffe gingen weiter als sie ihre Aufgabe erledigten. Es gab noch mehr Tote nur noch eine Handvoll der Bewohner und Wachen waren noch am Leben. Lang konnten sich diese nicht mehr halten und es währe vorbei. So schnell ihre Beine sie tragen konnten, brachten sie die Scheibe in die heiligen Hallen, wo die Priester sie schon seit Tagen erwarteten. "Habt ihr sie gefunden?", fragte der Älteste und der Sohn Valexors antwortete, sie haben eine Drachenscheibe aus der Hand Evas und er zeigte sie dem Ältesten.

Daraufhin voller Heiterkeit schrie er die Worte "Das ist es! Ihr habt das Siegel gefunden!" Freude und Hoffnung verbreiteten sich in den Hallen. "Wie bricht man es?", fragte Imothep voller Neugierde. Stille herrschte als der Älteste sagte: "Folgt mir!" So folgten die drei dem Ältesten dem heiligen Turm hinauf bis zur Spitze. Dort angekommen bildeten sie einen Kreis um das heilige Symbol des Drachen, das im Boden eingelassen war. Der Älteste sagte nun du de Drei: "Derjenige, der Eva berührt hat, muss dieses Siegel berühren und es werde gebrochen."

Alle drei hätten sie berührt sagte Vhaidra "Nun gut.", antwortete der Älteste "Berührt es alle drei." So legten sie alle drei ihre Hand auf das Siegel. Zunächst passierte nichts, doch dann erzitterte wieder die Erde und sie bekamen schon ein wenig Angst, da sie an den Turm des Tempels denken mussten.

Der Himmel verdunkelte sich und es donnerte und blitzte. Das Siegel fing an, ein wundersames Licht zu verbreiten. Das Donnern und Blitzen wurde immer gewaltiger, bis ein Blitz direkt in das Siegel einschlug. Ein gleißendes Licht strahlte daraufhin zum Himmel und aus dem Licht erschien ein Schwarzer Drache. Ein Drache so schwarz, wie die Nacht und so riesig, dass er das Gleißende Licht mit seinen Flügeln verdeckte. Blitze um ihn herum, eine schreckliche Bestie dachten sie, sie werde alles vernichten was es noch an Leben gibt, doch der Drache flog über dem Turm hinaus, hinaus zu den Kreaturen. Welche Grausamkeiten sich hinter den Bergen abspielten war nur zu erahnen, aber Schreie der Kreaturen drangen übers Land und das Feuer, welches der Drachen spie, erhellte die Nacht. Tage, nein, Wochen ging dies so bis letztendlich die letzte Kreatur selbst zu Asche wurde und Innadril befreit war.

Der Drache kehrte in das Siegel zurück, als seine Aufgabe erfüllt war. Währenddessen wurden die drei von den Priestern belohnt. So sprach der Älteste: "Ab heute nennt euch die Black Dragons! Kämpft für das Gute in unserem Land, verteidigt Heine und beschützt das Siegel mit eurem Leben! Möge man euch das Alte Schloss auf dem Hügel übergeben, welches euer Sitz werden soll!"

Als die drei voller Stolz die Hallen verließen, sagte einer der Priester: "Sagt Sohn des Valexor wie lautet euer Name? Ich kenne ihn immer noch nicht." "Nun", sagte der Sohn: "... mein Name lautet Vaaldon."

Elsyrions Rückkehr

Eva

Er war am Ende. Der Elf starrte auf das Blut, welches an seiner Wange herablief und auf den Boden unter ihm tropfte. Sein ganzer Körper war vom Schmerz betäubt und mittlerweile war er an einen Punkt gekommen, an dem er glaubte mehr könnte er nicht mehr ertragen.

Elsyrion rechnete sich keine Chancen mehr aus, jemals aus diesem Keller herauszukommen. Seine Arme waren über seinen Kopf gebunden. Die Handgelenke spürte er unter der Umklammerung der Metallreife schon längst nicht mehr. Auf seinem nackten Oberkörper glänzte sein frisches Blut. Erst vor wenigen Minuten hatte seine Peinigerin den Raum verlassen. Wie konnte es nur soweit kommen?

Schon damals sollte er sterben. Der Fluch, welcher ihn zwang, sich im Schloss Innadril einzusperren [1], hätte ihn beinahe das Leben gekostet. Es stand damals sehr schlecht um ihn. Irgendwann hörte der Clan der Schwarzen Drachen überhaupt nichts mehr von dem Elfen. Alle hielten ihn für tot.

Fast alle.

Elsyrion lauschte dem regelmäßigen Geräusch des tropfenden Blutes, welches sich in einer kleinen Pfütze auf dem Boden sammelte. Sonst war nichts zu vernehmen. So sehr er auch sein noch vorhandenes linkes Ohr [2] anstrengte. Es war totenstill. Die paar Minuten ohne Gesellschaft musste er nutzen um nachzudenken. Nicht einmal eine Benachrichtigung konnte er nach Heine schicken. Wer könnte ihm also noch helfen?

Damals glaubte er auch nicht mehr daran, dass er noch gerettet werden konnte. Dennoch sandte Eva ihm Hilfe. Er konnte sich noch genau erinnern. Es war jener seltsame Tag gewesen, an dem er Kalith in die Schatzkammer gesandt hatte. Der Dunkelelf sollte die Drachenscheibe [3], das Siegel des schwarzen Drachens für ihn holen. Elsyrion wollte es sehen, bevor er seinen letzten Lebensfunken verlor. Der Fluch des Dämonenbuches saugte ihn immer mehr aus.

In mehrere Stoffe eingewickelt lag die Scheibe auf Elsyrions Bett. Er erinnerte sich daran, dass damals die Gründer des Clanes mittels dieses Siegels die Stadt Heine vor dem Untergang bewahrt hatten. Nur sie konnten das Siegel brechen, da sie Eva berührt hatten, so hieß es. Der Elf wickelte die schwarze Scheibe aus den Tüchern und hielt sie in das Licht, welches durch die Spiegel in seine Kammer strahlte. Das Symbol eines schwarzen Drachens war darin eingraviert und Elsyrion hatte das Gefühl er würde ihn direkt anblicken.

Doch was noch viel seltsamer war, war die Elfe, welche Elsyrion plötzlich im Raum sah. Sie schien selbst vollkommen aus Licht zu bestehen und betrachtete Elsyrion und die Drachenscheibe mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Eva“, der Name seiner Göttin glitt ihm wie von selbst aus dem Munde. War er schon soweit von dieser Welt zu verschwinden? Das Licht Eva’s fühlte sich warm an, als sie näher trat. Elsyrion senkte die Arme und somit die Drachenscheibe. Endlich würde es eine Erlösung geben. Er war froh, dass sie jetzt erschien. Doch dann passierte etwas, dass ihn für einen Augenblick zweifeln ließ.

Kalith hielt sich den Arm vor die Augen, da ihn das Licht, welches die Elfe umgab, blendete. Elsyrion runzelte die Stirn, ein Dunkler, der die Göttin sehen konnte? Im Anbetracht der Tatsache, dass Elsyrion im sterben lag, ging er davon aus, dass nur er sie sehen konnte.

Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, berührte sie seine Stirn. Dort, wo das Familiensymbol angebracht war. Das Symbol, welches ihn vor langer Zeit das Äußere eines Dunkelelfs gab [4]. Der Schmerz hinter seiner Stirn verschwand abrupt. Er spürte, wie sich von dort aus eine Welle der Entspannung in seinem Körper verbreitete. Das Band zum Dämonenbuch war gelöst. Sein Körper verlor keine Energie mehr. Sein Leben sollte nun doch noch nicht enden.

Erstaunt blickte er die Elfe, welche er immer noch für Eva hielt, an. So hatte er doch geglaubt, dass sie hier wäre, um ihn ins Ewige Licht zu führen. Jedoch berührte sie nun das Siegel des Schwarzen Drachens und erfüllte es mit Licht. Als es in Elsyrions Händen zu vibrieren begann verabschiedete sie sich mit einem erneuten Lächeln. Der Elf verstand. Sie hatte ihm eine Aufgabe zugewiesen, die er nicht abschlagen konnte. Seine Zeit zu gehen war noch nicht gekommen…

Es folgte ein Ritt auf dem Drachen. Einige Monate benötigte der Elf noch, bevor er sich - wieder gestärkt - der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Während dieser Zeit hatte er ausführlichen Rat mit Vatos und Dhomarae abgehalten... die beiden Dunkelelfen wollten sowieso ihres Weges gehen und bereiteten alles vor um den Elf wieder die Führung des Clanes zu überlassen.

Die Tür des Kellers öffnete sich knarrend und riss Elsyrion aus seinen Gedanken. Während er versuchte den Besucher im Dunklen zu erkennen, viel es ihm wieder ein.

Elianna hatte ihn zuletzt gesehen, bevor er entführt wurde…

(Fortsetzung folgt...)


[1] Siehe Elsyrions (vorläufiger) Abschied [2] Das rechte Ohr wurde Elsyrion von dem Ork Thandorak abgeschlagen. [3] Siehe Clanstory der Schwarzen Drachen [4] Siehe Aus dem Tagebuch eines Elfen



Der Kreis der Ehre

„Aber mein Lord…“, Elsyrion hob befehlend die Hand um den Menschen zum Schweigen zu bringen. Er benötigte Konzentration. Die große Schatzkammer der Schwarzen Drachen zeigte sich von ihrer schlechten Seite. Viele Besitztümer waren verschwunden und der Haufen mit den Adena-Münzen war zusammengeschrumpft. Der kleine Mensch hielt nun wartend die Feder in der rechten Hand, das kleine Holzbrett mit einer Liste in der Linken. Vieles war auf der Liste gestrichen worden.

Stirnrunzelnd betrachtete Elsyrion den Raum, in dessen Mitte die beiden standen. Erst nach einer Weile sprach er weiter.

„Ich will sie genau hier haben. Hier in der Mitte, sodass jeder sie sehen kann.“ Er unterstrich sein Vorhaben mit einer ausfallenden Geste der Arme. Der Mensch notierte sich alles auf seiner Liste und nickte. Es war noch früh am morgen, als der Elf ihn aus dem Bett holte. Nur wenige besaßen einen Schlüssel zur Schatzkammer und er war der einzige gewesen, der von eben diesen anwesend war.

„Bevor ihr die Statuen hier aufstellt, müssen wir dieses Chaos aufräumen…“ Elsyrion zog eine mittlerweile eingestaubte Robe zwischen den Weinfässern hervor und klopfte sie ab. „Ich will nicht, dass noch mehr Sachen verschwinden!“, strafend wandte er sich nun wieder dem Menschen zu, welcher auf der Stelle noch kleiner zu werden schien. Nach der hitzigen Diskussion mit dem Elf, wo denn sein Reittier abgeblieben wäre, hatte er den Menschen in Verdacht, all die verlorenen Güter aus der Schatzkammer wären wegen ihm verschollen.

Noch am selben Tag war er zur Schatzmeisterin Passult gegangen und ihr aufgetragen, den abgebrochenen Menschen zu beobachten. Immerhin lag der Menschenfrau ebenso etwas an dem Warenbestand der Schatzkammer und sie hatte da sowieso ihre eigenen Theorien. Es verging also kein Tag mehr, wo der kleine Mensch immer genau erklären musste, wo er die entwendeten Schätze hinbrachte.

Nach einigen Monaten harter Arbeit war es dann soweit gewesen. Elsyrion lud Vatos und Dhomarae vor. Die beiden Dunkelelfen blickten voller Überraschung durch das Kristall, auf dem sie standen. Seit je her konnte man von oben durch die Kristallplattform in die Schatzkammer blicken. So war es jedem Mitglied der Schwarzen Drachen möglich sich den Inhalt anzusehen. Doch an diesem Tage gab es etwas Neues zu bestaunen.

In einem Kreis in der Mitte der Schatzkammer, direkt unter der Kristallplattform waren einige marmorfarbene Statuen aufgestellt. Elsyrion nannte es den Kreis der Ehre. Man konnte zuerst die drei Clangründer Vaaldon, Vhaidra und Imothep erkennen. Sie standen wie drei Freunde, aber mit erhobenem Haupte nebeneinander. An Vaaldons Seite konnte man zudem die Statue der Elfe Malira erkennen.

Blickte man von dieser Statue weiter nach rechts, erblickte man die Statue von Mike, gefolgt von Aisha, der Zwergin. Direkt neben ihr hatte man das Abbild Elsyrions aufgestellt, welches die Zwergin mit einem Arm umarmte. Um den Kreis zu vollenden waren daneben die Statuen der beiden Dunkelelfen Vatos und Dhomarae von Seregon Hand in Hand aufgestellt. In der Mitte der Statuen aller Clanführer war eine Bodenmalerei, welche Eva mit der Drachenscheibe in ihren Händen darstellte.

Elsyrion lies dieses Bild eine Weile auf seine beiden Freunde einwirken, bevor er sprach: „Sie haben sich erst geweigert Abbilder von Personen zu fertigen, die noch leben…“, ein Schmunzeln zeigte sich auf seinen Lippen. So war ja auch er selbst ein Totgeglaubter gewesen.

„Die Drachen haben jedem von ihnen viel zu verdanken.“, fast feierlich beendete der Elf seine Präsentation hiermit.

Das Menschenkind

Elsyrion betrachtete den Besucher mit müden Augen. Es war eine kleine Gestalt, die scheinbar unsicher in den Raum hineinblickte, sicher im Schutze der Dunkelheit. Daher war es dem Elf auch nicht möglich genaueres zu erkennen.

Erst als das Menschenkind, als das Elsyrion es nun erkannte, in den Raum hinein trat, konnte er genaueres sehen. Überall an seinem halbnackten Körper hatte es Prellungen und Quetschungen. Die Finger der rechten Hand waren verbogen, als wären sie mal gebrochen gewesen und nicht richtig wieder zusammengewachsen. Umso mehr Elsyrion das Kind von vielleicht fünf Sommern betrachtete, umso mehr entdeckte er. Der junge Mensch musste eine grausame Misshandlung hinter sich haben… wahrscheinlich schon seitdem er lebte.

Der Junge begutachtete den Elfen genauso wie er ihn und trat vorsichtig näher heran. Elsyrion war mit den Ketten an die kalte Steinwand gebunden und keinerlei Gefahr. Das war wohl auch der einzige Grund, warum sich das Menschenkind ohne weitere Bedenken näherte.

Er streckte die linke Hand nach dem Elfen aus und berührte zaghaft die helle Haut. Es war, als hätte er noch nie zuvor einen Elfen zu Gesicht bekommen. Elsyrion war sich zunehmend sicher, dass der Junge ähnliche Qualen hinter sich hatte wie er selbst. Wenn nicht sogar noch schlimmer.

Dafür würde sie bezahlen.

Seit je her lebten die Drachen für den Schutz der Schwächeren. Denn nicht nur die Stadt Heine benötigte helfende Hände. Jeder, welcher des Schutzes bedurfte, sollte auch beschützt werden. Nicht zufällig waren die Clanmitglieder meist Personen, die sich nur zu gern für andere aufopferten....

Der Junge besuchte Elsyrion fortan jeden Tag. Er sprach fast nie, so wurde ihm wohl die Sprache der Menschen nicht richtig gelehrt. Lediglich die Sprache seiner Herrin, Dunkelelfisch, verstand er. Aber er war zu eingeschüchtert diese in ganzen Sätzen zu nutzen.

Eines Tages kam der junge, welcher den Namen Kestal trug, nicht zu Besuch. Er war fortgerannt. Scheinbar hatte er sich an dem täglich schlimmer werdenden Zustand des Elfs sattgesehen und versuche nun tatsächlich Hilfe zu holen. Doch seine Herrin reagierte bereits am nächsten Tag.

"Ich habe dich lange genug am Leben erhalten.", mit diesen Worten bedeutete sie den beiden Kriegern, Elsyrion loszumachen. Ohne den Halt der Ketten fiel er einfach nach vorne um. Er spürte schon längst nichts mehr. Die Schmerzen hatten ihn taub gemacht, was allerdings auch dazu führte das er sich kaum rühren konnte.

Die beiden Krieger zogen ihn grob hoch und zu viert verließen sie das Haus. So wie sie ihn auch die Kellertreppe hochgeschliffen hatten, so zerrten sie ihn durch die gesamte Stadt der Dunklen. Elsyrion kniff die Augen zusammen, als Tageslicht in diese eindrang. Doch als er den Tempel Shilens immer näherkommen sah, wusste er das es vorläufig die letzte Begegnung mit frischer Luft und Licht sein sollte.

Im Tempel angekommen nahmen sie ihm das Sklavenhalsband ab, nur um es durch einen dicken Metallring zu ersetzen. Auch dieser war an eine Kette befestigt, zu Füßen der Göttin. Wie oft hatte er sie an der Nase herumgeführt? Er hatte aufgehört zu zählen.

"Wenn der Mond kein Licht mehr gibt, wirst du ihr geopfert. Das sind drei Tage. Damit du deinen Frieden nicht mehr machen kannst...", die Dunkle belegte Elsyrion mit einem Rankenzauber und stieß ihm anschließend einen vergifteten Dolch in den linken Arm. "...wird das Gift dich ruhig stellen."

Kaum noch interessiert an Elsyrion wandte sie sich auchschon wieder ab. Die beiden Krieger betrachteten noch, wie er langsam das Bewußtsein verlor, bevor sie gingen.

Bei Neumond also wollte sie ihn opfern...

Clanblut für den Wächter

((Originaltext von Norelle. An dieser Stelle danke an alle Mitwirkenden bei diesem RP-Event.))

Sie steht am Strand.

Die Wellen umspielen sanft ihre nackten Füße. Sie sieht in den Sonnenuntergang hinaus.

Die weiße Robe, die sie trägt, ist am Saum nass und verleiht ihr ein Gewicht, das die Elfe sanft nach unten zieht.

Der aufkommende Wind zerrt an ihren offenen langen dunklen Haaren.

Sie hält eine goldene Nachbildung eines Drachen in den Händen. Dieser Drache hat scharfe Kanten als wäre er ein Teil etwas anderen gewesen aus dem er heraus gebrochen wurde.

Ihre Finger fahren über die scharfen Kanten des Drachen.

Die Sonne ist in den Wellen verschwunden und ein Abendrot erleuchtet nun den Himmel.

Sie geht langsam immer tiefer in das kalte Wasser des Meeres. Die Wellen schlagen ihr nun bis an die Hüfte. Der Sog nach unten wird stärker.

Sie bleibt stehen. Den kleinen Drachen nun fest mit einer Hand umklammert, fragt sie sich was geschehen würde wenn sie nachgeben würde. Dieser Tag der sich nun seinem Ende neigte, war reich an Erlebnissen gewesen. Etwas in ihr will all das vergessen können. Etwas in ihr glaubt, dass es besser wäre wenn sie nicht Stimmen Dewans und Nimuees gefolgt wäre.

Heute war der Tag gewesen, den sie mit sorgsamer Planung all die schlaflosen Nächte vorbereitet hatte. Sie hatte die Gilde zusammen gerufen, nach dem von der Allianz keine Hilfe mehr zu erwarten schien. Sie hatten nicht auf ihren Brief geantwortet.

Ernst und entschlossen hatte sie in die Gesichter der Versammelten geblickt.

Sie hatte in Dewans Augen gesehen, hatte gesehen wie er sie heimlich beobachtet hatte. Sie hatte diesen Augenblick gefürchtet, doch blieb sie kühl, nur das Ziel vor Augen.

Sie hatte erklärt, dass sie, die Gilde der Schwarzen Drachen, nun losziehen würden um Elsyrion, ihren Wächter, dessen sie beraubt worden waren zurück zuholen.

„Welche Schrecken uns auch erwarten mögen, wir werden nicht weichen, nicht nachgeben…nicht gehen ehe er nicht wieder in unserer Mitte weilt “, mit diesen Worten waren sie aufgebrochen. Geführt von den Dunkelelfen Elondor und Abaris, der nach länger Abwesenheit nun wieder zu ihnen gestoßen war.

Die Gruppe legte den Weg schweigend zurück, selbst die sonst so beredete Zwergin Nimuee schwieg. In dunkle Mäntel gehüllt waren sie in die Stadt der Dunkelelfen gekommen, unbemerkt hatten ihre Führer sie in das Innere der Stadt gebracht.

Dort hatte Elianna, Enkelin Elsyrions, seine Fee aus einem ledernem Beutel hervorgeholt. Die Fee hatte sofort gespürt, dass er im Tempel außerhalb der Stadt war.

So unbemerkt wie sie hineingelangt waren, so unbemerkt führten sie Elondor und Abaris sie wieder hinaus zum Tempel.

Sie standen am Eingang des Tempels und spähten in die tiefe Finsternis seines Inneren.

Es war nicht klar wie stark der Widerstand im Tempel sein würde und so zogen die Versammelten ihre Waffen und drangen in das Innere vor.

Eine Gruppe Priesterinnen hatte sich zu einem Kreis zusammengefunden. Sie murmelten Gebete im fahlen Licht, dass den Tempel erfüllte. Eine Priesterin trat hervor. Das Metall eines Dolches blitze auf.

Ihre Hand sauste herab und sollte Elsyrion treffen, der in der Mitte der Priesterinnen am Boden kauerte, doch er verfehlte sein Ziel. Die Drachen stürzten vor. Die Priesterinnen waren völlig überrascht und ahnungslos, waren keine schwere Hürde.

Doch die eine.

Der Dolch ruhte immer noch in ihrer Hand, man hatte sie nicht überwältigen können. Wieder sauste der Dolch hinab um seien finstere Aufgabe zu erfüllen.

Er fand ein Ziel.

Nimuee, die kleine tapfere Zwergin hatte sich dazwischen geworfen. Der Stoff auf ihrem Rücken färbte sich rot, sie zog den Dolch heraus.

Aus dem Schatten war ein Dunkler getreten. Das musste Nauron sein. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. Zudem waren die Wachen des Tempels verständigt und liefen auf die Gruppe der Drachen zu. Nauron zog sein Schwert, er grinste bereits siegessicher.

Doch sollte dieses Grinsen schnell vergehen, als Elondor auf ihn zukam und beide sich einen erbitterten Kampf leisteten, den der zu vor noch so Sichere verlieren sollte.

All dies nahm die Elfe nur am Rande wahr.

Sie hatte Elianna angewiesen sich um Elsyrion zu kümmern und dessen Wunden zu versorgen. Nimuee und Abaris schützen ihren Wächter tapfer gegen die nun aus ihrer Erstarrung erwachten dunklen Priesterinnen während Elianna sich Elsyrions annahm.

Sie und Dewan standen dann Seite an Seite den Wachen gegenüber.

Sie lächelt traurig als daran denkt, wie er ihr immer zu Seite steht, wie er still für sich da war auch noch nach alldem was geschehen war.

Mit seinen Doppelschwertern hatte er unter den Wachen gewütet.

Das Schwert in ihrer Rechten haltend ließ sie sie einen Eiskristall über ihrer linken Handfläche entstehen, den sie einer Wache entgegen warf. Dieser wich diesem Angriff aber mit Leichtigkeit aus.

Zorn loderte in ihr auf.

Sie ließ das Schwert zurück in die Scheide gleiten. Dann ließ sie nun sehr viele Eiskristalle in ihren Handflächen entstehen und schmiss diese den Dunklen entgegen. Kühl und ohne Mitleid schaute sie dabei zu wie sich ein Kristall in die Kehle einer Wache bohrte und dann im Ansturm der anderen Kämpfer unterging.

Jedoch strömten immer mehr Dunkle in den Tempel. Sie wusste die Dunklen würden nicht aufgeben, sie müssten fliehen wenn nun hier nicht alles enden sollte.

„Sag ihnen wir müssen gehen… “ mit diesen Worten schickte die zarte Elfe Dewan zu Nimuee und Abaris, welche immer noch einen undurchdringbares Schild für ihren Wächter und seine Heilerin bildeten.

Sie schaute kurz zu ihnen und in diesem Augenblick traf sie ein Pfeil. Er bohrte sich tief in ihre Schulter. Ein Schmerz durchzuckte sie, der sie aufscheine ließ. Sie riss den Pfeil heraus.

Angestrengt versuchte sie nun eine Wand aus Eis zu erschaffen, welche die Wachen fernhalten sollte. Doch konnte sie den Zauber nicht lange aufrechterhalten und so schmolz die Wand während die Dunklen immer näher kamen.

Eine Wut begann in ihr zu lodern, die tief aus ihrer alten Seele rührte. Die Wachen sollten Ziel dieser Wut werden.

Sie zog ihr Schwert und rammte es mit aller Macht in den Boden während sie einen Zauber sprach und sobald das Schwert den Boden erreichte, ging ein Strahl kalten erbarmungslosen Wassers unter die Dunklen.

Ihre Augen funkelten.

Sie zog das Schwert aus dem Boden und ging auf die heranstürmenden zu. Ihr Zorn, geschmiedet in Jahrhunderten, fuhr nieder auf die Dunklen, wie im Wahn schwang sie ihr Schwert, das einen Strahl aus eisigem Wasser umgab.

Wieder und wieder sauste es nieder.

Sie spürte die Klingen kaum die hier und da den dünnen Stoff ihrer Robe durchschnitten und hässliche blutige Schrammen auf ihrer Haut zurückließen. Sie spürte die Wunde an der Schulter nicht, die den Stoff der Robe mit Blut färbte. Sie war wie im Rausch. Blut bedeckte ihre Hände und es war nicht nur das ihre.

„Norelle…komm “, hörte sie dumpf von hinten jemanden rufen.

Sie wollte nicht aufhören, sie wollte die Klinge wieder und wieder auf die Wachen niedergehen sehen, wollte sehen wie es blutige Wunden auf der dunklen Haut der Wachen hinterließ.

„Norelle “, wieder rief sie jemand doch schien es eine andere Stimme zu sein.

Widerspenstig wich sie Schritt um Schritt zurück bis sie schließlich Rücken an Rücken mit Dewan und Nimuee sich ihren Weg zurück zu Elsyrion bahnte.

Dieser Stand in einem Kreis aus Feuer den Abaris erschaffen hatte zusammen mit Elianna. Sie hatten den schützenden Kreis bald erreicht. Dann sah sie zu Abaris, der angestrengt den Zauber aufrechterhielt. Sie wollte seine Hand nehmen, wollte ihm bei seinem Zauber unterstützen.

Dann gaben ihre Beine nach, sie sank zu Boden. Der Schmerz, den sie die ganze Zeit über nicht verspürt hatte, brach nun über sie hinein. Es wurde schwarz um sie herum, es war als fiel sie in einen nie enden wollenden Abgrund. Sie dachte das wäre das Ende, doch würde sie der Drache retten, der schwarze Drache.

Elsyrion hatte mit Hilfe eines schwarzen Amulettes den Drachen gerufen. Man hatte sie auf den Drachen hinaufgezogen und war aus dem Tempel geflogen, über Stadt hinweg, über Wälder und andere Städte, doch die Elfe sah von alledem nichts.

Sie war in vollkommener Dunkelheit gefangen.

Schließlich gelangten sie nach Heine und der Drache setzte seine Gilde an Docks ab, erhob sich wieder in die Lüfte bis er am Horizont verschwand. Wunden wurden versorgt und Elianna musste von einem zum andern laufen.

Norelle wachte nicht auf.

Sie fiel weiter in dieser Dunkelheit, fiel ohne je auf einen Grund zu treffen. Ganz plötzlich durchzuckte sie ein Schmerz, als wäre sie auf einen Grund getroffen. Sie schrie, riss die Augen auf und richtete sich auf.

Sie sah sich um. Sie fand sich in Heine wieder. Sie blickte in Dewans Augen und doch kamen sie ihr seltsam unvertraut vor, als wäre er nur einer von vielen, unendlich vielen Personen, denen sie einmal begegnet war.

Sie wollte sich aufrichten aber ihr fehlte die Kraft. Er sah sie an als erwartete er ein Erkennen in ihren Augen zu finden, sie war verwirrt und bewegte sich nun Kriechend von ihm Weg.

Langsam wurde alles wieder klarer. Die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit wurden wieder deutlich, die Erinnerungen aus alten Zeiten wurden wieder an ihren Platz verdammt.

Sie fühlte sich erschöpft.

Dann sah sie voller Bestürzung auf ihre blutverschmierten Hände. Sah die zerschlissenen Ärmel ihrer Robe an. Elianna reichte ihr ein Tuch und sie wischte sich mechanisch die Hände ab.

Ihre Gedanken drehten sich nur um den Kampf, um den Rausch, den sie verspürt hatte. Verzweiflung narbte an ihrem Verstand. Wie hatte sie zu so etwas fähig sein können?

Wackelig kam sie auf die Beine und ging ohne noch weitere Worte zu ihrem Quartier in Heine. Dort wies sie eine - von dem Zustand der Elfe verängstigte -Bedienstete an ihr ein Bad zu bereiten.

Sie ließ sich in das wohltuenden Wasser sinken, schrubbte das Blut von ihrer Haut, die immer noch makellos war - dank Eliannas Heilkünsten.

Sie zog die frische Robe an, die man ihr hingelegt hatte. Ein Zettel lag daneben, der sie anwies zu einem Treffen mit der Allianz zu kommen.

Es war keine Zeit zu verlieren gewesen und so hatte sie sich auf den Weg gemacht.