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Das erste Treffen
#11
Und hier die bisher miserabelste Charstory des Clans:



Meine Erinnerungen...zumindest jene an welche ich euch teilhaben lasse.


Verwirrt blickte ich mich um. Wo war ich? Und wieso hatte ich so entsetzliche Kopfschmerzen? Am wichtigsten: Was machten all diese Leichen hier?
Plötzlich kamen die Erinnerungen zurück. Die Schlacht gegen die Kreaturen der Wildniss welche begonnen hatten die Städte anzugreifen und die Tiere der Bauern zu reissen. Meine Eltern und ich hatten uns doch der großen Gruppe angeschlossen, die die um ein vieles größeren Rudel Wildtiere erlegen wollte. Irgendwann muss ich einen Schlag auf den Kopf bekommen haben oder gestürzt sein. Aber....warum war es so still hier? Langsam stand ich auf und blickte mich erneut um. Ich schien als einzige überlebt zu haben. Egal wohin ich sah,sah ich endweder die Überreste bekannter Leute oder tote Kreaturen. Panisch fing ich an mir die Leichen genauer anzusehen und betete zu Shillien und Eva, dass sie nicht unter den Leichen sind.
"Warum zu Shillien und Eva?" fragen sich nun wohl einige von euch. Nun, ich wurde sowohl zu dem einen als auch zu dem anderen Glauben erzogen, wennauch mir mehr gelehrt wurde Evas Wege zu beschreiten. Warum, werden sich wohl nun wieder einige Fragen. Die Antwort ist leicht: Ich bin ein Mischling. Meine Mutter was eine Dunkelelfe und mein Vater ein Lichtelf. Doch nun weiter mit meiner Geschichte:
Leider bewahrheiteten sich meine Befürchtungen. Nicht weit von der Stelle entfernt an der ich gelegen hatte fand ich sie. So grauenhaft entstellt dass ich sie nur an unsrerem Familienwappen auf den Rüstungen erkennen konnte. Ich brach weinend zusammen.
Wie lange genau ich weinend neben ihren Leichen gekniet hatte weiss ich nicht mehr. Ich weiss nur, dass es bereits dunkel wurde als ich mich auf den Weg zu unserem Dorf machte. Dort allerdings erwartete mich der nächste Schock. Das Tor stand offen und war blutverschmiert. Überall auf den Straßen lagen die zerfezten Leichen meiner Nachbaren...meiner Freunde. Fassungslos betrat ich unser Haus und musste feststellen, dass es unserem Personal und meiner kleinen Schwester nicht anders ergangen war als den übrigen Bewohnern und den Soldaten. Vollkommen verstört packte ich einige wichtige und wertvolle Dinge ein, nahm den Magierstab meiner Mutter und verlies das Dorf. Ich wusste nicht wohin ich mich wenden sollte daher beschloss ich, in die Stadt der Dunkelelfen zu reisen. Ich hatte noch nicht viel von ihnen gehört, wusste allerdings von einigen Karten des Landes, wo ihr Hauptstadt lag. So nahm ich den beschwehrlichen und nicht ungefährlichen Weg auf mich. Als ich nach einigen Tagen völlig ausgelaugt dort an kam, wurde ich direkt freundlich aufgenommen und versorgt. Ich fühlte mich allerdings irgendwie unwohl an diesem Ort und konnte mir zunächst nicht erklären, woren dies lag. Bis ich einige Tage später mit bekam, wie ein Blutsverräter hingerichtet wurde. Ich geriet in Panik. Sahen sie es auch als Blutsverrat, wenn der Erzeuger ein Lichtelf war? Ja, wurde mir diese Frage einige Tage später beantwortet. Ich war unterwegs um ein paar besorgungen für die Frau zu machen welche mich aufgenommen hatte als mich plötzlich ein recht alter Dunkelelf ansprach und mich nach meinem Namen fragte. Nichts ahnend nannte ich ihn und konnte im nächten Moment nur noch knapp seinem Schwert ausweichen. "Elende Blutsverrätern" schrie er "Kind eines Hellen". Einige andere Dunkelelfen kamen angerannt und auch sie griffen mich an. Ich schaffte es knapp ihnen zu entkommen. So schnell war ich wohl noch nie gerannt. Allerdings hatte ich nun das Problem, nichts ausser meiner Kleidung und ein wenig Geld bei mir zu tragen.
In der Wildnis traf ich einen Händler, welcher offenbar einige Waren eingekauft hatte. Ich hatte ihn schon einmal in meinem Dorf gesehen und wusste, dass auch er ein Mischling war. Auch er erkannte mich sofort und nach einem kurzen Gespräch versprach er mir, mit den Stab meiner Mutter und meine Rüstung zu beschaffen, wenn ich ihm im Austausch dafür die Häute einiger Wölfe beschaffen würde. So hatte ich kurze Zeit später meine Waffe und meine Rüstung wieder und konnte weiter reisen.
Irgendwann, schätzungsweise ein Jahr später kam ich in das verzauberte Tal. Eine Aufgabe hatte mich dort hin geführt. Doch war ich von der Schönheit dieses Tales zu sehr in den Bann gezogen und hatte nicht bemerkt, dass einige Kreaturen sich an mich heran geschlichen hatten. Erst, als ich spürte wie scharfe Krallen meinen Arm streiften, bemerkte ich es. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren und glaubte schon mein letztes Stündlein habe geschlagen, als ich plötzlich einen Kampfschrei hörte, welcher von einem herranstürmenden Menschen stammte und kurz darauf eine Frauenstimme hörte, woraufhin mich ein sanftes Licht umfing und ein Teil meiner Wunden sich schloss. Nun, da ich geheilt wurde und Unterstützung im Kampf hatte, war es ein leichtes die Kreaturen zu besiegen.
Nach dem Kampf bedankte ich mich und stellte mich im gleichen Zuge vor. Allerdings lies ich dieses mal meinem Nachnamen weg. Der Mensch, welcher die Kreaturen angegriffen hatte, stellte sich mir als Horsto vor und die Frau, eine Dunkelelfe, stellt sich als Taarna vor. Ich fragte sie wieviel sie für ihre Hilfe bekamen, doch sie winkten nur lachend ab und luden mich stattdessen ein, sie zu ihren Freunden zu begleiten und mich etwas zu erholen. Ich sehe erschöpft aus, sagte die Frau. Dies war ich tatsächlich und so nahm ich die Einladung dankbar an. Sie führten mich zu einer recht versteckten Hütte vor jener einige Personen um ein Feuer saßen und anscheinend dabei waren ein kleines Tier zu grillen. Sie stellten mich ihnen vor und ich wurde eingeladen mit ihnen zu essen. Auch dieses Angebot nahm ich dankbar an. Einige Tage später, wir hatten uns halbwegs angefreundet, beschloss ich weiter zu ziehen, da ich noch eine Aufgabe zu erledigen hatte. In der Stadt Giran lernte ich schließlich noch einige Leute kennen und ab und an zogen wir in kleinen Gruppen durch die Wildniss. So lernte ich schließlich auch meinen Verlobten kennen. Auch traf ich in der Wildniss immer öfter welche von der kleinen Gruppe welche mir geholfen hatten und die Freundschaften wurden fester. Irgendwann beschloss ich, mich diesem lustigen, bunten Haufen anzuschließen.



//OOC: P.S Taarna ich brauch immernoch den Link zum Clanforum^^
[Bild: alantha.jpg]
Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat
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#12
„So soll es also enden, bevor es richtig begonnen hat?“ flüsterte sie mit Tränen in den Augen. Ihre Schultern bebten, als sie sich abwandte.
Sacht legte er seine Hand auf ihren Arm. „Versteh doch. Wir sind jetzt schon Ausgestoßene, was wird erst sein wenn es heraus kommt? Noch jagt dich keiner von deinem Volk. Doch das wird nicht lange so bleiben wenn es einer erfährt. Mein eigenes Volk ist da wenig toleranter.
Wir bringen unsere Freunde damit auch in Gefahr.“
Leise entgegnete sie „ Es muss einen Weg geben. Außerdem, was sagt dir, dass es noch keiner weiß. Denk an die Höhle am Bee Hive. Glaubst du wirklich sie waren zu sehr in ihr Ritual vertieft um es nicht mitzubekommen? Unterschätze niemals eine Priesterin der Shilen.“
„Aber immer verstecken? Immer so tun als wären wir nur gute Freunde? Verstohlene Küsse in der Wildnis. Hastige, unbefriedigende Liebe in irgendeiner Höhle, immer aus Furcht jemand könnte uns entdecken? Was bringt es uns auf Dauer? Meinst du es fällt mir leicht dir aus dem Weg zu gehen? Beim besten Willen nicht. Doch bleibt uns nichts anderes übrig. Es ist zumindest in der momentanen Situation das Beste was wir tun können.“
Bitter lachte sie auf. „Das Beste in der momentanen Situation? Was nennst du momentan? Ich sehe nicht dass sich unsre Situation ändern wird. Wir werden immer Ausgestoßene sein. Ich werde nicht zu meinem Volk zurückkehren und nach den alten, verstaubten Regeln leben.
Auch wenn ich dir dann schlicht befehlen könnte mir zu gehorchen. Ist es das was du willst? Dass ich das Wissen der Priesterinnen anwende um dich zu versklaven, damit wir zusammen sein können? Doch bestimmt nicht.“ Sie lies die Schultern hängen und fuhr fort. „Bitte, lass es so weiter laufen wie bisher. Ich kann niemals so tun als wäre nichts gewesen uns keiner von uns kann derzeit den Clan verlassen, sie brauchen uns beide. Was macht es für einen Unterschied? Es ist ja nicht ungewöhnlich dass einer sein Leben für den anderen aufs Spiel setzt im Kampf. Dass es aus Liebe ist, nun wer sollte es wissen. Laviniela mag eine neugierige Nervensäge sein, doch weiß sie, wann sie zu schweigen hat. Sie weiß, dass sie uns in ernsthafte Gefahr bringt wenn sie plaudert. Es gibt in dieser Welt genug Möglichkeiten für uns wo wir allein sein können. Denk nur an unsere alte Hütte im verzauberten Tal. Seit wir das Haus in Dion haben war ausser mir keiner mehr dort. Ich halte die Hütte für alle Fälle in Schuss. Dort kommt doch nie jemand hin.“
Horsto seufzt tief. „Du machst es einem nicht leicht. Ich kann dir nichts versprechen. Unsere Aufgaben derzeit führen uns ohnehin in verschiedene Teile des Landes. Gib mir ein paar Tage Bedenkzeit bitte. Kannst du wenigstens dies tun?“
Taarna schluchzte kurz und nickte dann. „Es bleibt mir ja nichts anderes übrig, auch wenn es mir schwer fällt.“
Stumm wandte Horsto sich ab, nahm seinen Beutel und ging fort. Standhaft ignorierte er das Schluchzen hinter sich. Er wusste, wenn er sich jetzt umwandte würde er seinen Entschluss rückgängig machen.

Einige Zeit später…
Einsam stand die, in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt auf einer windumtosten Klippe.
Blicklos starrte sie aufs Meer hinaus. In ihrer Hand hielt sie einen Brief.
Tränen rannen ihre Wangen hinab. „Warum nur? Warum hast du es so beendet? Trautest du dich nicht, mir zu sagen, dass du niemals die Absicht hattest zurück zu kehren?“
Ihre Hand öffnete sich und unbeachtet fiel der Brief ins Wasser. Eine Windbö blähte den Umhang auf. Der Mond stand voll und hell am Himmel. So schnell sie konnte rannte Laviniela auf Taarna zu, doch ihr lautes „Tu es nicht“ wurde vom Wind verschluckt.
Hilflos musste sie mit ansehen, wie die Freundin einen Schritt nach vorne machte und von der Klippe sprang. Nur ein Hauch drang an ihr Ohr, „ wir sehen uns in einem anderen Leben Geliebter“
Nur kurz währte der Schock und Laviniela rannte los. „Verdammt du dummes Huhn du weißt doch dass ich Wasser hasse“ murmelte sie vor sich hin. Im Laufen warf sie ihre Waffe und Ausrüstung beiseite und heldenhaft sprang sie die Klippe herab. „Gut dass ich oft genug zu den Katakomben herunter getaucht bin.“ Ihre Augen versuchten das dunkle Salzwasser zu durchdringen. Plötzlich streifte etwas Weiches ihre Hand und sie griff zu. Es war der Umhang.
Laviniela zog dran und mit einiger Mühe brachte sie die Freundin ans rettende Ufer.
Reglos lag Taarna im Sand und Laviniela überlegte was sie nun tun soll. Der nächste Ort war Giran. Dort gab es gewiss einen Heiler, doch konnte sie um diese Zeit einen bekommen?
„Verdammt, verdammt, verdammt!“ schimpfte die Zwergin, ihre Katzenohren zuckten.
Sie deckte ihre Freundin mit ihrem Umhang zu und benutzte eine der magischen Spruchrollen um schnell in die Stadt zu kommen. In Giran angekommen drehte sie sich um, um einen Heiler zu suchen und stolperte in einen Dunklen, welchen sie schon des Öfteren auf dem Markt gesehen hatte. „Hmm, da war doch was. Den kenn ich doch. Ja richtig!“ ein listiges Lächeln schlicht sich in ihre Züge als sie ihn ansprach. „Hallo Dunkler. Kann ich mit dir reden? Es ist wichtig.“ Mit unbewegtem Gesicht starrte der Dunkle auf sie hinab. “Ich wüsste nicht, was ich mit dir zu bereden hätte.“ „Nun vielleicht hörst du dennoch zu. Ich weiß, dass du auf der Suche bist Informationen gegen eine gewisse Dunkle Priesterin zu finden. Ihr beide habt ein sehr seltsames, aber scheinbar ehrenhaftes Abkommen, dass du derjenige bist, der sie tötet wenn Informationen ans Licht kommen, stimmt das?“ „Du bist gut informiert. Doch was soll eine Zwergin mir sagen können?“ „Ich habe keine Informationen in dieser Richtung, doch wenn du mir nicht helfen kannst, wird dir das Vergnügen Taarna jagen zu können nicht mehr vergönnt werden weil sie die Nacht vielleicht nicht überleben wird wenn du ihr dieses eine Mal nicht hilfst.
Sie sprang von der Klippe unten unweit des Hafens. Ich konnte sie zwar an Land ziehen, doch braucht sie Hilfe. Sie war ohne Bewusstsein als ich sie dort am Ufer liegen lies.“
Der Dunkle überlegte kurz und sagte dann. „Nun ich bin kein Heiler, doch werde ich ihr wohl helfen können. Du hast die richtigen Worte gewählt, Zwergin. Es ist ein Ehrenabkommen zwischen deiner Freundin und mir. Doch wirst du niemals jemandem von dieser Nacht erzählen, sonst stirbst du noch vor der Priesterin, ist das klar?“ leise und drohend sprach er diese Worte. Laviniela nickte und die beiden begaben sich so schnell es ging zu der Stelle am Ufer.
Gemeinsam brachten sie die Priesterin in eine verlassene Hütte vor Dions Toren und der Kämpfer heilte sie mit Hilfe einiger magischer Tränke. Dann verliess er die Hütte bevor Taarna wach wurde und ihn erkennen konnte. „Pass auf sie auf. Ich habe es nicht gerne wenn mir meine Aufgaben abgenommen werden.“ Sagte er noch zu Laviniela, dann war er fort.
„Ich werde auf sie aufpassen, verlass dich drauf. Und ich werde alles tun was ich kann, dass du keine Informationen über sie bekommst. Gut dass Taraxes mir mal erzählt hat, warum Taarna, Trakonor und er in die Wildnis zogen. „ flüsterte die Zwergin vor sich hin.
Dann rollte sie sich in eine der herumliegenden Decken auf dem Boden neben der Freundin zusammen um ein wenig zu schlafen.

Zur gleichen Zeit, an einem weit entlegenem Ort:

Horsto wollte gerade zum entscheidenden Schlag ausholen, als ihn ein heftiger Schmerz wie ein Blitz durchfuhr. Er erstarrte, und fast hätte der Ork den Moment genutzt und ihm den Kopf abgeschlagen. Doch noch während der Ork seine Klinge erhob, brach er tot zusammen. Gromgard hatte die Gefahr erkannt und Horstos Gegner niedergestreckt.
Irritiert sah der Zwerg den Menschen an, doch Horsto bemerkte ihn nicht einmal. Auch auf Gromgards hektisches Winken reagierte er nicht. Erst als der kräftige Zwerg ihn packte und schüttelte, kam er wieder halbwegs zu sich. Gromgard sah ihn fragend an. „Ich…“ stammelte Horsto „ich weiß nicht. Es ist etwas Schreckliches passiert.“
Der Zwerg runzelte die Stirn. „Frag mich nicht, Gromgard, ich weiß auch nicht genau, was es ist, doch es muss etwas Furchtbares sein, das habe ich deutlich gespürt.“
Langsam und bedächtig nickte der Zwerg und deutete mit seinem Kopf zum Ausgang des Tals. „Ja, Du hast Recht, wir sollten gehen.“ sagte Horsto „ich muss herausfinden, was passiert ist.“.
So verließen die beiden das entlegene Tal und machten sich auf den Weg zu ihrem improvisierten Lager. Die letzten Wochen waren sehr hart gewesen, und Horsto hatte den schweigsamen Zwerg mehr und mehr schätzen gelernt, denn ihm war selbst nicht nach Reden zumute. Der Abschied von Taarna war im nicht leicht gefallen, und ständig fragte er sich, ob er das Richtige getan hatte. Doch jedes Mal redete er sich ein, dass es das Beste für alle Beteiligten war. Die Gefahr war einfach zu groß. Was wäre nur passiert, wenn man sie erwischt hätte? Ganz sicher hätte sie beide der Tod erwartet, und auch die Gemeinschaft ihrer Freunde wäre sicher daran zerbrochen.
Und doch bereitete ihm die Trennung unsägliche Schmerzen. Er aß kaum noch, und wann immer sich die Gelegenheit bot, einen Kampf zu führen, stürzte er sich auf seine Gegner, als gäbe es kein morgen. Er verfiel langsam wieder in alte Verhaltensmuster, als er allein, streitlustig und verbittert durch die Lande zog.
Natürlich war Gromgard die Veränderung nicht entgangen, doch er schien es nicht für angemessen zu halten, sich in die Angelegenheiten seines Freundes einzumischen. Ob er den wahren Grund kannte? Wenn es so war, so ließ er es sich nicht anmerken.
Den ganzen Weg über fragte sich Horsto, was da eben mit ihm passiert war. Etwas Ähnliches spürte nur, wenn sein Bruder Forfaro sich in Schwierigkeiten gebracht hatte, doch dieses Mal war es stärker, viel stärker.
Das ließ nur einen Schluss zu: Es musste etwas mit Taarna zu tun haben, denn niemand stand ihm näher. Tiefe Sorge erfüllte ihn. Also beschloss er, sich auf die Suche nach ihr zu begeben, sobald sie ihr Lager erreichen würden.
Dort angekommen packte er hektisch ein paar Dinge zusammen und schaute Gromgard an. „Es tut mir leid, teurer Freund, aber ich muss Dich verlassen.“ sprach er zu ihm. Wissend nickte der Zwerg, holte seine Tafel heraus und kritzelte eilig etwas darauf. Soll ich dich begleiten? stand darauf geschrieben. Horsto überlegte kurz, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, ich muss allein gehen. Außerdem muss einer von uns sich um die seltenen Schmiedematerialien kümmern. Ich werde wiederkommen und Dich bei der Suche unterstützen, sobald ich kann, das verspreche ich Dir.“
So verabschiedeten sich die beiden kurz von einander und Horsto machte sich auf den Weg zurück. Die nächste Stadt war Aden, von dort aus konnte er die Dienste des Torwächters in Anspruch nehmen um nach Dion zu kommen. Er wollte seine Suche am Hauptquartier der Verbündeten beginnen. Unglücklicherweise hatte er vergessen, eine magische Spruchrolle einzupacken, und so musste er den Weg nach Aden zu Fuß bewältigen. Er lief, ja, er rannte den ganzen Weg, ohne eine Rast einzulegen. Selbst einige Wegelagerer, die er ein Stück abseits des Weges entdeckte, ließ er außer acht, denn er fühlte, dass er für derlei Dinge jetzt keine Zeit hatte.
Völlig verdreckt und erschöpft kam er am frühen Morgen in Aden an, stürmte an den Wachen vorbei in Richtung des Torwächters. Am Ziel angekommen drängelte er sich an den Wartenden vorbei nach vorn. Als ein Zwerg in edler Rüstung lauthals protestieren wollte, drehte sich Horsto zu ihm um. Der reiche Schmied verstummte sofort, als er das Blitzen in Horstos Augen sah. „Nach Dion! Schnell!“ herrschte er den Torwächter an. Dieser erfüllte seinen Wunsch, und wenige Augenblicke später fand sich Horsto vor der Kirche zu Dion wieder.
Er brauchte sich nicht lange zu orientieren, denn diesen Ort kannte er gut. Er lief direkt zum Hauptquartier der Ausgestoßenen, nur um die Türen fest verschlossen vorzufinden. Auch auf sein energisches Klopfen wurde ihm nicht geöffnet, es war niemand da.
Laut fluchend stand er dort vor der Tür, als ihm ein Gedanke kam: Giran! Zumindest einer der Zwerge wird doch sicher auf dem Markt zu finden sein. Also machte er sich auf den Weg zum Torwächter. Als er um die nächste Hausecke stürmen wollte, stieß er fast mit Mellie zusammen. Überrascht standen sich die beiden gegenüber. Freudig begrüßte sie Horsto: „Hallo Großer! Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen!“
„Mellie, das ist jetzt sehr wichtig. Hast Du Taarna gesehen?“ entgegnete er. Etwas beleidigt ob des schroffen Tons fragte Mellie „Taarna? Hmmm, nein. Schon seit gestern nicht mehr. Warum? Brauchst Du Hilfe? Bist Du krank?“. Die Fragen der Zwergin überhaupt nicht beachtend murmelte Horsto vor sich hin „gestern also…aber wo ist sie jetzt? Wo kann ich sie finden?“. „Danke Mellie, ich muss weiter!“ rief er und rannte wieder los. Verständnislos sah die kleine ihm hinterher, dann rief sie „Ach ja…und wenn Du Laviniela triffst, dann sag ihr, dass ich etwas für sie habe. Die ist seit gestern nämlich auch verschwunden!“.
Abrupt blieb er stehen. „was hast Du da gesagt?“ fragte er Mellie. „Naja, “ antwortete die Zwergin „wir waren für heute morgen in Giran verabredet, aber sie war nicht da.“.
Jetzt war er sicher, dass etwas passiert sein musste, denn Laviniela war schließlich die einzige, die von ihm und Taarna wusste. Und niemand schien zu wissen, wo er die beiden, vor allem aber Taarna finden sollte. Verzweiflung breitete sich in ihm aus.
Als Mellie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, fragte sie ihn „Was ist denn los mit Dir? So kenne ich Dich ja gar nicht…“. Horsto seufzte. „Ich muss Taarna finden, und ich glaube, Vini weiß, wo ich sie finden kann.“
„Hmmm“ begann die Zwergin „Vini treibt sich oft in einer alten Hütte hier in der Gegend herum, aber ich war zu faul, sie dort zu suchen. Schließlich wollte sie ja etwas von mir. Aber vielleicht ist sie da. Wenn es Dir so wichtig ist, kann ich Dich hinführen.“ Hoffnung keimte in Horsto auf. „Dann los, lass uns keine Zeit verlieren. Worauf wartest Du noch?“ raunzte er die Zwergin an. „Na, wir sind aber heute mit dem falschen Fuß aufgestanden, was?“ brummelte Mellie „Dann komm, es ist nicht so weit.“.
So machten sich die beiden auf den Weg zu der verlassenen Hütte. Nach einer halben Stunde erreichten sie ihr Ziel. Dort angekommen, wollte Mellie gerade die Tür öffnen, als Horsto ihren Arm festhielt. Verwundert schaute ihn die Zwergin an. „Ich danke Dir, dass Du mich hergeführt hast, aber jetzt lass mich bitte allein, es ist wirklich sehr wichtig.“ sagte er zu ihr.
„Ach, mach doch was Du willst!“ entgegnete Mellie und stapfte beleidigt davon. Kurz sah er ihr nach und beschloss, sich bei Gelegenheit für sein rohes Verhalten bei ihr zu entschuldigen.
Als sie außer Sicht war, atmete er tief durch und öffnete vorsichtig die Tür. Das hereinfallende Licht fiel auf die schlafende Laviniela, und als er die Tür weiter öffnete, sah er Taarna auf dem Bett liegen. Der Boden knarrte, als Horsto die Hütte betrat, und Laviniela öffnete die Augen. „Duuuu“ fauchte sie ihn an. „Du wagst es, herzukommen?“ Horsto ignorierte die kleine und wollte zu Taarna an das Bett treten. Laviniela jedoch war fest entschlossen, ihn daran zu hindern und sprang ihn an. „Wage es nicht! Sie schläft jetzt und muss sich erholen. Und überhaupt…Du bist doch schuld an der ganzen Geschichte, das hat sie doch nur wegen Dir gemacht!“ schrie sie ihn an. Verständnislos sah Horsto die Zwergin an. „Gemacht? Was denn gemacht?“ fragte er sie.
Während die beiden lautstark miteinander stritten, hatte Taarna langsam die Augen geöffnet…
„was, was geht hier vor sich“ murmelte sie. „Warum bin ich hier? Warum lebe ich?“ sie schluchzte. Langsam klärte sich ihr Blick und die laute Stimme Lavinielas lies sich nicht ignorieren. Flüsternd sagte sie mit fragendem Unterton: “Laviniela?“ Bevor die Zwergin reagieren konnte war Horsto mit einem Satz bei Taarna und nahm sie in den Arm. “Was ist los mit dir? Bist du krank? Verwundet? Was ist passiert?“ Kurz schaute Taarna ihn mit einem Blick abgrundtiefer Trauer an wandte sich aus seinem Arm und fragte Laviniela: “Warum hast du es getan?“
„Weil keiner, nicht einmal er es wert ist sich das Leben zu nehmen. Weil ich es nicht zulassen konnte dass du deines so weg wirfst. Warum hast du nicht mit mir geredet? Du weißt dass ich dir zugehört hätte. Ich dachte wir sind Freunde, aber da habe ich mich wohl geirrt. Die Kleine ist zwar amüsant und manchmal nervig. Sie ist nützlich, aber man muss sie ja nicht wie einen Freund behandeln.“ Laviniela redete sich merklich in Wut, aus der aber auch Traurigkeit zu hören war.
Horsto ging dazwischen „Sie wollte sich das Leben nehmen? Wegen mir? Bitte Laviniela sag mir was passiert ist.“
„Ach ich weiss es doch auch nicht genau. Woher auch?“ schoss sie mit einem leicht giftigen Blick auf Taarna. „Es kam ein Bote mit einem Brief von dir. Danach sprach sie kein Wort mehr und schaute nur ins Leere. Zwei Tage lang. Dann nahm sie vorgestern ihren Umhang und ging ohne ein Wort fort. Ich folgte ihr unauffällig und sah sie auf der Klippe stehen.“
Taarna erhob sich mühsam. „Lasst uns reden, aber nicht hier drinnen. Ohne die beiden weiter zu beachten verliess sie die Hütte und begab sich zu einer nahen Baumgruppe unter der sie sich niederliess. Die beiden folgten ihr und setzten sich ebenfalls. Sie sahen die Dunkle erwartungsvoll an. Taarna seufzte und sagte:“ Ich werde euch meinen Teil der Geschichte erzählen. Nun, du Horsto wolltest ja nur eine Weile fort. Es fiel mir da schon schwer dich gehen zu lassen, doch da wir alle unsere Aufgaben haben blieb mir nichts anderes übrig. Ich war bemüht mir nicht anmerken zu lassen wie sehr du mir fehlst. Doch dann kam dein Brief und brach eine Welt zusammen. Ich suchte nach einem Krieger der Dunklen, den ich vor langer Zeit kennen gelernt hatte und den ich bitten wollte ein altes Versprechen einzulösen. Doch ich fand ihn nicht. So ging ich zur Klippe hinaus, wenn es mir schon nicht vergönnt war, durch die Hand dieses Kriegers zu sterben dann auf meine Art. Ich merkte nicht, dass du Laviniela mir gefolgt warst. Den Rest kennst du.“ Schloss Taarna. „Welcher Krieger, welches Versprechen?“ wollte Horsto wissen doch Taarna beachtete seine Fragen nicht. Laviniela murmelte „hmm solle er es gewesen sein?“ lauter fuhr sie fort. Ich folgte Taarna halt, weil ich merkte, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich war mir sicher, dass es wegen dir war, Horsto. Als sie an der Klippe ankam dachte ich mir erst nichts dabei, denn immerhin kommt sie öfter hier her wenn sie Ruhe haben will. Ich hielt sie dennoch im Auge, weil ich ein ungutes Gefühl hatte. Leider trog es mich nicht und sie sprang. Ich folgte ihr sobald ich den Rand erreichte. Es gelang mir auch sie aus dem Wasser zu ziehen doch befürchtete ich zu spät gekommen zu sein. Sie war so kalt und leblos. Ich begab mich so schnell es ging nach Giran in der Hoffnung einen Heiler zu finden. Doch der einzige den ich fand, war ein Krieger aus ihrem Volk. In meiner Not bat ich ihn um Hilfe. Ich erzählte ihm was passiert war und er folgte mir. Gemeinsam brachten wir Taarna in diese Hütte. Er murmelte etwas seltsames: „Es ist meine Aufgabe dir den Tod zu bringen, das lasse ich mir von keinem nehmen, doch noch ist es nicht an der Zeit, also lebe.“ Er heilte sie so gut er es vermochte und sagte mir noch ich solle keinem von dieser Begegnung erzählen, wenn mir mein Leben lieb sei.“ Traurig sah Laviniela Taarna an:“ ich hatte gehofft, wir beide wären so was wie Freunde, dass du mich nicht wie alle anderen als nützliche, nervige Missgeburt ansiehst.“ Taarna strich ihr sanft über den Kopf. „Kleines, du bist meine Freundin und ich danke dir für die Rettung auch wenn es vergebens war. Immerhin müssen wir alle mal irgendwann sterben.“ Dann schwieg sie und Horsto erzählte seinen Part der Geschichte, als er geendet hatte rief Laviniela:“ Du liebst sie also doch, und warum in aller Welt hast du dann verlassen du dämlicher Riesentrottel?“ Horsto zuckte bei ihrem Wutausbruch zusammen fuhr dann aber fort:“ Weil ich Taarna und euch nicht in Gefahr bringen wollte. Glaubst du wirklich irgendwer ausser dir würde unsere Beziehung akzeptieren? Unsere Völker bestimmt nicht, sie würden unsere Köpfe fordern. Taarna ich liebe dich mehr als mein Leben und daher wollte ich dich nicht dieser Gefahr aussetzen, hätte ich gewusst was daraus wird hätte ich einen anderen Weg gesucht. “Dann wandte er sich an Laviniela:“ Ich wäre jetzt gerne ein wenig mit Taarna alleine, ausserdem sucht Mellie dich, es wäre schön, wenn du zu ihr gehst, bevor sie herkommt. Es muss keiner wissen was passiert ist.“ Die Zwergin fauchte ihn an:“ wenn du Taarna auch nur ein Haar krümmst oder sie sonst wie Schaden durch dich nimmt, Gladiator, bringe ich dich um. „Ohne horsto eine Chance zum Antworten zu geben ging sie fort. Kaum war die kleine fort wandte sich Horst zornig an seine Gefährtin. „Von der Klippe springen, ja? Sich umbringen wollen? Wer hat denn gesagt, dass uns aufgrund meine kürzeren Lebensspanne nur eine begrenzte Zeit bleibt? Damals schienst du das sehr locker gesehen zu haben. Weißt du wie schwer es mir fiel zu gehen? Ja, auch ich habe den Tod gesucht. Im Kampf, weil ich ohne dich nicht leben wollte.“ Er sah zu Taarna die mit gesenktem Kopf scheinbar teilnahmslos vor ihm sass.
„Es scheint dich ja nicht sonderlich zu interessieren, nun vielleicht verstehst du es anders.“ Mit diesen Worten griff er ihr grob ins Haar und zog ihren Kopf hoch, so dass sie ihn ansehen musste. Erst jetzt nahm er die Tränen wahr, die ihr übers Gesicht rannen. Seine Wut verrauchte und er strich ihr sanft die Zeichen ihrer Trauer fort. Unfähig seine wahren Gefühle länger in Zaum zu halten legte er seine Gefährtin auf den Boden uns küsste sie sanft.

Unterdessen in Dion.
Eine sehr nachdenkliche Laviniela betrat die Stadt.“ Ich hoffe die beiden klären das. Ich werde nach diesem Krieger suchen, ich will wissen was er mit Taarna zu schaffen hat.“ Tief in Gedanken versunken stiess sie plötzlich mit jemandem zusammen. „Ja toll, du jetzt auch noch, ist heute „Mellie-Rumschubs-Tag“ ? zeterte die Kleine. „Entschuldige Mellie ich habe dich nicht gesehen. Aber warum Rumschubs-Tag?“ „na, erst dieser Grobian von einem Gladiator der sich aufführt als wäre er wer weiss wer. Lässt sich von mir helfen und schickt mich dann fort als wäre ich eine Sklavin und jetzt rennst du mich um. Was ist denn los? Und wo sind Taarna und Horsto?“ Schnell entgegnete Laviniela.“ Die sind wohl schon wieder unterwegs. Es ging um irgendwie ein Leben das gerettet werden muss. Ich weiss nichts Genaues. Aber du wolltest mich sprechen sagte Horsto?“ Mißtrauisch sah Mellie ihre Schwester an:“ Das klingt nach einem Geheimnis was die beiden haben und dann bist du hier? Du bist doch sonst so neugierig.“ Laviniela legte den Arm um Mellie und strahlte sie an:“ Aber du weißt doch, meine Schwester geht immer vor.“ Erstaunt hob Mellie die Augenbrauen, aber sie schwieg. „Na dann lass uns mal nach Giran gehen. Ich habe dort etwas für dich eingelagert.“ „Giran ist toll, ich wollte ohnehin mal wieder ein paar Sachen verkaufen. Gemeinsam begaben sich die Schwestern zum Torwächter. „Was wirst du jetzt tun?“ wollte Laviniela von Mellie wissen. „Ach ich werde wohl Hador suchen und ein wenig mit ihm rumreisen, er ist ja ein so amüsanter Unterhalter.“ Dass ihre Stimme dabei einen schwärmerischen Unterton bekam nahm sie nicht wahr, dafür aber Laviniela. „Oha, bahnt sich da etwa auch etwas an?“ dachte sie bei sich. Die Schwestern verabschiedeten sich und jede ging ihren Unternehmungen nach.

Horsto und Taarna, die unterdessen die Hütte aufgesucht hatten zogen sich wieder an. „Wie soll es nun weiter gehen? Verheimlichen wir es weiter? Was tun wir?“ wollte Taarna wissen.
Horsto zuckte mit den Schultern. „Ich weiss es auch nicht. Vielleicht sollten wir unsere Freunde schonend drauf vorbetereiten.“ „Es bleibt uns ja nichts anderes übrig, aber nun lass uns erst einmal nach Giran gehen. Ich habe Hunger.“ Entgegnete Taarna. Beide benutzten ihre magischen Transportrollen und kurz darauf erreichten sie die Stadt. Dort angekommen sahen sie sich erst einmal auf dem Markt um. Nach einigen Schritten nahm Horsto seine Gefährtin in den Arm. „Mir ist es egal was die anderen sagen. Ich liebe dich.“ Flüsterte er. Taarna schmiegte sich an ihn und sie setzten ihren Weg fort.

Einige Zeit später.
Nach einem langen Tag voller Kämpfe trafen sich die Freunde in Giran auf dem Markt um ein wenig zu reden und sich auszuruhen. Da es das erste Mal war, dass sie mit den andren zusammen waren, setzte Horsto sich ein wenig von Taarna weg, doch sie rutschte an ihn heran und legte den Kopf auf seine Schulter. Erfreut stellten sie fest, dass ihre Freunde Gromgard, Valendra und Thalom es gleichmütig hinnahmen als wäre es etwas völlig normales. So saß die Gruppe zusammen und unterhielten sich fröhlich. Nach einer Weile gesellte sich auch Laviniela dazu. Taarna und Horsto küssten sich, als plötzlich zwei Fremde, ein Mensch und ein Dunkler vor ihnen standen, die augenscheinlich ein Problem damit hatten, dann sich ein Mensch auf diese Art mit einer Dunklen abgab. Bevor Taarna und Horsto reagieren konnte, waren Laviniela und Valendra in ein hitziges Wortgefecht mit den beiden verwickelt. Grade als Taarna sich einmischen wollte stand ihr alter Bekannter, der dunkle Krieger vor ihr. Er begrüßte sie mit einem knappen Nicken, lies seinen Blick über die Gruppe schweifen und sagte leise:“ Yathrin, würdet ihr mir folgen?“ Taarna zitterte, obwohl sie wusste, dass er heute kommen würde, hatte er es ihr doch durch Xardassilg ausrichten lassen.
„Warum jetzt, warum nicht bevor ich mich verliebte?“ dachte sie verzweifelt. Doch sie stand auf und straffte sich. Knapp nickte sie dem Dunklen zu und sagte kühl:“ ich bin bereit. Nach euch.“
Horsto sah den Krieger misstrauisch an und flüsterte: „Ich traue ihm nicht, soll ich nicht lieber mitkommen?“ „nein bitte bleib und pass auf dass es hier nicht zur Eskalation kommt. Es wird nicht lange dauern.“
Darauf gefasst ihrem Tod zu begegnen folgte Taarna dem Dunklen aufrecht und stolz vor die Stadt. Es wäre ihrer und seiner unwürdig gewesen wenn sie gejammert hätte wie einer dieser jämmerlichen Hellen. Zumal sie beide ein seltsames Ehrenabkommen geschlossen hatten.
Taarna dachte an diesen Tag zurück. Sie und Barra hatten auf dem Markt gesessen und sich über feige, hinterhältigen Mord gesprochen. Gift, ein Pfeil oder ein Dolch im Rücken sind Arten wie Feiglinge morden und eines Kriegers unwürdig. So wollte keiner von ihnen sterben.
Der Dunkle, der dieses Gespräch mit anhören konnte kam auf Taarna zu und sagte ihr: „ Yathrin, seid unbesorgt, es ist nicht meine Art so zu töten, ich sehe meinen Opfern immer in die Augen wenn ich ihnen das Leben nehmen muss.“ Taarna nickte beruhigt „Dafür danke ich euch. Es wird mir eine Ehre sein durch eure Schwerter zu sterben und ich verspreche euch meinem Tod im Würde zu begegnen.“
Der Dunkle nickte noch einmal kurz und wandte sich dann wieder ab.
Während Taarna ihren Gedanken nachhing hatten sie eine Stelle vor der Stadt erreicht an welcher sie noch gesehen werden konnten, aber niemand ihre Gespräch mit hören konnte.
Als sie stehen blieben sah Taarna dem Dunklen furchtlos in die Augen. „Nun, ihr wolltet mich, hmm, sprechen. Ich bin bereit.“
Ohne ein Gefühlsregung musterte er sie und sagte dann: „ Es gibt keinen Beweis für eure Schuld. Eure Arbeit spricht darüber hinaus noch für euch. Ihr seid nicht länger Gejagte. Zumindest nicht für mich.“ Taarna blinzelte kurz. Sie konnte kaum glauben, was sie soeben gehört hatte. Fassungslos starrte sie den Dunklen an.
Die beiden unterhielten sich noch kurz, dann wandte der Krieger sich ab und ging zur Stadt zurück. Nun endlich erlaubte Taarna es sich Schwäche zu zeigen und sank zu Boden. Sie hatte nicht bedacht, wie es auf ihre Freunde wirken musste wenn der Dunkle allein zurück kommt.
Es dauerte nicht lange, da kamen auch schon Gromgard, Horsto und Thalom angerannt. Besorgt vergewisserten sie sich ob es ihrer Freundin gut ging. Gromgard hielt seine Waffe in der Hand, offensichtlich bereit sie an dem Dunklen auszuprobieren falls Taarna Schaden genommen haben sollte.
Sie alle bestürmten Taarna mit Fragen doch das einzige was sie sagte war:“ Es ist vorbei, ich bin frei. Ich bin unschuldig, nicht länger gesucht.“ Mehr gab sie nicht von sich, auch wenn sie merkte, dass die andren vor Neugier zu platzen drohten. Gemeinsam ging die Gruppe zurück zur Stadt.

Der nächste Tag.
Wie schon so oft zog Taarna in das Tal der Heiligen um die dortigen Gräber zu pflegen und nach dem Rechten zu sehen. Einige der Wächter, welche die Priesterin noch nicht kannten griffen sie an, wurden aber schnell und nahezu beiläufig von ihrem Irrtum überzeugt. Tief in Gedanken versunken wanderte die Priesterin weiter. Nicht darauf achtend wo ihr Weg sie hinführte. So gelangte sie in das Umland von Goddard, wo wilde Tiere hausten.
Nahezu mühelos besiegte Taarna einige von ihnen, bis sie bemerkte, dass sie in dieser Gegend die magischen Münzen fand, welche die Ausgestossenen schon lange suchten. So beschloss sie eine Weile zu bleiben. Doch wieder versank sie in ihren Gedanken und so kam sie weiter vom Weg ab, bis sie plötzlich einem riesigen Ork gegenüber stadt. „Verdammt, ein Ketra“ schoss es ihr durch den Kopf. Mit Müh und Not überwandt sie diesen Gegner und sah sich dann um. Sie stand mitten im Aussenposten dieses Orkstammes.
Jede Deckung nutzend suchte sie sich einen Weg aus dieser Gegend. Nur einmal noch kam sie einem dieser Ungetüme zu nah und so beseitigte sie auch diesen in einem harten Kampf.
So gelangte sie zu den heissen Quellen. Da sie auch dort auf Gegner traf benutzte sie eine der magischen Transportrollen und begab sich nach Giran.
Dort traf sie auf Valendra, Gromgard und Horsto. Sie berichtete den dreien von den Münzen und so zogen die vier nach Goddard.
Und wieder versank Taarna in ihren Gedanken. Doch dieses Mal war es ein fataler Fehler, ein Rudel Wölfe griff sie an und brachte sie in arge Bedrängnis. Ihre Freunde kamen ihr zur Hilfe. Da es bereits dunkel wurde begab sich die Gruppe nach Giran zurück, zumal sie etliche der Münzen gesammelt hatten. Taarna blieb ein Stück zurück und versorgte eine grosse Bisswunde an ihrer Seite mit Hilfe ihrer Magie.
In Giran angekommen setzten sich die Freunde wieder unter den Baum bei dem alten Seemann. Nach einiger Zeit wollten Horsto und Taarna kurz in den Fluss vor Giran springen, um sich Dreck und Blut abzuwaschen. Durch das Laufen brach die Bisswunde wieder auf und schnell sprang Taarna in das eiskalte Wasser.Sie blieben nicht lange sondern gingen schnell wieder in die Stadt zurück um sich bei einem Schluck Wein wieder aufzuwärmen.
Thalom und Gromgard blieben nicht mehr lange, weil sie beide noch ein wenig kämpfen wollten. Einige Minuten nachdem die beiden weg waren kam wieder der dunkle Krieger auf Taarna zu und sagte:“ Seid ihr bereit, Yathrin?“ Auch wenn ihre Bisswunde wieder aufgebrochen war nickte Taarna. Den Arm fest an den Bauch gepresst stand sie mühsam auf, Horsto, der ebenfalls aufstehen wollte wurde von ihr mit einem sanften Lächeln gebeten zu warten. Er wisse doch, dass ihr keine Gefahr mehr durch den Dunklen drohte.
Murrend blieb der Gladiator sitzen. Doch kaum waren der Krieger und seine Gefährtin fort, fiel sein Blick auf das frische Blut an der Stelle wo Taarna gesessen hatte.
Erschrocken sprang er auf und rannte aus der Stadt heraus.
Wie gross war sein Schreck, als er die beiden nicht vor dem Stadttor antraf. Suchend sah er sich um und bemerkte Lichtblitze über der Arena. So schnell er konnte rannte er los.
Er hatte grade die Arena erreicht, als er seine Gefährtin unter den schnellen Schwerthieben des Dunklen zu Boden gehen sah.
Obwohl unbewaffnet wollte er sich auf den Krieger stürzen, doch mühsam hob Taarna den Kopf und flüsterte matt:“ Bitte tu es nicht.“ Emotionslos sah der Dunkle zu wie das Leben aus der Priesterin wich. Als kein Lebenszeichen mehr sichtbar war nahm er eine magische Spruchrolle und holte sie ins Leben zurück. Er half Taarna auf und sie nickte ihm mühsam lächelnd zu. Leise sagte sie:“ Ich weiss nun, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, dafür danke ich euch.“ Ohne die beiden weiter zu beachten drehte sich der Krieger um und ging in die Stadt zurück.
„Was sollte das denn schon wieder? Glaubst du ich kann dich nicht vor einem wie ihm beschützen?“ fuhr Horsto seine Gefährtin an. Ohne auf ihre Antwort zu warten ging auch er, wütend vor sich hin schimpfend, zur Stadt zurück. Langsam und unter Schmerzen folgte Taarna ihm. Auch wenn die magische Spruchrolle einen Großteil ihrer Wunden geheilt hatte war ein langer Schnitt quer über ihrem Bauch zurück geblieben. Den Arm fest auf diese Wunde pressend begab sich Taarna auf den Markt, wo Thalom und ein sehr wütender Horsto auf sie warteten. Vorsichtig setzte sich Taarna wieder unter den Baum und kurz darauf verliess Horsto den Markt. Er war so in seine Wut vertieft, dass er nicht einmal wahrnahm, dass er Xardassilg anrempelte, der ihm vom Warenhaus her entgegen kam.
Verwirrt bedachte der Krieger seinen Freund und ging dann kopfschüttelnd zu den beiden unter dem Baum. Er bemerkte das kleine Rinnsal aus Blut, welches unter Taarnas Arm herlief und fragte besorgt:“ Was ist denn los?“ „Nur ein Kratzer“ , fauchte die Dunkle.
Gekränkt wandte sich Xardassilg Thalom mit fragendem Blick zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Eine Weile schleppte sich das Gespräch noch hin im dessen Verlauf Xardassilg von Taarnas wechselnder Laune immer verwirrter und gekänkter wurde. Er verabschiedete sich mit dem Hinweis darauf, dass er noch etwas zu erledigen habe und ging fort.
Auf dem Weg kam ihm wieder Horsto entgegen. Dieses Mal begrüßten sie sich und setzten dann ihre Wege fort.
Horsto trat zu Taarna und meinte: “Können wir uns ein wenig draussen vor der Stadt unterhalten?“ er warf Thalom einen entschuldigenden Blick zu.
Mühsam erhob Taarna sich, immer noch die Wunde mit dem Arm verdeckend.
Die beiden begaben sich ans Wasser und Horsto meinte nur :“ Kannst du mir bitte erklären, was das heute und gestern war? Du weißt dass ich dich vor allem beschütze. Warum traust du mir es nicht zu?“
Leise begann Taarna zu erzählen wie es zum heutigen Tag gekommen war. Sie sagte alles, was sie Horsto sagen konnte.
„Und nun habe ich noch einen Beschützer, dank unsre Abkommens wird es der Dunkle nun nicht dulden können, oder dürfen dass mich jemand andres tötet ausser ihm.“ Dachte Taarna schmunzelnd.
Als sie geendet hatte nahm Horsto sie in den Arm und wollte sie an sich heran ziehen, doch mit einem Schmerzensschrei zuckte Taarna zurück. Fragend sah ihr Gefährte sie an und sie hob leicht den Arm. „was hast du erwartet, wenn man von einem Schwerttänzer niedergestreckt wird. „ Ihr Gefährte kramte in seinem Beutel und holte einige Verbände heraus und eine Medizin, welche er von einem Heiler aus dem Feldlazarett bekommen hatte.
Vorsichtig verband er die Wunde seiner Gefährtin und beide begaben sich in den Wagen auf dem Markt, welcher den Ausgestossenen oft als Schlafplatz dient. Er deckte sie fürsorglich mit einigen Fellen zu und legte sich neben sie. Im Einschlafen flüsterte er noch:“ Ich liebe Dich.“ Dann kehrte Ruhe ein.
Nicht der Tod ist der Schrecken, sondern die Angst vor dem Sterben.
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