Hallo, Gast
Sie müssen sich registrieren bevor Sie auf unserer Seite Beiträge schreiben können.

Benutzername
  

Passwort
  





Durchsuche Foren

(Erweiterte Suche)

Foren-Statistiken
» Mitglieder: 6.239
» Neuestes Mitglied: marvinwade760
» Foren-Themen: 8.048
» Foren-Beiträge: 44.914

Komplettstatistiken

Benutzer Online
Momentan sind 69 Benutzer online
» 1 Mitglieder
» 65 Gäste
Bing, Google, Yandex, flicka

Aktive Themen
Klassenwechsel
Forum: Die Zwergenmine
Letzter Beitrag: Josie
15.04.2024, 15:30
» Antworten: 4
» Ansichten: 110
Oster-Event 2024
Forum: Ankündigungen
Letzter Beitrag: ordoban
28.03.2024, 18:48
» Antworten: 0
» Ansichten: 265
Octavis
Forum: Regelmäßiges
Letzter Beitrag: drizzt
15.03.2024, 16:05
» Antworten: 4
» Ansichten: 714
15 Jahre vergehen wie im ...
Forum: Freier Talk
Letzter Beitrag: RachKingZ
13.03.2024, 23:55
» Antworten: 2
» Ansichten: 244
kleine Client-Updates
Forum: Die neusten Änderungen
Letzter Beitrag: ordoban
06.03.2024, 21:56
» Antworten: 87
» Ansichten: 55.992
Hungry Horst Event 2024
Forum: Ankündigungen
Letzter Beitrag: Zacharas
18.02.2024, 12:04
» Antworten: 0
» Ansichten: 545
sag mal hallo
Forum: Freier Talk
Letzter Beitrag: Skamanda
05.02.2024, 11:45
» Antworten: 2
» Ansichten: 164
Kleine Änderungen
Forum: Die neusten Änderungen
Letzter Beitrag: ordoban
29.01.2024, 17:12
» Antworten: 234
» Ansichten: 269.145
Neujahres-Raids
Forum: Ankündigungen
Letzter Beitrag: Staff_Jardea
02.01.2024, 21:39
» Antworten: 0
» Ansichten: 210
Weihnachtsfrieden
Forum: Ankündigungen
Letzter Beitrag: ordoban
17.12.2023, 20:02
» Antworten: 0
» Ansichten: 713

 
  Kylaras Geschichte
Geschrieben von: Kylara - 20.12.2006, 18:11 - Forum: Charaktergeschichten - Antworten (3)

Kapitel 1 - Die Wiedergeburt

Sie stieg aus dem Becken mit Blut. Ihre nackte Haut glänzte. Das Blut, welches von Elfen sowie Dunkelelfen war, lief langsam an ihrem Körper herab. Eigenhändig hatte sie diese armen Kreaturen getötet. Ein paar leblose Körper waren um das Becken verteilt. Die Dunklen unter ihnen waren allesamt Verräter an ihrem eigenen Volk gewesen.

Ihr weißes Haar hing an ihr herunter und bedeckte Teile ihres Körpers. Auf ihrer Stirn glimmte ein Symbol auf. Es pulsierte, denn der Zauber war noch nicht abgeschlossen. Langsam blickte die neugeborene Dunkelelfe an sich herab und betrachtete ihr Werk. Jahrelang hatte sie auf diesen Augenblick gewartet. Ab dem heutigen Tage sollte sie den Namen Kylara tragen.

Eine andere Dunkle stand mit im Raum und betrachtete die Blutgetränkte. Sie schnippte mit dem Finger und einer ihrer dunkelelfischen Diener, Enkorion, brachte einen Spiegel heran. Der Dunkelelf stellte diesen vor Kylara ab, seine Blicke verschlangen sich nach ihr.

Kylara trat vor den Spiegel und betrachtete sich selbst. Es war perfekt. Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht und erblickte ihre hellen, blauen Augen. Wütend blickte sie zu der Dunklen, welche immer noch genüsslich dastand.

"Was habt Ihr getan?", zischte Kylara. Ihre einst sanfte Stimme wirkte nun aggressiv, gar bedrohlich.

Die Dunkle hob eine Augenbraue: "Gefällt es euch nicht, Kind?". Mit einem Handwink bedeutete sie dem dunkelhaarigen Enkorion den Raum zu verlassen. Dieser nickte nur und folgte der Anweisung. Kylara wusste, dass er seiner Herrin nicht wirklich untergeben war. Aber er schien gern in ihrer Nähe zu sein.

"Meine Augen!", fluchte Kylara. Ihre Augen waren elfengleich. Das war so nicht geplant gewesen.

Die Dunkle schmunzelte: "Ein kleines Missgeschick. Nichts, um das ihr euch Sorgen müsst… wenn sie Euch nicht gefallen, können wir sie ja ausstechen."

Kylara brodelte vor Zorn. Sie hatte der Dunklen, welche den Namen Ceren trug, einiges zu verdanken. Ohne sie wäre Kylara nie soweit gekommen. Ceren war eine große Magierin. Diese speziellen Zauber hatte sie aus einem geheimnisvollen Buch, welches sie selbst das Dämonenbuch nannte… Kylara hätte sich nie gewagt darin zu lesen.

Dennoch war dieses Missgeschick unverzeilich.

Mit geballten Fäusten und einem grimmigen Blick starrte sie Ceren an. Diese schmunzelte nur und meinte kühl: "Ich werde Nelyrae sagen, dass sie dir Kleidung besorgen soll. Du frierst sicher, Kind."

Als ob die Dunkelelfe namens Nelyrae dies gehört hatte, kam sie auch schon in den Raum hinein. In der Hand hielt sie ein zusammengefaltetes Bündel mit einer Magierrobe. Ohne ein Wort zu sagen legte sie dieses auf eine der Steinpodeste und verschwand sogleich auch wieder.

Kylara nahm mürrisch eines der Tücher, um sich das Blut abzuwischen, während Ceren sie dabei die ganze Zeit beobachtete. Die Magierin war zufrieden mit ihrem Werk. Auch wenn es nur ein Experiment gewesen war, von dem sie nicht einmal den Erfolg erhofft hatte.

Nachdem Kylara sich nun auch angezogen hatte, trat der dritte Diener Cerens auf. Es war Jericho, ein junger Assasine, dem Kylara Talent zuschrieb. Er positionierte sich hinter Kylara, was ihr sichtlich missfiel.

"Nun, da du eine von uns bist…", begann Ceren zu sprechen, als sie ihren Ritualdolch hervorholte. Kylara kannte die Prozedere. Sie kannte den Zauber, welchen Ceren nutzte, um sich ihre Diener gefügig zu machen. Das einseitige Blutsband, welches den Diener der Herrin gefügig machte… Enkorion, Jericho und Nelyrae hatten von Cerens Blut gekostet. Doch Kylara wusste, dass Ceren nicht unfehlbar war. So hatte ihr Zauber versagt bei zwei von ihnen. Lediglich Jericho schien vollkommen in ihrem Bann zu stehen, aber auch da war sich Kylara nicht sicher.

"Ich werde Euer Blut nicht trinken.", antwortete Kylara, noch bevor Ceren den Satz beenden konnte. Entschlossen blickte sie die Magierin an.

Cerens schmunzeln wich aus ihrem Gesicht. Scheinbar hatte sie die junge Dunkle unterschätzt. Leicht zornig entgegnete sie: "Das hat noch niemand gewagt. Dann bist auch du eine Verräterin!".

Kylara spürte, wie Jericho sie an den Schultern packte. Ein unsanfter tritt in ihre Kniekehlen zwang sie auf die Knie. Sie war noch zu geschwächt, um sich zu widersetzen. Das Blutbad hatte ihre Energie förmlich verschlungen.

Ceren packte Kylara am Hals und mit einer schnellen Bewegung schnitt sie mit dem Ritualdolch über diesen. Die junge Dunkle schrie vor Schmerz auf und starrte Ceren fassungslos an, als sie spürte, wie ihr eigenes Blut an ihr herunterlief.

Ceren lachte, doch der Blick Kylaras fiel nicht auf ihr Gesicht, sondern auf den blutigen Dolch. Das Blut, welches diesen nun zierte war hell. Hell wie Elfenblut! Cerens Zauber musste dies verursacht haben. Trotz des Schmerzes brüllte Kylara die Magierin an:

"Mein Blut! Was habt Ihr getan! Hexe!".

Ceren lachte einfach weiter und wandte sich ab. Sie legte den Dolch beiläufig zur Seite und winkte Jericho heran. Dieser hielt Kylara noch immer fest, er schien unschlüssig zu sein. Nach einer Weile lies er sie jedoch los und folgte seiner Herrin.

Kylara fiel ohne den Halt des Dunklen nach vorn und landete unsanft auf ihrem Gesicht. Noch lange vernahm sie das höhnische Gelächter der Dunkelelfe, obgleich diese sich längst aus dem Raum bewegt hatte.

Kylara empfand nur noch Hass. Eines Tages würde sie Ceren dafür bluten lassen. Der Zauber war ihr Fluch, der sie noch lange verfolgen sollte. Doch erst einmal musste sie die Schnittwunde an ihrem Hals überleben.

Obgleich sie erst am Anfang ihrer Priesterausbildung war, sandte Kylara ein Stoßgebet an Shilen. Scheinbar hatte eben diese ihre eigenen Pläne mit Kylara und so spürte die junge Dunkle, wie sie jemand an der Schulter hochzog.

Die Kraft verließ sie, so vernahm sie nur noch ein paar Worte, sie wirkten unwirklich und rauh. Ein weiterer Ruck und sie befand sich auf dem Rücken von einer Person. Dann wurde es Dunkel um sie. Erst viel später sollte sie das Bewusstsein wiedererlangen.

"Nindol og'elend elg'caress Ceren orn el uss tangi"

Drucke diesen Beitrag

  Der Bruch zwischen den Elfen (LE-Mythos)
Geschrieben von: Tinuviel - 20.12.2006, 15:04 - Forum: In den Elfenwald - Keine Antworten

Ich habe mich mal ran gesetzt und die geschichte der Trennung zwischen den Elfen aus Lichtelfischer Sicht geschrieben, stimmt natürlich nicht überein mit dem dunkelelfischen Schöpfungsmythos, gewisse Parallelen sind jedoch gegeben, aber lest am besten selbst Smile

Tinuviel



„Denn die Wesen die sie geschaffen hatten, hatten in ihrer Abwesendheit angefangen die Tiere mit ihrer Magie zu versklaven
und die herrliche Natur um sich herum in blinder Zerstörungswut zu vernichten. Der Zorn der Götter war über alle Maße groß und sie wollten die Dämonen vom Antlitz der Welt fegen. Nach längeren Gefechten konnten es die Götter schaffen die Dämonen zu besiegen. Zwar waren sie nicht in der Lage die Kreaturen auszulöschen, da etwas was einmal erschaffen wurde nicht mehr zerstört werden kann. Dafür aber verbannten sie diese auf immer in die Unterwelt, wo sie bis zum Ende selbst harren sollten.“


So steht es geschrieben in den uralten Chroniken Imoriaths, doch gelang es einigen unter den Dämonen, sich den Blicken der Götter zu entziehen und so der Verbannung in die Unterwelt zu entgehen. Und so harrten sie aus, in den dunkelsten Winkeln dieser Welt und warteten auf ihre Gelegenheit, die Saat der Finsternis erneut über diese Welt zu bringen.

Die Götter erschufen nun neue Wesen, welche Imoriath bevölkern sollten und Corax schuf uns Elfen, nach seinem Vorbild. Und er schenkte und die Liebe zur Natur und allem Schönen und er lehrte uns die Inbrunst und das Verantwortungsbewusstsein für die Magie. Doch hatte er nicht mit einer der einst mächtigsten unter den Dämonen gerechnet, welche es im Laufe ihrer jahrtausende währenden Existenz vollbracht hatte, die Kunst der Täuschung und der Intrigen zu perfektionieren. Im Volk der Elfen und in der enormen Fürsorge, welche der Gott Corax für sein Volk empfand sah sie ihre Chance und begann ihre finsteren Pläne zu schmieden.

Zunächst beobachtete sie die Elfen nur, doch als sie genug wusste, mischte sie sich selbst unter das Volk Coraxs, und ihre Tarnung war so vollkommen, dass nicht einmal der Gott sie durchschaute, zumal es für ihn keinen Grund gab an den Elfen zu zweifeln. Shilien, wie sich die Dämonin selbst nannte, pflanze über die Jahrhunderte die Saat der Finsternis in die Seelen vieler Elfen und auch die Gunst Coraxs konnte sie erlangen. Sie spielte ihm vor, genau so zu sein, wie es sich der Gott für sein Volk erwünscht hatte, und so wurde sie zu der Einen unter den Elfen, auf welche Corax mit besonderem Stolz hinabblickte, nicht ahnend, welch finsteres Spiel seinen Lauf nahm.

Doch auch Andere unter den verbliebenen Dämonen waren nicht untätig und so geschah es, dass die Völker sich gegenseitig bekriegten. Als dieser grausame Krieg schon fast vorüber war, war für Shilien der richtige Zeitpunkt gekommen, die Saat aufgehen zu lassen, welche sie so sorgsam gepflanzt hatte. So begab es sich, dass Brüder Brüder töteten und dass das Volk der Elfen, welches stets zusammengehalten hatte, sich selbst bekriegte. Viele fanden den Tod und Corax war ausser sich, als er sah, was sein Volk tat. Er suchte nach dem Grund für diese Grausamkeit und Shilien, in ihrer Euphorie darüber wie gut ihr Plan aufgegangen war, erzählte ihm was sie getan hatte mit einem düsteren Lächeln im Gesicht und offenbarte ihm ihre wahre Gestalt. Verzweiflung über das geschehene und Zorn über den Verrat an ihm und seinem Volk mischten sich in seinem Geiste. Doch war Shiliens Macht inzwischen aufgrund der vielen Untergebenen, welche sie sich geschaffen hatte schon fast einer Göttin gleich., und so sollte es nicht genügen, sie in die Unterwelt zu verbannen. Mit Tränen in den Augen, immer noch nicht wahr haben wollend was geschehen war, errichtete Corax ein Gefängnis für sie in dieser Welt, tief in den Höhlen eines einsamen Berges.

Nachdem mit Shilien die Ursache des Verrates verschlossen war, versuchte Corax, sein Volk zu heilen von der Dunkelheit, welche Shilien über es gebracht hatte, doch nur wenige von denen, welche verflucht waren, konnte er retten, denn die meisten waren schon zu lang von der Finsternis umschmeichelt worden. Und nun, da die Dunkelheit in ihnen erwacht war und Shilien gefangen, begannen auch ihre Körper sich ihren verdorbenen Seelen anzupassen. Ihre Haut färbte sich dunkel, wie auch die Haut Shiliens dunkel war und auch ihr Haar und ihre Augen veränderten sich. Die ganze Art, wie sie sich bewegten, war eine bizarre Mischung zwischen den Elfen und der Saat Shiliens welche sie in sich trugen. Und so entschloss Corax sich, sie zu verbannen, da er es nicht vermochte, sein eigenes Volk zu töten. Und die Dunklen machten sich auf, ihre Herrin zu finden, und als ihnen dieses gelang, errichteten sie ihre Stadt um das Gefängnis ihrer Göttin, auf dass niemand es je wieder wagen sollte, sich ihr entgegen zu stellen.

Drucke diesen Beitrag

  Kakai und die menschlichen Abtrünnigen
Geschrieben von: Lelwani - 20.12.2006, 13:15 - Forum: In die Orkhütten - Keine Antworten

((die letzte von RM_Thallaks Geschichten aus dem alten Forum))

Es zogen viele Monde ins Land, bis Harika endlich einen Sohn gebären konnte. Mareehk war ihr eine große Hilfe und nur mit seinem Beistand konnte sie die Tage überstehen. In Angedenken an seine Kraft und Hilfe, taufte sie ihr Kind Mareehk – Makareht.
Auch wenn sein erster Name Mareehk lautete, wurde er nur Makareht gerufen, um Verwechslungen zu vermeiden.
Makareht konnte in einer relativ ruhigen Zeit aufwachsen. Die Bedrohungen in den Jahren bestanden nur aus gelegentlichen Kämpfen mit Räubern. Auch wenn er ein großer Kämpfer war, so gab es nichts, bei dem er sich beweisen konnte.
In erst späten Jahren konnte er eine Frau für sich finden und sie zeugten einen Sohn...

Ein reißender Bach um sie herum. Die kleine Insel scheint kleiner und kleiner zu werden und bleibt doch gleich. Die Untergehende Sonne taucht alles in einen orangenen Ton. Es droht keine Gefahr und doch scheint sie hinter allem zu lauern. Ein Ork steht auf der Insel, stark und aufrecht. Reckt sein Gesicht der Sonne entgegen und ignoriert den Malstrom zu seinen Füßen. Langsam hebt er seinen Arm und haut sich auf die Brust, er kniet nieder und senkt demütig den Kopf. Der Ton der Landschaft verändert sich, wird warm, noch vertrauter.
Kurz flackert die Gestalt und wird zu zweien. Ein Mann und eine Frau, der Mann lehnt sich zu ihrem Ohr und flüstert: Kakai. Dann steht dort wieder der Ork, er nickt der Sonne entgegen.

Mit einem friedlichen Ausdruck in den Augen schaut Marisha zu der Decke des Hauses. Ihr Gesicht zeigt Frieden, Losgelöstheit .. dann erschlafft ihr Körper.
Der letzte Atemzug entweicht ihren Lippen: ... kakai ...
Es war eine schwere Geburt, eine Krankheit wütete in ihrem Körper. Makareht hält ihre Hand, nur wenige Tränen vergisst er für seine Frau, schon früh musste er sich mit dem baldigen Tot seiner Frau abfinden.
Eine Hand legt sich auf seine Schulter und Worte werden an ihn gerichtet, doch er versteht sie nicht.
Es ist viel schlimmer wenn es passiert, als wenn man darüber nachdenkt. Makarehts Gedanken schweifen ab: Er sieht vor sich einen Baum und ein kleines Haus. Ihr Ort der Ruhe, der Ort an dem sie leben wollten.
Mit einem Seufzen legt er ihr ihre Hand auf die Brust und schaut in das gutmütige Gesicht vom Schamanen.
Trauer spiegelt sich in seinen Augen aber mit einem Lächeln auf den Lippen reicht er Makareht ein Bündel in Decken gehüllt.
Er wusste um die Prophezeiung und er war gewillt Im Namen Paagrios zu handeln.
„Dein Name soll lauten, wie unser Herr es vorrausgesehen hat. Von nun an sollst du Kakai heißen. Du wirst einst stark sein, stärker noch als viele vor dir.“ Seine Stimme klingt stolz aber auch traurig...

Kakai wächst in den Zeiten der Unruhen auf. Die Vereinigung, die einst tapfer Seite an Seite focht, fällt auseinander. Die Völker trauen sich nicht mehr, errichten Grenzen, sammeln ihre Soldaten erneut aber diesmal unter anderen Flaggen, zu einem anderen Ziel.
Nach dem Kampf am Turm mussten sich die Orks gänzlich ins Land Elmore zurückziehen und dort ist auch der Ort wo er aufwächst. Zwischen dem Aufbau der Stadt und dem Aufbau der Verteidigungsanlagen.
Mit Vollendung seines 16. Lebensjahres tritt er nun vollends der Armee bei, für welche er so viele Jahre vorher trainiert hatte.
Er ist wissbegierig, stark und schlau. Dennoch gibt es nur wenige Orks die ihn dafür beneiden, denn er ist auch ein guter Führe. Vier Jahre später ...

„Bringt endlich die verdammten Verwundeten vom Platz!“ brüllt Kakai nach hinten zu seinen Soldaten.
Die Schlacht ist kurz und heftig und noch lange nicht vorbei. Die verdammten Menschen hatten sie im Lager erwischt und festgenagelt, ohne Vorwarnung. Verstärkung würde er spät eintreffen, wahrscheinlich viel _zu_ spät.
„Für heute ziehen sie sich zurück! LOS, LOS! Holt die Verwundeten, macht schnell!“
Kakai steht auf einer der Burgwehren und schaut hinunter:
Die Palisaden haben gehalten, zum Glück haben die Menschlinge keine Katapulte dabei. Ihr Brandpfeile können den dicken und alten Baumstämmen nur wenig anhaben.
Das Tor hingegen wurde schon stark beschädigt, ihre Rammböcke sind einfach zu effektiv für dieses kleine Lager. Hinzu kommt noch, dass sie mindestens zwei zu eins überlegen sind.
Nachdenklich schweift Kakais Blick in die Ferne und beobachtet für einen kurzen Zeitpunkt die Berge im Rücken des feindlichen Heeres.
„Herr, wir haben wieder Zwölf Soldaten verloren, mehr als doppelt so viele sind verwundet, die Hälfte wird in diesem Kampf nicht mehr kämpfen können!“ kommt die schwere Stimme seines Adjutanten. Ohne auf eine Antwort zu warten hastet er weiter.
Darum mochte er ihn so, er verschwendete keine Zeit sondern machte sich immer gleich an die Arbeit. Bei seinem alten Vorgesetzten gab es deswegen Probleme, Kakai war dies nur recht.
Leise, fast murmelnd: „Wir haben zu viele verloren.. wir können das Lager nicht mehr halten..“ Seine Stimme verliert sich im allgemeinen Lärm.
Das Lager im Innern war schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die aufgestellten Zelte waren größtenteils verbrannt, das Gebäude aus Stein in der Mitte ist nun die Unterkunft der Schamanen und der Verwundeten. Blut bedeckt die Wehren und den Boden im Lager, Schreie der Verwundeten wehen mit zusammen mit dem Geruch nach Schlacht herüber.
Trübe werden seine Augen, als er über die Schlacht nachdenkt, bis sein nachdenklicher Blick wieder in die Ferne gleitet: Dunkle Wolken!
Langsam zucken seine Mundwinkel nach oben. Also hatte Paagrio sie doch nicht verlassen, er sandte Ein Zeichen.. und sogleich auch Hilfe.
Verwundert schauen die Soldaten in seiner Nähe auf als er anfängt laut zu lachen.
Er hat keine Zeit es ihnen zu erklären, sie hätten zu gehorchen wie auch die Tage zuvor.

In der Nacht dann brachen die Wolken über die Schlacht herein. Sicher hatten die Menschlinge dergleichen noch nie gesehen und wüssten nicht was zu tun. Für die Orks jedoch war es normal.
Es kommt schon mal vor, dass sich mehrere Tage die Wolken über einem Gebiet aufhalten und es dort soviel regnet, dass sich viele Flüsse bilden. Aus diesem Grund bauen die Orks in diesen Gebieten auch die Gebäude anders: Sie verankern sie im Boden.
Ein Vorhang aus kühlem Nass legt sich auf die Landschaft.
Schon vor einigen Stunden hatte Kakai sich 20 seiner Soldaten geholt und die Führung an seinen Adjutanten übergeben.
Orks sind nicht dumm, dass mussten die meisten noch lernen. Das blasse schimmern von Zähnen, ob weiß oder nicht, kann durch die Dunkelheit erkannt werden: Sie hatten verstanden.
Auf einer der Wehren wird ein Seil an der Palisade befestig und einer nach dem anderen begeben sich hinunter, Kakai zuerst. Nur mit ihren Waffen und ohne Rüstungen schleichen sie in Gebückter Haltung durch den Regen, der so dicht fällt, dass sich die Soldaten am Gürtel ihres Vordermannes festhalten.
Langsam zieht sich die Gruppe vorwärts, den schwachen Lichtern in der Ferne entgegen. Das Prasseln des Regens übertönt jedes Geräusch, die Wachposten in der Nähe des Lagers können nichts erkennen.
Ein schneller ruck mit der Klinge und der Wächter fällt, gehalten von Orks, ,zu Boden, das Blut aus seinem Hals färbt den Boden kurzzeitig rot. Zwei weitere Wachposten fallen.
Ein letztes Mal blickt Kakai seinen Soldaten in die Augen bevor sie sich aufteilen. Zehn von ihnen werden auf der westlichen Seite ins Lager einfallen. Er und seine verbliebenden Soldaten werden dann vom östlichen Ende ins Lager eindringen.
Während sie auf den Angriff warten, strömt der Regen weiterhin dem Boden entgegen. Schon längst ist nur noch Schlamm übrig und die Klingen sind matt.
Ein einzelner Schrei tönt durch die Nacht, ein Kampfschrei. Schon bald folgen ihm weitere, dieses mal aber Schmerzensschreie.
Mit lautem Gebrüll rennen Kakai und seine Soldaten ins Lager.
Ein Mensch kommt gerade aus seinem Zelt, er hatte nicht mal Zeit seine Rüstung anzuziehen, verloren steht er dort und hält sein Schwert in der Hand. Kakais Klinge trennt ihm im vorbeirennen den Kopf von der Schulter. Die Orks verteilen sich und rennen in die Zelte, die Schreie der Schlafenden und Ahnungslosen ertönen, gedämpft durch den Regen.
Eine Bewegung in seinem Blickfeld lässt ihn sich umdrehen: Drei Wachen laufen auf ihn zu, sie haben in der Hast ein Kohlebecken umgeworfen. Die Schatten von ihnen tanzen auf den Zelten als sie vorwärts stürmen um ihn zu erschlagen.
Eine ansausende Klinge pariert er, schiebt sie weg und rammt dem Soldaten seine Faust ins Gesicht. Blut spuckend taumelt er zurück. Kakai wendet sich sogleich von ihm ab, wehrt mit aller Not ein heransausendes Schwert ab, bricht mit einem Tritt die Kniescheibe seines Gegenübers und verwandelt den Schrei seines Gegenübers in ein Gurgeln.
So alleine gelassen zögert der dritte Soldat, will sich abwenden. Das grinsendes Gesicht eines Orks erscheint hinter seiner Schulter, der Soldat wird bleich, er knickt ein. Eine große Wunde von einer Axt klafft auf seinem Rücken, das Blut vereint sich mit dem der Anderen und bildet für sich selbst einen kleinen Bach.
Immer mehr Soldaten kommen aus ihren Zelten, viele schon angezogen, und drängen auf die Orks ein.
„Zurück! Lasst euch zurück fallen!“ brüllt Kakai in den Regen. Die Orks verschwinden, einer nach dem anderen, in der Dunkelheit, bis nur noch er im Lager des Feindes steht. Er wollte sehen, dass alle fortkommen und nun war _er_ umringt von Feinden.
Wild suchend schaut er sich um doch überall um ihn herum sind Soldaten. Aber zwischen ihm und seinem Lager steht ein bestimmter Soldat, seine Nase blutet und er schaut ein wenig verunsichert.
Mit einem grinsen sprintet er auf diesen Soldaten zu. Dieser steht dort wie versteinert, sein Schwert trägt er bei sich, als würde er es zum ersten mal in der Hand halten.
Bevor einer seiner Kameraden ihm helfen kann, rammt ihm Kakai den Ellenbogen gegen den Hals und verschwindet in der Nacht. Mit schnellen Schritten läuft er zum Lager, Stoßgebete auf den Lippen auf dass er nicht hinfallen möge.
Bei den Palisaden angelangt tastet er sich vor zu der Stelle mit dem Seil. Seine Kameraden haben sich schon ins Innere zurückgezogen, hofft er.
Mit kräftigen Zügen gelangt auch er an die Spitzen der Palisade, eine starke Hand greift nach seinem Arm und zieht ihn auf die Wehr. Sein Blick trifft den seines Adjutanten: „Ich danke dir“, er muss rufen, um den Regen zu übertönen, „sind die anderen schon wieder zurück?“
Sein Gegenüber nickt nur, ein funkeln in den Augen zeigt die Freude, auf die einzige Art in der er es ausdrücken kann, wie es scheint..

Und der Regen hält an.
Der Tag sieht dunkel und finster aus, unterscheidet sich kaum von der Nacht. Unablässig regnet es weiter, als würde Paagrio um all die gefallenen Orks weinen.
So gehen Zwei Tage ins Land.
Die Menschen trauen sich nicht anzugreifen und die Orks können ruhen.
Kakais Rechnung würde aufgehen, da ist er sich sicher. Am heutigen Abend schlagen sie wieder zu und werden den Menschen zeigen, wie so ein Krieg geführt wird!
Sicherlich werden sie unausgeschlafen sein, haben die letzten Nächte gewartet, auf mehr solcher Angriffe.
Sicher, es war riskant die Zeit verstreichen zu lassen aber Paagrio zeigt seine Gnade, indem er ihnen den Regen lässt.
Die Sonne verlässt wieder ihren angestammten Platz und zieht weiter, die Schatten vertiefen sich. Der einzige Anhaltspunkt für die Heere besteht darin, dass der Regen matt und die Sicht geringer wird.
Blut spritzt, Knochen splittern. Kein Geräusch ist von dem Menschen zu hören, sogar der Aufprall wird vom Regen verschluckt.
Die Klinge eines Feindes verfehlt Kakai nur um wenige Zentimeter. Mit einem Fluch auf den Lippen rammt er ihm sein Heft gegen den Kopf und schlägt ihn damit zu Boden.
Die Menschen waren nicht so unvorbereitet wie er gehofft hatte. Zu schnell hatten sie sich von der Überraschung erholt.
Dutzende von Soldaten schwärmten schon bald aus den Zelten und fingen an die Orks zurückzudrängen. Rufe hallen durch die Nacht, von einer tiefen und befehlsgewohnten Stimme: Ein Hüne steht hinter den Menschlichen Reihen. Er verteilt Befehle.. und er ist gut darin.
Funken blitzen auf als Kakai einen starken Schwerthieb abwehrt, kurz vor seiner Brust. Außer Atem reißt er sein Knie hoch und zwingt den Männlichen Soldaten zu Boden. Ein schneller Streich beendet seine Qualen.
„Sammelt euch! Kommt zu mir!“ vergeblich brüllt er gegen den Regen und die Schreie an, niemand konnte ihn hören, er war auf sich allein gestellt.
Die Kämpfe um ihn herum ertönten noch immer in voller Lautstärke, seine Kameraden würden nicht einfach aufgeben, darauf konnte er sich verlassen. Aber auch sie verließen sich auf ihn, darauf, dass er was macht um sie zu retten und er sieht nur einen Weg dies zu tun.
„Verdammt.. möge Paagrio weiterhin bei uns sein“ murmelt er vor sich hin und hastet über die Leichen der Menschen in die Richtung des Anführers.
Geschützt durch den Regen und die Dunkelheit kann er sich in den Rücken des gegnerischen Anführers schleichen. Der breite rücken glänzt im Schein der Fackeln, seine Hände ruhen lässig auf den Waffen an seinem Gürtel.
Mit schnellen Schritten überwindet Kakai die Distanz, sein Schwert zum Schlag erhoben .. da dreht er sich um, packt Kakai an der Kehle und schleudert ihn einfach weiter.
Zeltstangen brechen unter Kakais Gewicht und schmerzhaft bohrt sich etwas in seine Seite. Mühsam steht er wieder auf und greift sein Schwert stärker. Ein leichtes Rinnsal aus Blut läuft sein rechtes Bein herunter. Mit einem Schrei greift der den Koloss erneut an, während jener nur dort steht, seine Hände noch immer auf den Waffen im Gürtel, lachend.
Kakai versucht eine Finte, schlägt nach rechts, dann wieder nach links, doch sein Gegenüber weicht einfach nur aus und lacht dabei. Zweifel bohren sich in die Gedanken Kakais, doch dann weiß er, was er zu tun hat. Für nur eine Sekunde zeigt sich ein Lächeln auf seinem Gesicht welches kurz darauf verschwindet und Nervosität zeigt. Ungeschickt versucht er seinen Gegner durch Überhandschläge zu treffen, fällt immer wieder im Schlamm hin und kommt nur noch mühsam auf die Beine. Ein Schlag trifft sein Handgelenk, die Kling rutscht durch den Schlamm und bleibt ein paar Meter entfernt liegen. Mit der Rechten hebt der Riese scheinbar mühelos Kakai an der Kehle hoch, sein lachendes Gesicht ist nur noch wenige Zentimeter von Kakais entfernt und noch immer lacht er.
Seine Augen mustern das verwirrte und ängstliche Gesicht des Orken .. genau bis zu dem Punkt, an dem sich das Gesicht verändert und er anfängt zu grinsen. Eine eigene kleine Welt auf Stille breitet sich um sie aus. Der Regen wird immer dumpfer bis er ganz verschwindet. Der Lärm der Schlacht versiegt. Und nur dieses kleine Geräusch, als der Dolch in den Kopf des Hünen fährt, beinahe in Zeitlupe, ertönt und scheint so laut, dass es sich über Kilometer hin ausbreiten könnte. Kein Laut dringt über seine erstaunten Lippen als er nach hinten sackt und Kakai freigibt.
Mit dem platschen des Körpers dringen alle Geräusche wieder auf ihn ein und die Schreie holen ihn zurück in die Gegenwart. Um ihn herum stehen Menschen, Regen tropft von ihren Helmen und sie starren ihn an, die Schwerter zeigen nach unten.
Mit hoch erhobenem Kopf geht Kakai zu seinem Schwert und zieht es aus dem Schlamm. Erst jetzt nimmt er wahr, dass die Geräusche weniger werden, die Kämpfe versiegen langsam.
Ein Kreis aus Nassen Gestalten mit in den Schatten verborgenen Gesichtern starrt ihn an. Kakai dreht sich einmal im Kreis, besieht jeden Soldaten einzeln und wendet sich dann in die Richtung in der ihr Lager liegt. Der Kreis öffnet sich als Kakai hinausgeht und schließt sich dann wieder. Dieses mal um den Körper des gefallenen Anführes.
Der Regen beginnt zu verblassen. Aus dem steten Strom werden wieder einzelne Tropfen.
Außerhalb des Lagers treffen sich die überlebenden Orks, Fünf mussten sterben, und laufen zurück in _ihr_ Lager. Ihr Aufgabe war erfüllt..

Am nächsten Tag, der Regen ist weitergezogen und die Wolken haben sich geteilt, brechen die Menschen ihr Lager ab.
Weit am Horizont tief im Land der Orks kann man ein Funkeln sehen, wie von einem Diamanten in der Sonne: Die Verstärkung ist gekommen.
Mit einem Schmunzeln steht Kakai auf der Brustwehr und blickt den Menschen hinterher, als sie den Pfad durch die Berge zurück gehen. Ein Verband wurde um seine Seite gewickelt.

Die Truppen, angeführt von einem alten Freund, gingen sogleich an die Arbeit und reparierten das Lager.
Viele Gerüchte kamen mit den neuen Soldaten: Gerüchte über einen Krieg der Menschen, einen Bürgerkrieg. Die Seiten haben sich gespaltet und kämpfen wild gegeneinander. Die Armee die vor kurzem die Orks angriff schien nur ein versprengter Teil der Menschen gewesen zu sein, der nicht wusste, was in ihrem eigenem Land vorging. Sie sind keine Gefahr.


Leise poltern ein paar Kieselsteine zu Boden. Kakai verzieht keine Miene, in diesen Gefilden war es nicht ungewöhnlich und verwirrte so manchen Späher.
In den Ländern der Orks konnte es niemand mit den _Spähern_ der Orks aufnehmen. Sie kennen alle Wege, jeden Stein und Baum und sie wissen immer, wo sie sind. Nur wenige werden aufgenommen denn die Anforderungen sind hoch.
Vorsichtig schleicht Kakai nach vorne, einer der Späher winkt ihn zu sich.
„Was hast du gesehen?“ Kakais Stimme ist leise.
Beinahe murmelnd antwortet der Späher: „Einige Kilometer wahrscheinlich, befinden sich viele Menschen.“
Woher sie all dies wussten, konnte nur jemand sagen, der einer von ihnen war und _die_ sprachen nicht darüber.
„Dann lasst uns näher herangehen, ich möchte sehen womit wir es zu tun haben“
Schnellen Schrittes schleichen Kakai und seine beiden Späher durch den kleinen Canyon auf das Lager der Menschen zu.
Obwohl man es noch nicht sehen konnte, gibt es subtile Anzeichen dafür: kleine Geräusche, eine bestimmter Geruch wenn der Wind dreht, frische Spuren.
Der Späher hatte recht, sie waren noch ein paar Kilometer unterwegs, bevor man es genau hören konnte: Menschen!

Je näher sie kamen desto lauter wurde es: Das lachen von Kindern, die Gespräche von Erwachsenen und die Laute der Tiere.
Vor einer Biegung in der Schlucht halten sie an und verstecken sich.
Kakai schaut nachdenklich auf die gegenüberliegende Felswand und hört auf die Gespräche die von den Wänden als Echo in ihre Richtung geworden werden.
„... die ganzen Tiere, wie sollen wir sie er...“
„..ich will aber nicht, die an.....“
„......Wir _müssen_ weiter ziehen! Sie werden uns töten wenn wir bleiben!“
Der letzte Satz war sehr gut zu verstehen, denn er wurde in Zorn und Furcht ausgesprochen. Klar hallt das Echo von den Wänden und veranlasst Kakai zu schmunzeln.
„Auch vor denen müssen wir uns nicht in Acht nehmen. Ich werde mit ihnen reden.“
„Herr, wartet lieber auf die Armee. Dann vertreiben wir sie von hier!“ die Stimme des Spähers klingt angewidert.
Kakais Stimme ertönt ruhig als er erwidert „Wir werden uns erst mal ruhig verhalten. Ich werde zu ihnen gehen. Wenn gleich ein Heer sie einkesselt, wird es zu unnötigen Toten kommen. Vor allem die Toten auf Seiten der Orks möchte ich vermeiden, denn ein Pfeil ist ein Pfeil!“
Sein Blick durchbohrt den Späher, bis dieser den Blick senkt.
Kakai erhebt sich und geht seelenruhig um die Biegung, seine Hand ruht locker auf der Klinge an seiner Seite. Der Versuch ungefährlich auszusehen schlägt leider fehl. Er mag vielleicht Charismatisch auf Orks wirken, aber gefährlich auf jeden anderen.
Entsetzte Schreie kommen auf, die Menschen laufen vor lauter Angst durchs ganze Lager und ein paar spärlich bewaffnete Männer treten vor. Vielleicht ein Dutzend Männer bilden eine dünne Reihe vor all den Frauen, Kindern und alten Leuten.
Ihre Mistforken und alten Schwerter zittern in den unerfahrenen Händen. Angstschweiß bildet sich auf ihren Stirnen.
Aus der Mitte der Leute tritt ein älterer Mann, er trägt eine weite Robe und er hält eine Sichel in seiner Hand.
„Verschwindet Ork! Wir.. ziehen weiter. Wir wollten hier nicht bleiben. Wenn ihr uns gehen lasst, muss niemand sterben!“ Die Stimme des alten Mannes zittert leicht, klingt dennoch klar und fest. _Diese_ Stimme hatte Kakai gehört.
Schmunzelnd tritt Kakai noch ein paar Schritte auf die Gruppe zu und beobachtet wie sie ein Stück zurückweichen.
Beruhigend hebt er seine Arme: „Beruhigt euch, bitte. Ich werde euch nichts tun, ich möchte nur mit euch reden!“


„Tejakar Oroka! Ich grüße dich junger Ork!“ kommt eine ruhige und freundliche Stimme von den Schatten zwischen den Bäumen her.
Kakai blickt von seinem jüngst erlegten Eber hoch, seine Arme und sein Bauch sind blutbefleckt. Schnell zuckt seine Klinge nach oben als er der Gestalt zwischen den Bäumen gewahr wird.
„Wer bist du?“ seine Stimme klingt misstrauisch.
„Man nennt mich Nashareen. Ich bin ein Diener Paagrios und ein Freund. Bitte senke die Waffe, ich möchte nur mit dir reden.“
„Gut, sprich und ich werde dir zuhören.“
Langsam tritt Nashareen näher an den jungen Ork und schiebt die Kapuze seiner Robe nach hinten. Seine braune Robe sieht alt und viel getragen aus. Auch sein Gesicht schien schon viele Winter gesehen zu haben.
„Du bist der Junge Kakai, stimmts?“, ohne auf eine Antwort zu warten fährt er fort, „Frag nicht woher ich dies weiß, denn ich kann dir leider nicht antworten darauf. Ich habe eine Aufgabe für dich, die sehr wichtig ist. Viele Meilen Süd-östlich von hier, in den Landen der Menschen, gibt es ein Kloster. Die Mönche in diesem Kloster verehren Crovax und haben sich der Heilung und der Hilfe verschrieben. Ich möchte dass du dorthin ziehst und dich in die Lehre von Toran begibst. Er ist einer der Mönche dort. Er wird dich die Sprache der Menschen lehren. Begebe dich sofort dahin und zögere nicht denn nicht mehr lange und es wird dir nicht mehr vergönnt sein.“
Kurz schaut Nashareen Kakai nachdenklich ins Gesicht.
„Ich weiß, dass du mir nicht traust denn du kennst mich nicht. Gehe zu deinem Vater, Makareht, und nenne ihm meinen Namen und das Kloster, welches ich erwähnte. Der Name des Klosters lautet „Ewiger Hain“. Geh, nimm deine Beute und berichte so schnell es geht deinem Vater!“
Kakai schaut nur nachdenklich und ein wenig verwundert zu der Gestalt, als sich diese wieder in die Schatten begibt. Kurze zeit später ist er verschwunden und Kakai zweifelt nicht daran, dass er nicht mehr in diesem Wald ist.
Hart schlägt der Eber auf seinen Rücken als er mit seiner Beute zurück in die Stadt rennt. Bei den Toren lässt er den Eber fallen und ruft den Wächtern noch zu, dass er es später abhole und läuft weiter zu seinem Haus.
Sein Vater sitzt gerade am Tisch und liest einige Pergamente als Kakai atemlos in das Haus gerannt kommt.
„Vater, ich muss dringend mit dir reden!“
Makareht schaut verwundert hoch und spricht: „Sicher, sag was du auf dem Herzen hast.“
„Ich traf ihm Wald Nashareen und ..“
„Du hast Nashareen im Wald getroffen? Bist du dir sicher?“
„Er nannte seinen Namen und ich glaube er hat nicht gelogen. Er sagte mir ich solle unverzüglich zu einem Kloster namens „Ewiger Hain“ gehen, weit in den menschlichen Landen um dort bei einem Menschen zu lernen.“
Nachdenklich schaut sein Vater durch das Fenster zu seiner linken.
Einige Minuten später sieht er wieder zu Kakai: „Dann pack schnell alles was du brauchst. Ich werde dir Gold geben. Gehe zu dem Kloster und tu wie dir Nashareen aufgetragen hat. Er wird wissen warum er es so möchte ...“

Er wird wissen warum er es möchte. Innerlich lachte Kakai was sich in einem grinsen auf seinem Gesicht äußerte.
Der drohenden Gefahr erst mal entkommen tritt der alte Mann näher an ihn heran:
„Womit..“, er holt tief Luft, „Wie können wir euch helfen?“
„Ich hörte von Kriegen in eurem Land. Trifft dies zu?“
„Ja. Das Land hat sich gespalten und Bruder kämpf gegen Bruder.“ Trauer klingt in der Stimme des Alten mit.
„Wir sind eine Gruppe von Bauern, die nur leben wollen. Soldaten trieben uns von unserem Land und nun suchen wir neues. Schon die Elfen wiesen uns ab, keiner möchte uns helfen. Wir sind verzweifelt. Bitte, viell..“
Mit einer Geste bedeutet er dem Menschen still zu sein. Sein Blick gleitet musternd über die Gruppe der ängstlichen Personen hinter dem alten Mann.
Sein Gesprächspartner schluckt unwillkürlich weil er vermutet er habe es übertrieben.
„Ich glaube, ich weiß wie euch geholfen werden kann. Es ist nicht das beste Land, aber davon brauchen wir auch viel. Hoch im Norden, in den Gebirgen dieses Landes, gibt es noch unerschlossenes Land. Den Legenden zufolge soll es dort sogar Land geben für den Ackerbau, doch nicht viele kamen von dort wieder. Wenn ihr wollt, so werde ich euch die Berge zeigen und den Weg zu dem geheimnisvollen Land.“
Unsicher blickt der Mann auf den Orken.
„Ich werde mit den Anderen reden müssen. Bitte verzeiht mich.“
Nachdem Kakai durch ein Nicken zustimmte, geht der Mann zurück in die Gruppe und sie beginnen sich zu bereden. Da es nicht viele Möglichkeiten übrig bleiben, kommen die Menschen schon bald zu einem Ergebnis.
„Ja, wir werden eure Hilfe annehmen. Wir sind es leid durch die Lande zu ziehen und in Angst zu leben. Wir werden euch eure Hilfe vergüten, so gut es uns möglich ist.“ Die Stimme des alten Mannes klingt voller Zuversicht.
„Der Lohn, da bin ich sicher, wird sich ergeben. Wir brechen in wenigen Stunden auf. Sagt euren Leuten bescheid, damit sie sich vorbereiten können.“
Ein Funkeln schleicht sich in die Augen der Menschen, als sie wieder Hoffnung fassen können.
„Herr, wir können dieser Brut doch nicht einfach die Berge geben!“ sagt einer der Späher neben ihm mit angewiderter Stimme.
„Ruhe! Dies ist nicht nur einfach _mein_ Wunsch, sondern Paagrios selber! Wir werden diese Menschen sicher in die Berge bringen. Du dahingegen wirst den Truppen melden, dass ich nicht sofort zurückkehre und eine Aufgabe erledigen muss. Unter keinen Umständen erwähnst du, _was_ ich hier mache! Verstanden?“ Kakais Blick bohrt sich in den Späher.
„Ja Herr.“ Nach diesen Worten verschwindet der Späher.

Wenige Stunden später brechen die Menschen und Kaikai und sein Späher auf, gen Norden, den Bergen entgegen.
Der Marsch dauert einige Tage und Kakai führt die Siedler geschickt durch Gebiete die diese auch bewältigen können und ihnen genug Nahrung liefern. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen fallen einige Menschen den Tieren der Berge und der Witterung zum Opfer und so sind alle froh, als der große Ork endlich „halt“ befiehlt.
Der Anführer der Siedler, er heißt Elebril, steht neben Kakai auf einer Kuppe und stützt sich auf seinen Stab.
„Dies sind also die Berge, von denen ihr spracht?“ fragt Elebril und schaut dabei weiter auf das Bergmassiv.
„Ja, hier werdet ihr eure Heimat finden, so ihr denn stark genug seid.“
Einige Zeit stehen sie schweigend herum bis Elebril nach hinten ruft:
„Baut die Zelte auf und sucht nach Wasser!“
Danach verstreichen wieder einige Minuten.
„Ich werde jetzt heimkehren. Doch bevor ich das mache werde ich euch noch zeigen, welches Land ich meinte. Kommt, der Weg ist anstrengend doch wird er sich für euch lohnen.“
Gemeinsam begeben sie sich weiter ins Gebirge. Vorbei an Schluchten und steilen Klippen. Mehrere Stunden später treten beide aus einem kleinen natürlichen Tunnel und helles Sonnelicht flutet ihnen entgegen.
Sie steht auf einer kleinen Anhöhe und können unter sich weites und karges Land erkennen.
„Dieses Land ist karg und alt, doch bin ich mit sicher, dass ihr hier leben könnt. Mit viel Geduld werdet ihr dieses Land euren Ansprüchen anpassen.“ Kakais Stimme klingt überzeugt, als würde er ein Bild vor seinem geistigen Auge sehen.
„Bevor ihr geht, habe ich noch eine Frage ..“ Elebril scheint nach Worten zu suchen während Kakai ihn fragend anschaut.
„Warum helft ihr uns so? Ich hörte das eine Armee von uns euch angriffen. Warum also helft ihr uns?“
Kakai fängt an zu lachen und geht zu dem Tunnel zurück. Über die Schulter spricht er: „_Das_ ist nicht meine Entscheidung. Diese wurde gefällt bevor ich überhaupt geboren wurde und ich vertraue dieser.“
Nachdem Kakai den alten Mann wieder zum Lager gebracht hatte, verschwanden er und der Späher im Gebirge. Viele Tage später erreichen sie wieder die Stadt der Orks.

Leicht schmunzelnd sitzt Elebril am Lagerfeuer, er schaut in die Sternenklare Nacht.
Er spürte seine Präsenz, bevor er da war.
Ein geisterhaftes Zucken gleitet durch sein Blickfeld und als würden sich Nebelschwaden vereinen sammelt es sich neben ihm.
Nashareens grau-verschwommene Augen folgen den Blicken seines Freundes.
„Du hast ihn viel gelehrt. Er wird tun können, wofür er vorgesehen ist, dessen bin ich mir sicher.“ Nashareens Stimme klingt ernst, auch wenn er dabei schmunzelt.
„Nicht nur mein Verdienst ist dies, mein Freund .. nicht nur mein Verdienst.“ Elebrils Stimme klingt froh und traurig zugleich.
„Mein guter alter Nashareen, schon bald werde ich an deiner Seite weilen. Schon zu lange habe ich es hinausgezögert. Meine Kraft neigt sich dem Ende zu. Heute habe ich einem jungen und guten Mann den Weg des Anführers erklärt und ihm die Lande nördlich der Berge gezeigt. Er wird fortführen, was ich nur anfangen kann..“
„Ich weiß. Doch verzage nicht denn alles läuft, wie es laufen muss. Ich werde auf dich warten und habe keine Angst, ich bin hier, Toran ...“
Mit diesen Worten verfliegt die Nebelgestalt und Toran sitzt alleine am Lagerfeuer.


Wie durch viele Wände hindurch vernimmt Kakai die Stimmen.
„Ich, Nomakatt, vom Stamme der Atuba, stimme für Kakai!“
„Ich, Tehmarehr, vom Stamme der Neruga, stimme für Kakai!“
„Ich, Uturakahm, vom Stamme der Gandi, stimme für Kakai!“
„Ich, Olohai, vom Stamme der Duda-Mara, stimme für Kakai!“
„Ich, Tyriata, vom Stamme der Urutu, stimme für Kakai!“
Nachdem die kräftigen Stimmen der Männer und Frauen verhallt sind, steht Kakai auf. Sein Blick geht von einem Gesicht zum nächsten.
Mit fester Stimme spricht er:
„Ich, Kakai, vom Stamme der Hestui, erkläre mich bereit, Paagriolord der Orks zu werden! Ich werde den Orks und Paagrio dienen, bis ich einst zu ihm gerufen werde! Meine Klinge wird den Feind vernichten, so dass die Orks frei leben können! So wahr Paagrio mein Gott ist, werde ich tun was getan werden muss um dieses Land zu schützen!“
Bei seinen letzten Worten bricht ein lauter Jubel aus und die Wände hallen von den lauten Rufen wider.
Inmitten von diesem Chaos steht Kakai und lächelt vor sich hin.

Drucke diesen Beitrag

  Cruma
Geschrieben von: Lelwani - 20.12.2006, 13:13 - Forum: In die Orkhütten - Keine Antworten

((noch eine Geschichte von RM_Thallak aus dem alten Forum))

Laut prasselt der Sturm gegen die Hütte und auch laut hört sie deutlich die Rufe der Kämpfenden von draußen. Verängstigt hockt Harika zwischen den Betten und wartet auf ihren Argnosch.
Die Hütte erzittert unter der Wucht des Sturmes und Teile lösen sich von dem Dach. Mit einem Fauchen strömt die Luft hinein und wirbelt Dinge umher, reißt sie hoch, wirft sie weg.
Ein besonders starker Luftzug reißt einen Stuhl empor und schleudert ihn Harika entgegen. Ihr ängstlicher Blick verfolgt diesen Stuhl wie in Zeitlupe, als er auf sie zufliegt, bis er sie trifft und es schwarz wird vor ihren Augen ...

Mit einem Schrei voller Wut durchtrennt der Ork den Arm des Wesens und zwingt es damit seine Fracht loszulassen. Das Gekreische der Kreatur geht durch Mark und Bein und wird dann abrupt beendet durch den nächsten Schlag, der den Schädel des Dämons spaltet.
Schwer atmend bleibt der Ork stehen und kniet sich nieder zu der Frau die gerade von diesem Dämon verschleppt werden sollte. Es ist Harika, die Frau Argnosch´s. Er spürt einen leichten Schmerz in der Brust und verwundert schaut er an sich hinab. Klauen, so lang wie ein Dolch und noch um vieles spitzer, haben sich durch seine Brust gebohrt, warmes Blut läuft ihm seinen Rücken und seinen Bauch hinunter und das Kreischen des Sturmes weicht langsam einer wohltuenden Wärme. Mit seinem letzten Gedanken fragt er sich, was wohl aus Harika werden wird.

Laute Stimmen veranlassen sie dazu ihre Augen zu öffnen. Ihr Kopf schmerzt und sie hat großen Hunger und Durst. Sie versucht sich zu konzentrieren und aus dem Schemen vor ihren Augen Gestalten zu machen, die sie zu erkennen vermag.
Die Sprache kommt ihr bekannt vor, so bekannt aber sie vermag nicht zu sagen, woher.
Eine der Gestalten bemerkt scheinbar dass sie erwacht ist denn sie wendet sich ihr zu. Sie ist ungefähr menschengroß und trägt eine Keule an der Seite. Mit wenigen Schritten ist sie bei ihr, beschaut sie sich kurz, zieht dann die Keule und schlägt sie bewusstlos.

Die wohltuende Schwärze weicht erneut bohrenden Kopfschmerzen und der ungewissen Frage: Wo bin ich?
Vorsichtig dreht sie ihren Kopf und horcht in alle Richtungen, versucht zu erspüren, wo sie sich befindet. Nach einigen Minuten in denen sie atemlos horchte, öffnet sie die Augen und wird Dunkelheit gewahr. Sie liegt auf altem, verrottetem Stroh, welches scheinbar in einer Hütte liegt, denn die Sterne sind nicht zu sehen.
Mit ihren Händen tastet sie sich durch die Hütte. Sie ist klein, nur wenige Meter Durchmesser.
Ihr Hände stoßen bei ihrer Suche gegen zwei tönerne Gefäße: Eines für Wasser und eines enthält etwas Brot. Dankbar trinkt sie zuerst einen Schluck, damit sich ihr Körper beruhigen kann.
Jetzt kann sie auch Stimmen vernehmen die sich der Hütte nähern. Sie sprechen eine Sprache bestehend aus Grunzlauten, wie sie erschrocken feststellt. Wenn sie recht behält, so befindet sie sich in der Gewalt der Namenlosen, der Ausgestoßenen. Langsam und vorsichtig kriecht sie auf den Knien in die Richtung aus der die Stimmen kommen und schaut durch einen Spalt in der Wand nach draußen. Dort, umein Lagerfeuer, sitzen ungefähr ein Dutzend dieser Kreaturen und reden miteinander. Sie Essen dabei Fleisch und trinken etwas.
So geht das einige Zeit lang, es kommt ihr wie Stunden vor, bevor ihre Wächter einschlafen.
Sie wusste: Jetzt war die Gelegenheit zu entkommen, solange ihre Peiniger noch dachten sie würde schlafen.
Ruckartig steht sie auf und will zur Tür gehen, doch sie taumelt und fällt. Schmerzen wie auf der Folterbank durchzucken ihren Körper und lassen sie beinahe ohnmächtig werden. Sie atmet schwer und versucht ein Wimmern zu unterdrücken. Nachdem sie sich erholt hat kriecht sie zur Tür, die sie vorher ertasten konnte und besieht sie sich genau.
Im Schein des Mondes und des Lagerfeuers kann sie erkennen, dass es nur eine einfache Holztür ist, bei der ein Riegel von außen davor gelegt wird. Ohne lange nachzudenken, nimmt sie einen ihrer Schienbeinschützer aus Eisen und zwängt ihn durch eine Lücke unter dem Riegel. Mit aller Kraft hievt sie ihn hoch und kann den Riegel lösen. Einen Ruck später fällt er zu boden und in der Stille klingt es wie eine kleine Explosion.
Angsterfüllt lauscht sie in die Finsternis, wartet auf schwere Schritte, laute Rufe ... doch sie bleiben aus. Mit einem erleichterten Grinsen auf den Lippen schiebt sie die Tür auf und schleicht gebückt in die Dunkelheit hinaus. Was sie noch sehen kann, bevor sie hinter einer Düne verschwindet, ist ein kleines Dorf mit wenigen Hütten. Sie sind nur notdürftig zusammengezimmert und sollen nur ein Dach über den Kopf bieten, nicht wirklich Komfort.
Die Namenlosen am Feuer schnarchen vor sich hin und haben nichts bemerkt.
Sie klettert gerade über die Düne, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung sieht. Jede andere Gestalt hätte sie sicherlich nicht erkannt, aber wer kann schon einen Zwei Meter großen Dämonen übersehen der unheimlich leise sich auf das Lagerfeuer zu bewegt. Die Klauen hinterlassen lange Furchen im Boden und sein Atem malt dunkle Wolken in die Luft. Seine roten Augen gelten jedoch nicht ihr, sondern den Namenlosen am Feuer.
Langsam wendet das Wesen seinen Kopf, schaut sich um und die roten Augen kommen immer näher zu Harika. Sie schnappt nach Luft und vor lauter Schreck fällt sie die Düne hinunter. Die Augen des Dämons schauen ins Leere und widmen sich wieder den Gestalten am Feuer.
Sie purzelt den kleinen Hang hinunter, der sich als tiefer entpuppt als vorher angenommen und muss vor lauter Schmerzen liegen bleiben. Tränen laufen ihr über das Gesicht als sie die Schreie hört. Schreie von Namenlosen.. aber auch Frauen und Kindern. Über allem liegt das infernalische Gekreische des Wesens, wie es nach Blut ruft. Tränen des Hasses, der Trauer und der Schmerzen. Leise wimmernd liegt sie so dort einige Zeit. Die Schreie verstummen und die Nacht tut so, als wenn nichts passiert wäre. Die Schreie der Kreatur entfernen sich und nur leise hört sie in der plötzlichen Stille die Feuer mit denen die Hütten angezündet wurden.

Ein gewaltiger Schlag reißt dem Namenlosen den Kopf von links nach rechts und Blut tropft aus seinem Mundwinkel. Eine massige Stimme donnert: „WO IST SIE?“
Ein weiterer Schlag lässt das Wesen zusammenzucken und wimmern.
Ein weiterer und ein weiterer Schlag treffen ihn, Blut läuft ihm aus der Nase, seine Augen sind geschwollen und Schmerzen zucken durch seinen Körper.
Außer sich vor Wut heult Argnosch auf: „WO? WO HABT IHR SIE HIN VERSCHLEPPT?“
Leise, fast einem Flüstern gleich, spricht die Kreatur ein Wort in der Sprache der Orks: „Norden“.
Argnosch konnte den Spuren folgen, eine Zeit lang, doch dann verloren sie sich. Genau zu diesem Zeitpunkt kreuzte eine Streife der Namenlosen seinen Weg und mussten feststellen, dass diese leichte Beute ihnen Probleme bereiten würde.
Ein letzter verzweifelter Aufschrei von Argnosch, dann erlöst er das Wesen indem er im sein Schwert in den Kopf rammt.
Mitten im nirgendwo steht er und schaut sich um, der rote Schleier lichtet sich allmählich. Es war ein leichtes für ihn Norden zu bestimmen doch musste er zuerst wieder zur Besinnung gelangen, um nicht alles zu zerstören. Einige Tage waren schon wieder vergangen, seitdem die Dämonen das Dorf angriffen.
Er überlebte ... aber zu welchem Preis? Sein Dorf ausgelöscht und seine geliebte Harika verschleppt. Nur seinem guten Freund hatte er es zu verdanken, dass sie nicht in die Hände der Dämonen fiel, doch war ihr Schicksal nun besser?
Zornig tritt der dem gefallenen Ork seinen Stiefel auf die Brust und reißt das Schwert aus ihm heraus. Danach rammt er es in den Boden um das Blut abzuwischen. Nachdem er es wieder verstaut hat wendet er sich gen Norden, denn es liegt noch ein weiter weg vor ihm.
Mehrere Tage noch führt sein Weg ihn durch die Einöde nach Norden. Immer häufiger trifft er auf Spuren, die ihm zeigen, dass er richtig ist. Beunruhigenderweise trifft er jedoch auch immer öfter auf die Spuren der Dämonen. Seine Gebete gelten Tagein Tagaus Paagrio, dass er sie schützen möge. Sein Geist ist nur auf Rache aus.
So kam es, dass am Abend des vierten Tages er sein Ziel endlich erreichte. In der Dunkelheit sah er schon von weitem die Feuer des Dorfes der Namenlosen. Er zieht sein Schwert, legt sich auf den Boden und kriecht näher heran. Auf einer kleinen Düne in der Nähe legt er sich auf die Lauer und besieht sich das Dorf:
Es ist recht groß, viele Hütten stehen hier und es gibt mehrere Feuer. Einige Dutzend Kreaturen befinden sich um die Feuer herum. Ein Gebäude zieht seine Aufmerksamkeit auf sich, denn es sieht anders aus als die übrigen. Es ist ein Gebäude aus Stein, mit einer richtigen Tür und Fenstern. Davor stehen Wachen.
Zum Glück haben sich viele der Namenlosen schon betrunken und schnarchen in der Nacht, so dass es ihm ein leichtes ist in die Nähe des Hauses zu gelangen. Geschickt kriecht er also um das Dorf herum auf die Seite des Gebäudes und kann im Schutze der Dunkelheit bis an die Rückwärtige Wand des Hauses kommen. Vorsichtig steht er auf und geht in gebückter Haltung auf die linke Seite des Hauses, zu einem der Fenster. Ein Fell hängt davor und er schiebt es vorsichtig mit seinem Schwert beiseite. Ein grausamer Gestank weht ihm entgegen, wie von verwesendem Fleisch und er kann im Schein des Mondes eine große Gestalt auf dem Bett liegen sehen.
Das Fenster ist zu klein um ihm Einlass zu gewähren, darum schleicht er sich an die Ecke nach vorne und besieht sich die Lage: Die beiden Wachen sehen aus, als wenn sie gleich einschlafen und die restlichen der Kreaturen haben es schon gemacht.
Geschickt springt er um die Ecke, zieht im Sprung seinen Dolch und rammt ihm den ersten in den Hals. Bevor der zweite überhaupt merkt, dass etwas geschieht, sieht er seine Zukunft beendet von mehreren Zoll Stahl die seine Gedankengänge erheblich beeinflussen. Ein Ruck und das Schwert ist wieder frei. Nachdem er die beiden um die Ecke gezogen hat und sie im Schatten verbarg, hat er sich seinen Dolch eingesteckt.
Leisen Schrittes nähert er sich wieder der Tür, alles ist ruhig. Das Schnarchen von drinnen und von draußen ist beruhigend. Die Tür ist nicht verschlossen und so kann er sie schnell öffnen, sich hineinstehlen und wieder schließen. Der Gestank ist in der Hütte noch viel schlimmer als vor dem Fenster und Argnosch muss ein würgen unterdrücken.
Er setzt jeden Fuß bedacht auf den Boden und nähert sich langsam der schlafenden Gestalt. Es ist ein wahrer Koloss, wahrscheinlich ein Käferbär oder ein sehr großer Ork.
Argnosch muss ein wenig grinsen, als er die Klinge über der Kehle dieses Unholds anbringt. Er umfasst den Griff mit beiden Händen und stößt sie in die Tiefe jener Kehle. Ein verwundertes Gurgeln entringt sich dem Wesen und leise gluckert das Blut zu Boden, sonst ist es still. Nachdem er das Schwert wieder aus dem Körper gezogen und abgewischt hat, wendet er sich der Hütte zu. Vorsichtig tastet er sich durch die Hütte, bis er eine Kerze gefunden hat. Ein Seufzen entringt sich seinen Lippen als er darüber nachdenkt, wie er die Kerze anzünden sollte. Sein nachdenklicher Blick streift über die Tür und er zuckt mit den Schultern. Ein paar orkische Flüche murmelnd geht er zur Tür und schaut hinaus, ob noch alles ruhig ist. Außerdem dem lodernden Feuer bewegt sich nichts im Lager und so entschließt er sich hinauszurennen und einen Holzscheit zu holen. Mit wenigen Schritten ist er beim Feuer, greift über einen Namenlosen rüber, greift sich einen großen Holzscheit und läuft zurück in die Hütte. Nachdem er die Tür wieder hinter sich geschlossen hat dreht er sich um, der Ast in seiner Hand lodert hell und sein Atem stockt ...
Der Boden ist blutig, beinahe schon bedeckt und überall liegen Leichenteile. Arme und Beine, Gedärme und Köpfe. Sein Herz setzt einen Moment aus, seine Atem verweigert seinen Dienst und sein Kopf ist leer, als er den Gedanken fasst: Harika.
Mit bebenden Schritten nähert er sich einem relativ intakten Körper, er ist frisch. Die Arme wurden ihm abgetrennt, der Kopf grausig entstellt. Der einzige Beweis ... die Haare. Ihre wunderschönen Haare. Nie mehr würde er sie im Wind wehen sehen, nie mehr ihr Lachen hören, nie mehr ihre Haut spüren. Die Worte „nie mehr“ brennen sich geradezu in seine Gedanken. Die Fackel gleitet aus seinen kraftlosen Händen und fällt zu Boden, beleuchtet die grausige Szenerie immer noch.
Nie mehr?
Nie mehr..
NIE MEHR!
Gleich einem Vulkan steigt eine ungeheure Wut in ihm hoch, durchbricht jeden Widerstand und reißt eine Bresche in seinen Verstand. Er spürt gar nicht mehr wie er sein Schwert zieht, denn er sieht nur noch rot. Rot wie das Blut auf dem Boden. Ein Schrei bildet sich auf seinen Lippen, wie das Grollen eines Gewitters kommt er immer näher und entlädt sich in einem infernalischen Schrei. Paagrio selbst musste ihn hören.
Und dann:

Die Tür splittert .. überall Feinde .. Blut, und Fleisch .. die Klinge senkt sich und Feind sinkt sich zu Boden .. Klinge gleitet durch den Hals, Blut spritzt .. ein Schrei voller Schmerzen .. mehr Feinde .. Stiefel zertritt Kopf .. weinendes Kind .. NIE MEHR!

Die Sonne sticht Harika durch die geschlossenen Augen. Murrend hebt sie den Oberkörper und reibt sich die verkrusteten Augen. Sie liegt am Ende einer kleinen Düne .. und dann fällt ihr wieder ein. Die Erinnerungen prasseln auf sie ein wie ein Meteoritenhagel und sie springt beinahe auf und läuft fort von dem, was von dem Dorf übriggeblieben ist.
Trauer und Wut wechseln sich fortwährend ab und verdrängen den Hunger und den Durst den sie erleidet. So reist sie viele Tage. Läuft immer bis sie umfällt in der Nacht und steht dann wieder auf. Kann keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Blick gilt dem Horizont.
Ein weiterer Tag kommt auf und noch immer läuft sie. In der Ferne, ein kleiner Fleck. Er kommt nicht näher aber sie läuft auf ihn zu. Die Hoffnung malt ihr wirre Gedanken in den Kopf. Hätte sie noch Tränen übrig, würde sie diese nun in vergeblicher Hoffnung verschütten.
Der Fleck wird zu einer Hütte und in dieser Hütte befindet sich eine Tür. Sie will klopfen, will schauen ob Argnosch dahinter ist oder vielleicht sogar auch ihre Familie, will ins Fenster schauen oder rufen. Stattdessen kippt sie um und bleibt vor der Tür liegen. Das letzte was sie mitkriegt ist eine erschrockene Männerstimme: „Bei den Göttern! Schnell, komm raus, hier li....“

Eine weite Wiese, erhellt vom Licht. Einige Bäume stehen darin. Sie kann sich selbst sehen, sie tanzt durch die Wiese und lacht. Jemand folgt ihr, doch es ist ihr gleich. Viel mehr noch, sie freut sich auf ihn. Er kommt näher und ein fröhliches Lachen kommt von ihren Lippen. Auch er lacht. Seine Stimme ist wohltönend. Er holt sie ein, hält sie fest und sie lachen. Da dreht er sie um, möchte sie küssen, sie schauen sich verträumt in die Augen. Plötzlich wechseln seine Augen, sehen nicht mehr verträumt sondern traurig aus. Er steht einige Schritte von ihr entfernt. Blut tropft aus seinem Hemd, läuft ihm aus seinem Mundwinkel.
Seine traurigen Augen suchen die ihren. Sie ist erschreckt, will ihm helfen, doch er ist zu weit entfernt. Sie läuft, will zu ihm, doch sie kommt nicht an. Während sie läuft fällt er auf die Knie, sein Oberkörper fällt zu Boden. Nur seine traurigen Augen schauen sie noch an.
Sie schreit ..

Schweißgebadet schreckt sie auf und schießt mit dem Oberkörper nach oben. Ihr Blick sucht verzweifelt die kleine Hütte ab, ohne zu merken wo sie sich befindet.
Eine sanfte und ruhige Stimme spricht zu ihr: „Keine Angst, du bist bei Freunden. Beruhige dich, es war nur ein schlimmer Traum. Du bist hier in Sicherheit.“
Harika´s Blick klärt sich und sie nimmt zum ersten mal die Umgebung war, ihr Herz pocht laut.
Die Stimme gehört einer Frau in mittleren Jahren, einer Menschenfrau. Sie sitzt auf einem Schemel an dem Bett, in dem sie liegt. Das Bett hat eine richtige Decke, eine Matratze und ein Gestell, was Harika mit erstauen feststellt. Die Hütte besteht aus Holz und ist relativ groß. Es gibt eine Essecke mit einem Tisch und mehreren Stühlen, eine Küche und sogar einen Kamin. Am Kamin steht ein Mann, auch in den mittleren Jahren. Er trägt eine weiße Robe und schaut sanft zu ihr herüber. Auch seine Stimme kommt sanft herüber als er sagt: „Gut dass du wach bist, Kind. Wir haben uns Sorgen gemacht. Du musst jetzt viel Essen und trinken, dass ist wichtig.“ Seine Augen drücken echte Sorge aus.
„Wo bin ich?“ kommt es leise von Harika´s Lippen.
„Du befindest dich an einem kleinen See, südlich von Dion. Wir fanden dich vor unserer Tür, was ist passiert?“
„Ich.. mein Dorf.. ich..“ tränen schleichen sich in ihre Augen.
„Ich kann darüber nicht reden..“ ihre Worte klingen erstickt, ein großer Kloß hat sich in ihrem Hals gebildet.
„Wir können das verstehen. Komm erst mal wieder zu Kräften, bleib ein paar Tage bei uns. Draußen ist es auch viel zu gefährlich.“ Spricht die Frau ihr gut zu.
Harika kann nur müde nicken.
Die nächsten Tage verbringt sie bei den beiden Menschen, welche sich als Priester herausstellen, Priester Corax´.
Sie erzählen ihr auch den Grund dafür, warum es so gefährlich ist hier draußen:
Die Dämonen ziehen durchs Land. Überall treffen die Heere dieser Wesen auf die Armeen der Menschen, Elfen und Orks. Gewaltige Schlachten entbrennen, viele Leben wurden schon genommen. Doch die Lage ist nicht aussichtslos, denn die Götter selbst sollen in die Kämpfe eingreifen. Viele Siege konnten schon errungen werden und momentan planen die vereinten Streitkräfte, die Wesen an einem Ort zusammenzudrängen und auf immer zu vertreiben.
Mit Hilfe ihrer neuen Freunde findet Hariak schnell wieder zu Kräften und sogar heraus, dass sie schwanger ist. So viel Leid hatte sie in den letzten Tagen gesehen und erlebt, dass nur eine einzige Träne der Freude über ihr Wange rollt. Ihre Gedanken sind bei Argnosch.
Nachdem sie sich wieder gut genug fühlt geht sie mit etwas Proviant und dem Segen der beiden los, sie will zurück nach Elmore, der Heimat der Orks, ihrer Heimat. Sie hat dafür ein kleines Schreiben erhalten, welches ihr ermöglicht dorthin zu gelangen mit der Hilfe der Kirche Corax`.
Ihre Familie ist überglücklich darüber und endlich hat sie einen Ort gefunden, an dem sie sich wieder sicher fühlen kann und vor allem: Wo sie ihr Kind aufziehen kann.

Grauer Himmel über einer trostlosen Steppenwiese. Das Gras wiegt sich leicht im Wind. Einsam steht Harika in der Mitte und schaut nachdenklich zum Horizont. Ein älterer Ork tritt aus den Schatten auf sie zu:
„Ich bin Nashareen, junge Harika, hab keine Angst.“
„Ich habe keine Angst. Ich habe von dir gehört. Was kann ich für dich tun?“
Ein leichtes Lächeln umspielt Nashareens Lippen.
„Es gibt etwas, was außerordentlich wichtig ist. Eine Tradition, die gewahrt werden muss. Dein Manne, Paagrio möge ihn segnen, ist gefallen und darum musst _du_ diese Tradition fortführen.“
Harika`s Blick gleitet wieder zum Horizont bevor sie leicht nickt.
„Einer aus eurer Linie muss einen Namen erhalten, den Namen, den ihm Paagrio gab.“
Mit wenigen Schritten steht Nashareen dicht bei Harika und flüstert ihr ins Ohr.
„Tejakar Paagrio! Paagrio wird deine Schritte überwachen.“
Mit diesen Worten verschwindet Nashareen und nur sein Echo bleibt übrig.
Noch viele Minuten steht Hariak alleine auf der Wiese und schaut nachdenklich in die Ferne.
Leise murmelt sie ein Wort: Kakai.

Schon viele Tage ist er bei der Armee, sein Blutdurst ungestillt. In kalten und windigen Nächten kann er noch immer die Schreie hören, das Blut fühlen..
Doch am Tage, wenn seine Wut ihn übermannt, dann kämpft er wie ein Berserker und kein Feind kann sich ihm in den Weg stellen. Doch jeder Zorn verraucht, jede Wunde heilt irgendwann ...

Argnosch parierte den Schlag seines dämonischen Gegners und ging in den Angriff über.
Er deckte den Zweihänder seines Gegenübers mit Schlägen ein, die dieser
nur mit größter Mühe abwehren konnte. Mit einer geschickten Finte brachte
er seinen Gegner aus der Deckung. Er bohrte seine Klinge in Bauchhöhe in das
ungeschützte Fleisch und riss sein Schwert nach oben, bis dieses auf eine Rippe traf.
Sofort quollen Blut und Gedärme aus der Wunde. Argnosch hatte keine
Zeit seinen Sieg zu genießen, denn sofort drang ein weiteres dieser
angsteinflößenden Wesen in die Lücke und ging in den Angriff über. Dieses Mal trennte
Argnosch seinem Gegner mit einem gezielten Schlag den Kopf ab, wobei eine
riesige Fontäne von Blut seinen Erfolg bezeugte. Plötzlich teilten sich die Reihen
der Dämonen vor ihm und den umstehenden und ein kleiner Kreis wurde gebildet.
Argnosch und fünf weitere Orks wurden von den Dämonen eingeschlossen.
Ein ohrenbetäubendes Gebrüll ertönte und in den Kreis um Argnosch trat ein Wesen,
welches ihn selbst und alle anderen Dämonen um einiges überragte.
Es hatte zwei Hörner auf dem Schädel und blutrote Haut. Auf der Haut
zückten grelle Flammen. Das ganze Wesen schien nur aus diesem Feuer zu bestehen.
Es richtete seine Augen auf Argnosch. Er erstarrte sofort unter dem Blick
nachtschwarzer Augen. Der Dämon machte einen Schritt auf ihn zu
und stand nun fast einen Meter vor ihm. Argnosch war sich sicher das er diesen
Kampf nicht als Gewinner beenden konnte. Plötzlich stürzte sich der Ork zu
seiner Rechten todesmutig auf den überlegenen Feind, wurde jedoch mit einem
einzigen Schlag mit dessen Klauen getötet. Argnosch und die 4 weiteren Orks
hörten das Knacken der Knochen. Das war für sie alle das Zeichen für den Angriff.
Es war ein kurzer Kampf und bald stand nur noch Argnosch dem Gegner gegenüber.
Seine Knochen schmerzten, der Schweiß brannte ihm in den Augen, seine zahlreichen
Wunden stachen wie Feuer und jeder einzelne seiner Muskeln brannte. Es kostete
ihn viel Kraft sein Schwert ein weiteres Mal hochzuheben und einen Schlag
abzuwehren um dadurch seinen Tod ein weiteres Stück herauszuzögern.
Jetzt drosch der Dämon mit aller Kraft und in seinem ganzen Zorn auf
ihn ein und bei jedem abgewehrten Schlag zitterte er am ganzen Körper.
Doch als der Dämon zu einem gewaltigen Schlag ausgeholt hatte
und diesen nieder kommen lies brach Argnosch's Klinge unter der
brachialen Gewalt bis zum Heft ab. Argnosch's Beine verweigerten ihm den
Dienst und er knickte ein. Nun kniete er ohne Schwert, ohne Schutz
und ohne Hoffnung vor dem Dämon, der seinen Anblick zu genießen schien.
Argnosch war sich dem Tode sicher und sah ihm ins Auge. Er sah völlig
entkräftet wie der Dämon zu einem Schlag ausholte, der ihn zu seinen Ahnen
bringen sollte. Der Schlag kam, und er trennte Argnosch mit einem einzigen
Ruck den Kopf von den Schultern. Blut Strömte heraus.
Der Dämon lies einen lang gezogenen Schrei von sich
und das Schlachtfeld stand für einige Sekunden still.


Epiloge:

„Harika!“
„Mareehk! Wie schön dich zu sehen!“
Beide fallen sich in die Arme und drehen sich im Kreis. Obwohl Mareehk schon langsam in die Jahre kommt, so ist er doch immer noch ein Kräftiger Mann und wird es auch bis zum Tode bleiben.
„Es freut mich so sehr, dass es dir gut geht!“ Mareehks Stimme ist warm und voller Freude.
„Auch ich freue mich darüber, dich wieder zu sehen. Aber.. „ sie muss unterbrechen und schluckt schwer.
„Ist schon gut“ Mareehk nimmt sie fürsorglich in die Arme, „Ich weiß .. ich weiß.. „
Nachdem sich Harika ein wenig beruhigt hat sagt sie „Auch wenn er fort ist, so werde ich immer an ihn denken und sein Erbe wird fortbestehen.“
Beim letzten Teil des Satzes lächelt sie ein wenig und streichelt ihren Bauch.
Mareehk schaut an ihr runter, fängt dann an zu lächeln und drückt sie liebevoll.
„Nashareen sprach zu mir .. über Kakai ..“
Mareehk nickt nur und eine Träne rollt über seine Wange.

Drucke diesen Beitrag

  Der vorbestimmte Weg
Geschrieben von: Lelwani - 20.12.2006, 13:07 - Forum: In die Orkhütten - Keine Antworten

((Eine feine Geschichte über zwei wichtige orkische Persönlichkeiten von RM_Thallak aus dem alten Forum. Sollte den spielern nicht vorenthalten werden Wink))

Der vorbestimmte Weg

„Wacht auf. Wir müssen weiterziehen.“
Es gab schönere Möglichkeiten aufzuwachen, als von der massigen Stimme Mareehks und einem seiner Stiefel.
Langsam öffnet Nashareen seine Augen und lässt die Umgebung erst einmal auf sich einwirken. Alles wirkt ruhig. Die wenigen Bäume und Büsche in der Nähe wiegen sich im Wind und das Feuer ist erloschen. Die Sonne steht am Horizont und kündigt einen weiteren Tag an.
Nachdem er sich umgesehen hat, steht er auf und packt etwas zu Essen aus den Rucksäcken sowie einige Wasserflaschen aus. Mareehk steht am Rande des kleinen Lagers und beobachtet die Umgebung genau.
„Hast du was entdeckt? Du scheinst besorgt.“ Fragt Nashareen in die Stille, die durch den leichten Wind nur verstärkt zu werden scheint.
„Seid dem Angriff auf die Stadt sind schon einige Tage vergangen und wir haben vom Morgen bis zum Abend diese Kreaturen gejagt... ich verstehe nicht, warum wir sie noch nicht eingeholt haben.“ Mareehks Stimme klingt leicht verärgert.
Er Schüttelt kurz den Kopf und gesellt sich dann wieder zu Nashareen um das kärgliche Mahl einzunehmen, welches sie Frühstück nennen.
Nach dem Mahl packen sie alles zusammen, schultern ihre Rucksäcke und ziehen weiter durch die Steppe, der Sonne entgegen.
Am Horizont kann man schon ein gewaltiges Bergmassiv erkennen, auf das sie direkt zusteuern.
„Ihre Spuren sind deutlich und sie weisen zu den Bergen. Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, sie zu verbergen .. nicht dass es etwas gebracht hätte..“ Nashareens Stimme klingt nachdenklich und seine Blicke schweifen öfter zum Himmel als zum Boden.
Mareehk hingegen lässt seine Augen auf jedem Objekt verweilen um zu erkennen, ob es ihnen gefährlich werden könnte. Seine Hände ruhen immer auf seiner großen Axt.
Er ist schon ein Veteran vieler Kämpfe und weiß worauf es ankommt. Nashareen schätzt sich glücklich, mit _ihm_ losgezogen zu sein.
Gut Zwölf Sonnen ist es jetzt her, seitdem eine Gruppe von Goblins zusammen mit Werwölfen und Untoten die Stadt angriffen. Der Angriff kam unvorbereitet, in der Nacht und ohne dass die Späher ihn erkennen konnten, denn mächtige Magie verhinderte ihr Erkennen.
Nashareen und Mareehk wurden ausgeschickt, um die Bedrohung zu suchen damit die Armee, welche ihnen in einem größeren Abstand folgte, sich sogleich auf den Feind stürzen könne.
Noch immer ist es Nashareen ein Rätsel, was mit diesem Angriff bezweckt wurde. Sie zerstörten ein wenig und nahmen ein paar Orks mit _und_ sie verwischen ihre Spuren nicht. Es gibt einfach keinen Sinn für diese Aktion.
Mareehk ist da viel pragmatischer: Es gibt Feinde und er wird sich um sie kümmern.
Er ist nicht dumm, dafür sollte man ihn nie halten aber er macht sich nicht unnötig Sorgen. Er glaubt an sich, seine Axt und vor allem: An Paagrio.

Viele Stunden vergehen noch ohne dass etwas passiert. Sie kommen gut voran und schon bald
Befinden sie sich in den Ausläufern des Gebirges, vor ihnen ein kleiner Hügel.
Plötzlich hält Mareehk Nashareen zurück und zieht ihn mit auf den Boden. Vorsichtig kriechen sie auf ihren Bäuchen den Hang hoch, die Rucksäcke lassen sie unten liegen.
Oben auf der Kuppe angekommen sieht auch Nashareen, warum sie auf dem Boden liegen:
Vor ihnen, in einer kleinen Senke, haben viele Hundert Kreaturen ihr Lager aufgeschlagen. Werwölfe und Goblins, soweit das Auge reicht und über allem eine unnatürliche Stille.
Man hört kein Reden, kein Zanken, keine Kämpfe oder ähnliches, wie man es erwarten könnte.
Fragend schaut Mareehk Nashareen an. Er versteht sofort und nickt ihm zu. Vorsichtig legt sich Nashareen auf den Rücken, schließt die Augen und sammelt Kraft.
Blaue Kraft, Seidenbändern gleich, strömt aus seinen Händen und zu seinem Kopf. Dort angekommen wirbeln sie ein wenig um ihn um dann aufzusteigen. Im Flug nach oben verändern sie jedoch ihre Gestalt und nehmen den Ton der Erde auf, passen sich der Umgebung an. So fliegt dann ein kleiner Geist über die Kuppe und hinunter ins Tal, direkt auf das Lager zu und durch ihn sieht Nashareen.
Unhörbar und Unsichtbar schwebt der kleine Geist ins Lager und schaut von einer Seite auf die Andere.
Es gibt viele Zelte, keine Hütten oder gar Häuser, sondern nur viele Zelte. Viele der Kreaturen liegen auch einfach auf dem Boden, in ihrem Unrat und Essen.. wobei es sich auch um ein und dasselbe handeln könnte.
Alle schlafen, vereinzelt kann man ein Schnarchen hören aber niemand bewegt sich. Keine Wachen die Ausschau halten, kein Anführer der plant, nichts.
Verwirrt lenkt Nashareen den Geist weiter durchs Lager, mitten hindurch auf das Gebirge weiter zu. Kurz hinter dem Lager wurde ein Höhleneingang ins Gestein geschlagen. Nicht sehr kunstvoll, sondern einfach nur, um einen Durchgang zu schaffen. Mehrere Fackeln kann er an den Wänden erkennen. Ein Tunnel führt in den Berg und trifft dann auf eine größere Höhle die durch ein großes Feuer hell erleuchtet ist. Einige Gestalten bewegen sich dort, gehen langsam von links nach rechts und ziellos durch den Raum.
Langsam öffnet Nashareen die Augen wieder und der kleine Geist zerfasert in der Luft.
„Alle im Lager schlafen, kein einziger ist wach, noch nicht einmal Wachen gibt es. Hinter dem Lager gibt es einen Höhleneingang und tiefer im Berg sind einige Personen auf den Beinen.“ Sagt er leise gen Mareehk gewand.
Mareehk lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen, auf der Suche nach etwas. Als er es gefunden hat wendet er sich an seinen Begleiter: „Wir können rechts an einer Düne entlang schleichen und uns zu dem Höhleneingang vorarbeiten. Die Armee wird erst in einigen Tagen hier eintreffen und ich möchte nicht, dass sich der Verursacher seiner Strafe entzieht.“ Seine Augen funkeln als er spricht.
Nashareen nickt kurz.
Kurze Zeit später gleiten sie langsam den Hügel auf dem sie waren hinunter und eine kleine Düne entlang die sich auf der östlichen Seite des Lagers befindet. So nah am Lager erfasst die Beiden Nervosität. Jedes klicken, weil die Waffe an einen Stein kam und jeder Schnarcher der abrupt endet lässt sie anhalten und atemlos aufhorchen.
Gut eine halbe Stunde später konnten sie aber den Höhleneingang sicher erreichen ohne dass sie ein Wesen zeigte.
Der Höhleneingang ist einige Meter vom Lager entfernt und ein wenig hinter Felsen versteckt. Er ist schmucklos dafür jedoch groß genug um eine Gruppe Oger durchzulassen.
Vorsichtig spähen sie den Tunnel hinunter und sehen die Gestalten die sich dort Schemenhaft bewegen. Mareehk befeuchtet sich die Lippen und greift seine Axt erneut. Nashareen zückt einen Dolch, hält sich diesen vors Gesicht, schließt die Augen und ein leiser Singsang mit gelegentlichem Murmeln kommt über seine Lippen. Als der Singsang andauert, spüren sie wie ihre Sorgen und Ängste von ihnen abfallen, wie ihre Waffen leichter werden und sie ihre Umgebung nun beinahe durch geschlossene Augen spüren können. Kurz umfasst die beiden ein leichter Schimmer und dann ist der Gesang beendet.
Nashareen nickt Mareehk kurz zu und dann begeben sie sich gebückt in die Höhle. Einige bange Minuten schleichen sie so den Tunnel entlang mit dem Geräusch der knackenden Fackeln im Ohr und kommen so immer näher an den großen Raum weiter im Berg.
Plötzlich schnappt Mareehk nach Luft und bedeutet seinem Kameraden anzuhalten.
Leise flüstert er nach hinten: „Dort vorne sind die Untoten. Gut ein Dutzend von ihnen.“
„hmm..“, nachdenklich schaut Nashareen auf seinen Dolch, „Wir können sie erledigen. Dafür müssen wir uns nur in die Mitte des Raumes begeben und sie anlocken. Ich werde einen Zauber weben um sie zu zerstören, du musst sie nur von mir fernhalten.“
„Diese Widerlichen Biester.. Die Köpfe werde ich ihnen abhacken!“ flucht Mareehk leise vor sich hin.
„Gut, machen wir es so, denn wir müssen unbedingt schnell durch diesen Raum. Komm!“
Bei diesen Worten springt er auf und rennt in den Raum.
Es ist ein großer Raum, misst sicherlich einige Dutzend Meter. In der Mitte kann man ein großes Becken erkennen mit einer hoch lodernden Flamme. Schatten tanzen an den rauen Wänden, Schatten von Schrecken welche die Höhle bevölkern, Schatten von Untoten!
Grausige Geschöpfe, gezeichnet von einem lange vergessenen Krieg und der Verwesung. Einige haben Arme verloren oder Stücke aus dem Brustkasten. Ein bestialischer Gestank liegt in der Höhle und raubt Mareehk beinahe die Sinne als er hineinstürmt und dem ersten Wesen einen Arm abschlägt. Bevor der Arm auch nur den Boden berührt tritt er dem nächsten Wesen gegen den Oberkörper und wirft es um. Gewandt rennt Nashareen in die ungefähre Mitte des Raumes und beginnt wieder in einen Singsang zu verfallen. Blauer Dunst kommt aus seinem Mund bei jedem Wort, es scheint so, als könnte man die Worte sehen.
Geschickt duckt sich Mareehk unter dem Hieb eines der Wesen und rammt ihm seine Axt in den Bauch. Mit einem ausgeholten Schlag trennt er dann den Kopf des Wesens von seinen Schultern ... leider kümmert sich der Untote nicht sehr darum. Unbeirrt geht er wieder auf die Beiden los. Inzwischen sind die anderen Geschöpfe des Todes näher gekommen und bedrängen Mareehk, der alle Mühe hat sie abzuhalten.
„Los, beeil dich!“ ruft er in den Raum und das Echo wird von seinem schweren Atem und dem Geräusch seiner Axt begleitet, als er einem Untoten ein Bein abtrennt.
Unbemerkt von beiden kriecht eines der Wesen an Nashareen heran. Es hat keine Beine mehr. Sein Mund ist weit geöffnet, seine Klauen nah genug um zuzugreifen. Mit einem letzten Ruck ist es in seiner Reichweite und greift nach seiner Wade, streckt seinen Kopf zu seinem Bein und... ein mächtiges Orkbeil steck in seinem Kopf. Mit einem mächtigen Tritt schickt Mareehk die Kreatur noch weiter weg.
Verwesende Klauen schnappen sich Mareehks linken Arm. Er heult auf und versucht sie wegzuschlagen doch sind sie zu stark. Weitere Wesen nähern sich und greifen nach ihm. Ein blendend weißer Blitz zuckt durch die Höhle, die Worte Nashareens verstummen. Die Griffe lassen von Mareehk ab und als er seine Augen wieder öffnen kann, liegen die Wesen vor ihm, tot, für immer.
„Eine starke Macht hat sie am Leben erhalten.. Es war schwer einen Keil in ihre Energie zu schieben. Sicher hat der Meister dieser Wesen dieses gemerkt, wir müssen uns sputen.“ Nashareens Gesicht ist bei diesen Worten bleich, doch kehrt schon kurz darauf Farbe zurück.
„Dort in der Mauer ist ein weiterer Gang und es ist auch der Einzige. Immerhin kennen wir unseren Weg. Schnell weiter.“ Mit diesen Worten wendet sich Mareehk dem Gang zu und beginnt zu laufen. Kurze Zeit später holt Nashareen auf und sie laufen einen gewundenen Gang hinunter. Dieser Gang ist ähnlich dem ersten beschaffen. Er soll nicht schön sein, nur zu einem Ziel führen. Am Ende dieses Ganges finden sie eine schwere Tür, mit Nieten verstärkt und einer großen Klinke. Magische Symbole befinden sich auf dem Rahmen und mit einer schnellen Handbewegung hält Nashareen Mareehk an der Schulter zurück.
„Ob er nun weiß dass wir kommen oder nicht. Wenn dies eine Falle ist, werden wir nicht weit kommen. Lass mich diese Tür kurz anschauen“ spricht er leise und mustert dabei die Symbole. Mareehk nickt nur kurz und wendet sich dann dem Gang zu um den zu überwachen.
Während der Untersuchung der Symbole murmelt Nashareen leise vor sich hin, drückt mal hier eines und dann dort. Spricht leise Worte und hinterlässt magische Handabdrücke. Ein blau-graues Schimmern zieht sich über den Türrahmen und leise Klick-Geräusche lassen sich vernehmen. Leise schwingt die Tür nach innen auf und Mareehk schaut erstaunt zu seinem Freund.
Mit einem Grinsen und einem Schulterzucken dreht sich Nashareen zur Tür und späht hinein.
Er kann in eine wiederum kreisförmige Kammer sehen mit Fackeln an der Wand. Einige Wandteppiche hängen zwischen den Fackeln und ein paar Kisten stehen auf der anderen Seite des Raumes. In der Mitte des Raumes hingegen steht eine Gestalt in Roben vor einem Buchständer, wie es scheint und liest.
Einem Leichentuch gleich liegt die Luft in diesem Raum und macht das Atmen schwer, dämpft die Geräusche der Fackeln und ein steter Luftzug weht durch den Raum aus verborgenen Öffnungen. Auch Mareehks Blick fällt auf die Gestalt und abrupt wendet er sich vom Gang ab und stürmt in den Runden Raum, seine Axt hoch erhoben, zum tödlichen Schlag. Auf diese Reaktion nicht vorbereitet presst sich Nashareen nur an die Wand bevor er sich von dem Schock erholen kann und ihm folgt.
Mareehk hatte schon den halben Raum durchquert als sich die Gestalt umdreht ein rötlicher Strahl seine Hand verlässt. Von dem Strahl getroffen taumelt Mareehk und fällt hin, sein Gesicht ist schmerzverzerrt, er hält sich die rechte Seite, wo er getroffen wurde. Erst jetzt können die beiden ihren Feind wahr nehmen. Es ist Kein Mensch, auch kein Elf oder Ork.
Nachdem sich das Wesen die Robe vom Leib gerissen hat steht sie vor ihnen:
Eine rote Haut überzieht den Körper des Dämons. Kleine Hörner in Höhe der Schläfen zieren den Schädel, gleich neben den spitzen Ohren. Lederartige Flügel liegen zusammengefaltet auf seinem Rücken und seine Hände und Füße sind Klauen gleich. Ein diabolisches Lache hallte durch den Raum als er seine Hände über den Kopf hebt und ein Ball aus Feuer in ihnen entsteht.
Seine Stimme klingt hohl und hart als er spricht: „Ihr törichten Narren! Niemand kann sich uns in den Weg stellen! NIEMAND! Dies ist der erste Tag von vielen und der Anfang eures Endes!“
Arroganz kommt vor dem Fall, wie einst ein weiser Seher sagte. Als würden sie in einem Raum voller Wasser stehen, fliegt der Ball aus Feuer auf Mareehk zu, um sein Leben für immer zu nehmen doch hatte das Wesen nur Augen für seine Macht und nicht die seiner Gegner. Unbemerkt von dem Dämon hatte Nashareen einen Zauber gesprochen, übertönt von der Stimme des Gegners, einen Schutzzauber. Langsam fliegt der Ball weiter und kommt Mareehk immer näher. Und dann läuft alles ganz schnell: Eine magische Barriere lässt den Ball abprallen und schleudert ihn zurück. Überrascht davon taumelt er unter dem eigenen Zauber. Mit wenigen Schritten ist Nashareen vor ihm und rammt ihm seinen Dolch tief ins schwarze Herz!
Die Fratze des Wesens zeigt Erstaunen und Ungläubigkeit. Mit vergehender Stimme flüstert es noch: „Ich bin nur ein Vorbote. Der Tag wird kommen, der Tag unseres Sieeegeessss“
Schwarzes Blut strömt aus der Wunde und bedeckt den Boden. Der Körper windet sich und zuckt und zerfällt immer mehr, bis nur noch das Skelett den Boden bedeckt, in einer Lache aus Blut.
Nach dem ersten Schrecken und einem kurzen Nachdenken über die Worte des Wesens, fällt ihm sein Freund wieder ein. Schnell hastet er zu ihm und beginnt seine Wunde mit heilenden Worten zu belegen.
„Du wirst besser“ Mareehk grinst schwach, der Schmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Du auch, mein Freund. Deine Wunde ist nicht tief und wird heilen. Kannst du aufstehen? Dort hat sich ein Geheimgang aufgetan, vielleicht finden wir sie dort untergebracht.“, sagt Nashareen und hilft seinem Freund hoch. Gemeinsam gehen sie auf einen grob gehauenen Gang zu. In diesem Teil herrscht die Finsternis, keine Fackeln wurden angebracht. Nashareen holt sich eine Fackel aus einer der Wandhalterungen im Raum und geht zusammen mit Mareehk tiefer in den Tunnel.
Schon von weitem hören sie Wimmern und Rufe. Angespornt davon werden sie schneller und erreichen nach kurzer Zeit eine Reihe von Käfigen, die in die Wand eingelassen wurden. Vier Stück an der Zahl, in jedem befinden sich Zwei orkische Frauen die angsterfüllt zu den beiden vermeintlichen Peinigern aufschauen. Als sie erkennen, wen sie dort haben ist ihre Freude groß und ein gemeinsamer Jauchzer geht durch den Tunneln.
Schnell wurden die Schlösser mit Mareehk´s Axt entfernt und die Frauen befreit.
Sie einigten sich darauf, sich an der Armee draußen vorbeizuschleichen um viel Land zwischen sie und die Peiniger zu bringen. Gestützt von einer Frau begeben sich Mareehk und Nashareen zurück durch die Höhlen und schleichen sich vorbei am dem schlafenden Heer. Paagrio ist wahrlich mit ihnen und viele Gebete wurden gemurmelt, als sie endlich mehrere Hundert Meter von dem Ort entfernt waren.
Da Mareehk stark angeschlagen war bauten sie eine Trage für ihn und gingen der Armee entgegen.
Es war ein unbeschreiblicher Augenblick, als sie über die Hügelkuppe traten und Tausend Orks sahen, bewaffnet, in schweren Rüstungen und bereit zu kämpfen, sich zu rächen.
Das Sonnelicht glitzerte auf den frisch polierten Rüstungen wie ein Feuer, als hätte Paagrio ein Zeichen gesandt um zu zeigen: Ich werde bei euch sein in dieser Schlacht, denn sie ist würdig!
Eine selbst für Orks große Gestalt kam auf sie zu:
„Tejakar Oroka! Ihr seid am Leben _und_ ihr habt die Gefangenen gefunden! Paagrio ist mit euch!“ Seine laute Stimme erreicht sogar die hintersten Ränge der Orks. Mit einer Handbewegung bedeutet er einigen Soldaten sich um die Frauen und die beiden Freunde zu kümmern.
„Ihr habt euren Teil gemacht, sogar mehr als ihr sollte, nun ist unsere Zeit!“
„Der Feind schläft am Tage, wahrscheinlich wissen sie nicht mal, dass ihr Anführer tot ist. Es wird ein leichtes sein sie zu schlagen“ Nashareen lächelt müde. Die Reise hat ihn viel Kraft gekostet.

Von der Schlacht hörten die Beiden nur noch später, aus Berichten, denn sie wurden sofort zurückgebracht, um sich auszuruhen.
Eine Woche ist seitdem vergangen, die Wunde an Mareehks Seite ist gut verheilt und den ehemaligen Gefangenen geht es wieder gut. Eine der jungen Damen ist nie von Mareehks Seite gewichen und hat auch jetzt ihren Platz neben ihm. Die Beiden stehen gerade auf einer Klippe und schauen in die Brandung, als Nashareen sich ihnen von hinten nähert.
Schmunzelnd geht er auf sie zu: „Es freut mich, dass du wieder gesund bist. Das gilt auch für dich, Yasha.“
Yasha und Mareehk drehen sich um und lächeln ihn an:
„Alles nur durch deine Hilfe, mein Freund. Nie war ich stolzer dein Waffenbruder zu sein! Wir schulden dir so viel.“ Mareehks Stimme ist voller Stolz und Freude. Yasha nickt lächelnd
„Nichts schuldet ihr mir, denn eure Freude ist mir Lohn genug.“ Bei diesen Worten schmunzelt er.
Gemeinsam drehen sie sich wieder dem Meer zu und schauen hinaus.
„Mein Weg führt mich bald fort von hier. Traurig ist mein Herz darüber doch Paagrio hat gerufen..“ erzählt Nashareen in einem traurigen Tonfall.
Mareehk nickt ernst und legt ihm die Hand auf die Schulter.
„Wenn Paagrio jemanden ruft, so muss er gehorchen! Wir werden dich nie vergessen, da bin ich mir sicher!“
„Bevor ich gehe, möchte ich noch, dass du mir etwas versprichst. Du und deine baldige Frau.“ Nashareens ernster Blick lässt Mareehk wundern. Yasha nickt nur ernst und meint: „Was auch immer du willst, wir werden es für dich tun!“
„Der Sohn deines Sohnes wird ein Kind gebären, wiederum einen Sohn. Eine Starke Linie wird entstehen und Paagrio zeigte mir auch, warum. Meine Bitte ist einfach und ich muss sie an euch richten, da ich deinen Sohn wohl nie sehen werden. Gebt diesem Sohn vom Sohn eures Sohnes einen speziellen Namen. Ich will dass ihr ihn Kakai nennt....“

Drucke diesen Beitrag

  Kleidungskauf
Geschrieben von: Valenica - 20.12.2006, 01:33 - Forum: = Marktplatz = - Keine Antworten

*Eine junge Dunkelelfe heftet in Giran an die Steintafel mit den Gesuchen ein Pergament*

Vendui' Haendler Imoriaths,

nach langem Suchen, das nicht von nennenswerten Erfolg gekroent war, wende ich mich hier an Euch, die Ihr professionell Dinge fuer zahlende Kunden beschafft.
Ich bin an einer Divinebluse und den dazugehoerigen Handschuhen interessiert.
Unterbreitet mir ein Angebot fuer diese Waren und seid versichert, dass ich euren Namen nicht ergessen werde.

Leleth Shilsharen, Magierin

Drucke diesen Beitrag

  Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..
Geschrieben von: Norelle - 19.12.2006, 22:02 - Forum: Charaktergeschichten - Antworten (70)

Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Norelle, die junge Elfe, war ganz in ihre Gedanken verloren auf dem Weg zum Iris See. Sie sehnte sich nach der ruhigen Idylle des Sees, der lange Aufenthalt in Giran hatte seine Spuren hinterlassen, der Lärm und die Hektik der Stadt, ließen sie rastlos werden.
Ihr fehlte die Natur und die Ruhe die sie ihr schenkte. Sie hatte den Platz am Ufer des Sees fast erreicht an dem eine alte Trauerweide ihre langen Äste in das seichte Wasser des Sees eintauchte.
Hier verweilte sie oft und gerne, hatte Zeit ihren Gedanken in Ruhe nach zu gehen. Sie setzte sich in das weiche Grass, das das Ufer umgab und lehnte sich an die alte Weide und blickte über den See hinaus.
Viel war in letzter Zeit geschehen und sie hatte bisher wenig Gelegenheit gehabt das Geschehene zu verarbeiten. Der Mittelpunkt dessen was sie so bewegte war ein Gespräch mit einem anderen Elfen gewesen. Dieser andere Elf war nicht einfach irgendwer weder für sie persönlich noch für die anderen Geschöpfe Imoriaths.
Er war der Wächter des Clans der schwarzen Drachen, ein Clan der sich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einsetzte. Doch kannte sie ihn noch bevor er dieses bedeutungsvolle Amt bekleidete. Sie hatte ihn in Giran kennen und schätzen gelernt. Schon damals war er der edle Elf voll Sinn für die Gerechtigkeit gewesen, doch schien er ihr früher freier und nicht so trübsinnig wie bei ihrem letzen Gespräch in Heine, der Stadt, über die die schwarzen Drachen wachen, gewesen zu sein.
In Heine war er gezeichnet gewesen von den Spuren des Kampfes für die gerechte Sache, wie er ihr erzählte, befand der Clan sich in Streit mit den Orks und seine Wunden zeugten, wie sie sah, von der Brutalität der Orks im Kampf gegen die schwarzen Drachen. Es machte sie traurig ihn so zu gerichtet sehen zu müssen, doch mehr betrübte sie noch eine andere Sache. Die Last die seine Verantwortung mit sich brachte schien schwer auf seinen Schultern zu lasten. Es schien ihr das Beste zu sein, ihm einfach zu zuhören, ihm zu zeigen, dass ihre Sorgen und Gedanken ihm als Person galten und nicht seinem Amt.
Je länger sie so bei ihm saß und ihm zuhörte, umso mehr wurde ihr klar wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Doch nicht Elsyrion, der Wächter der schwarzen Drachen war es dem ihre Zuneigung galt, nein vielmehr war es der Elsyrion, den sie vor, wie es ihr vorkam, unendlich langer Zeit in Giran kennen gelernt hatte.
Er erzählte ihr, dass sein Leben lang und schon von vielen Kriegen gekennzeichnet war. Viel Leid hatte er sehen und ertragen müssen. In seinen Augen konnte sie es sehen. Seine Augen offenbarten sein langes Leben und seiner Unbeirrbarkeit, wenn es darum ging für das Gute einzustehen.
Immer mehr zog er sie in seinen Bann. Doch in gleicher Weise wurde ihr bewusst, dass sie gehen musste, denn es gab etwas in ihrem Leben wovon weder er noch sonst jemand wusste.
Es war ihr Segen und Fluch zugleich. Sie hatte Angst er würde es nicht verstehen und so zog sie es vor lieber jetzt zu gehen, denn sie wusste je länger sie blieb um so weniger würde es schaffen sich von seiner Anziehungskraft zu lösen.
Aber ihre Gefühle überwältigten sie, eine einzelne Träne lief ihre weiße Wange herunter und sie wusste nun würde er sie nicht gehen lassen*, ehe sie ihm den Grund für ihre Traurigkeit nannte.
Norelle legte sich ins Grass und lauschte den Wellen, die sanft ans Seeufer schlugen. Ihre Mutter Lyndwyn hatte ihr schon früh beigebracht auf die Natur zu hören. Sie musste daran denken wie sie ihr ihre erste Unterweisung in der Magie gab.

Lyndwyn war eine ebenso so schöne wie mächtige Elfe, unter den Magierinnen im Elfendorf war sie wohl eine der begabtesten. Doch war sie nicht darauf aus, sich durch diesen Ruhm und Ehre zu erarbeiten. Mit ihrem Mann verbannt sie wenig. Er war einmal mehr fern von ihr um in einer weiteren Schlacht sich eben diese Ehre und Mut zu verdienen.
Es war Herbst und der Wald leuchtete in Gelb- und Rottönen, während die Sonne wärmend auf sie herab schien. Sie war alleine in ihrem Haus, sie lag auf einem Diwan, der aus hellem Holz filigran gearbeitet war, auf ihrem Balkon. Das Buch, welches sie gerade gelesen hatte, hatte sie auf den Boden fallen lassen.
Sie sah in die Ferne und fragte sich wie es ihm wohl erginge, als sie ein stechender Schmerz durchzog. Zu früh, dachte sie. Das Kind in ihrem Leib wollte nicht länger auf die Rückkehr des Vaters warten.
Sie nahm ihre Tochter das erste mal auf den Arm und sah ihr in die Augen. Die wunderschönen grünen Augen ihres Vaters, dachte sie. Doch dann sah sie mehr. Die Augen waren nicht die eines Neugeborenen. Nein, sie konnte in ihnen lesen und was sie sah erschrak sie.
So viel Schmerz und Leid, Krieg und Dinge, die sie nicht zu deuten vermochte. Es war selten, dass eine Seele wieder geboren wurde bei den Elfen und noch ungewöhnlicher, dass es eine so alte war. Die anderen Elfen würde es sicher beunruhigen. Was mochte es sein, dass diese Seele keinen Frieden finden ließ?
Etwas ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken, die alte und doch eine wie aus Marmor gemeißelte Schönheit Magister Juris, trat an ihr Bett, ihr Blick drückte tiefste Besorgnis und auch Traurigkeit aus, und wusste Lyndwyn, dass sie nicht länger in die Ferne schauen musste um zu warten. Eine Träne rollte langsam ihre Wang herab.

Lyndwyn ließ ihrer kleinen Tochter all ihre Liebe zu kommen. Früh lehrte sie ihre Tochter, der sie den Namen Norelle gab, was es hieß eine Elfe zu sein, wie sie die Natur zu achten und zu ehren hatte und auch die Magie zeigte sie ihr früh. Sie schickte sie zum Unterricht zu Magister Juris, damit sie ein mal eine große Magierin werden würde, um die Aufgabe, die ihr zugedacht war, erfüllen zu können.
Den Kampf mit Schwertern oder dem Bogen hielt sie nicht als geeignetes Mittel, um ihrer Tochter ihren weiter Weg zu erleichtern. Einerseits hatte Norelle scheinbar die natürliche Begabung für Magie von ihrer Mutter geerbt, anderseits schien es Lyndwyn sinnvoll, da Magie viel Wissen erforderte, aber auch brachte und Wissen würde ihre Tochter ohne Frage brauchen.
Wieder war es Herbst und wie schon so oft war Lyndwyn auf dem Balkon ihres Hauses. Sie lehnte sich an das Geländer und sah in die Ferne. Doch war dort niemand mehr auf den es zu warten galt. Schon so lange war es her, dass er gefallen war, doch spürte sie immer noch den schmerzlichen Verlust.
Er hatte sie all die Jahre krank gemacht. Sie dachte sie hatte ihn davon abbringen können und sollen in diesen sinnlosen Krieg zu ziehen oder sie hätte bei ihm sein sollen, sein Leben mit dem ihren schützen sollen. Keiner wusste um ihren Kummer, doch hatte der Tod seine eisigen Finger bereits nach ihr ausgestreckt.
Sie ging hinein und legte sich auf ihr Bett, sie wusste das Ende war nah. Norelle, die spürte, dass es ihrer Mutter nicht gut ging, verabschiedete sich von Magister Juris, bei der sie gerade eine Lektion im Umgang mit Wasserzaubern erhalten hatte und eilte aus dem Tempel zu dem kleinen Haus ihrer Mutter. Sie kniete sich neben ihre Mutter ans Bett und hielt ihre Hand. „Es geht vorbei, endlich verlasse ich diese Welt. Sei nicht traurig meine kleine Tochter, wenn ich jetzt gehe. Das Licht wartet auf mich. Dieses Leben hat mir schon lange nichts mehr zu bieten gehabt. Allein du hast es mit Sonne gefüllt, wie schon bei deiner Geburt.“ Lyndwyn lächelte.

„Es war ein wunder schöner Tag. Dieser Tag zeugte schon damals von deiner Schönheit und Anmut, die dir zu eigen sein würden.“ Sie schloss die Augen.
„Nur eines noch, geh bald zu Magister Juris und sag ihr ich habe dich geschickt. Sie soll dir das Geheimnis der Seelen erzählen. Ich wusste immer, dass sie es gewusst hatte, doch hat sie mich nie damit beunruhigen wollen. Bei ihr ist es sicher, das wusste ich immer... Dir hat gehört all meine Liebe“ Sie drückte noch ein mal Norelles Hand und dann wurde sie schlaff.
Das Licht umgab Lyndwyn und spendete ihr wohlige Wärme...



Norelle schreckte auf.
Sie richtete sich im Grass auf und blickte wieder über den See. Ihre Gedanken waren abgeschweift.
Sie hatte an den Tod ihrer Mutter denken müssen und daran, wie dann das erste Mal die Erinnerungen in ihr erwachten. Damals wusste sie nicht was das zu bedeuten hatte. Diese sprunghaften, schemenhaften Bilder zeigten ihr Leid und Schmerz anderer, Elfen denen sie nie begegnet war. Das was die Leute an Schmerz und Verlust fühlten, schienen Norelles Gefühle zu beherrschen zu haben und sie in den Abgrund zu reißen. Doch mit Hilfe ihrer Magie hatte sie es geschafft, ihre Gedanken zu leeren und die Gefühle im Dunkeln zu halten.
Juris war damals zu ihr gekommen und hatte sie das Geheimnis ihrer Seele gelehrt. Sie hatte ihr viele Tage lang beigebracht, das Erinnern zu kontrollieren und mehr zu erkennen und mehr Abstand zu dem zu Halten was sie sah. Dann schickte Juris sie fort. Den Weg, den sie gehen musste, musste sie alleine gehen.
Sie, Norelle, solle es aus eigener Kraft schaffen ihre Aufgabe zu finden und zu bestehen. Juris hatte sie damals nach Giran und Heine in die Tempel und Bibliotheken geschickt. Dort sollte sie lernen und dienen, bis sie ihre Bestimmung gefunden hätte. Man hatte ihr jeweils bei den Gelehrten ein eigenes Zimmerchen zugewiesen.
So reiste, lernte uns studierte sie viel, verbesserte ihr Können in der Kunst der Magie erheblich und diente den Gelehrten. Ja dachte Norelle, so war es lange Zeit gewesen. Viel hatte sie bis zu diesem Moment auch aus ihren Erinnerungen gelernt.
Ihr zartes Alter merkte ihr niemand mehr an. Ihr Benehmen, ihre Gesten ihr ganzes Handeln schien von einer Erhabenheit und Bestimmtheit gelenkt, die nur das Alter verlieh. Besonders ihre Augen schienen um viel zu Wissen, was längst vergangen war.
Ein sanfter Windhauch strich durch ihr Haar, sie lächelte. Doch war sie nicht allein geblieben.
Schon früh während ihres Studierens hatte sie die Elfe Aurelia kennen gelernt. Aurelia hatte in Dion unter einem Baum gesessen und das Schild, welches sie kurz zuvor mit einem dunklen Geschöpf, welches sie urplötzlich aus dem Hinterhalt angegriffen hatte, bei einem Kampf hatte abnehmen können. Aurelia schien ganz verzaubert von ihr gewesen zu sein. Es schien Aurelia gerade zu als ein Privileg mit einer, wie sie wohl fand, so erfahren und gebildeten Elfe ihre Zeit zu verbringen. Doch verging dies schnell und sie wurden zu engen Vertrauten, Schwestern gleich.
Ein Blatt fiel von der Weide auf das Wasser des Sees und schaukelte leicht in den sanften Wellen. Norelle strich versonnen, noch ganz in ihren Erinnerungen versunken, über ihr schönes purpurnes Gewand. Sie selber hätte sich eine solche Kostbarkeit nicht leisten können, es war eine Leihgabe Elsyrions, bis sie sich ein mal selber etwas so schönes würde kaufen können.
Ihre Gedanken wendeten sich wieder zu Elsyrion zu. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde noch heute nach Heine reisen, um ihre Bewerbung um die Mitgliedschaft im Clan der Schwarzen Drachen abzugeben.
Lange hatte sie mit sich gerungen, ob das das Richtige für sie sei. Doch wollte sie ihm nah sein, um ihm zu schützen so es ihr geling und was viel wichtiger war um bei ihm zu sein und ihm ein wenig Freude in seine trüben Tage zu bringen. Ihre ganze Seele schien ihm zu zustreben, als wenn er eine Art Gleichgesinnter war, seine Augen zeugten wie die ihren von dem Leid und Schrecken, was man nur alles in einem wahrhaft langen Leben hatte erfahren können.
Auch wollte sie dem Clan unterstützen.
Die Aufgabe, die sie zu erfüllen hatte, hatte sie noch nicht gefunden. Doch sie glaubte zu wissen, dass der Kampf der Drachen auch der ihre sei. Ein Kampf für die Gerechtigkeit, was könnte edler sein als das, was könnte mehr Frieden geben als der Kampf für eine solch edle Sache.
Langsam stand sie auf und ging wohlbedachten Schrittes zum Elfendorf um von dort nach Heine zu gelangen.
Doch hatte sie auf dem Weg keine Ruhe sich die schöne Landschaft anzusehen, sie hoffte Elsyrion würde ihre Entscheidung gut heißen, sie hatte ihm nicht davon unterrichtet, dass sie vorhatte sich bei dem Clan über den er wachte zu bewerben. Sie hatte Angst er würde sie dort nicht haben wollen, es vielleicht als zu gefährlich erachten, doch hoffte sie er würde ihre Beweggründe verstehen.

Ein kleiner Drache

Im Elfendorf angekommen, begab sie sich in ihr Haus, das am Rande des Dorfes gelegen war.
Es war weiß, wie die anderen Häuser dort und wenn es auch nicht besonders groß war, so hatte es doch seinen ganz eigen Scharm mit schönen verschnörkelten Verzierungen.
Sie machte die Tür auf und betrat die kleine Eingangshalle. Auch im Inneren war das Haus in weiß gehalten, nur die vereinzelten in Vasen gestellten Blumensträuße stellten einen Farbtupfer dar, die dem Haus eine freundliche Atmosphäre verliehen.
Norelle seufzte, trotz allem fühlte sie sich immer sehr einsam, wenn sie nach hause kam und niemand da war um sie zu begrüßen. Sie streifte ihre Stiefel ab, sie liebte es barfuss zu gehen. „Wo Winson wohl wieder steckt“, dachte sie. Winson, ihr kleiner schwarzer Kater, der ihr in Giran zugelaufen war, war wohl wieder auf einem seiner Streifzüge, dachte sie schmunzelnd.

Sie hatte in Dion auf dem Marktplatz gesessen, an einen der Bäume gelehnt und hatte das Treiben auf dem Markt beobachtet, als ein kleiner schwarzer Kater sich an sie heran schmiegte.
Norelle erschark ein wenig, als sie jedoch das Tier sah lächelte sie. Sie streichelte den kleinen Kater und krauelte ihn hinter den Ohren, was ihm zu gefallen schien, denn er begann schnorren. Dann hobste er auf ihren Schoß und sah sie mit seinen grünen Augen an.
Er schien wohl etwas zu essen zu wollen. Sie kramte in ihrer kleinen Tasche, fand jedoch nichts. Sie sah den Kater traurig an "Ich habe leider nichts für dich mein kleiner." Er legte den Kopf schief und sah sie mit seinen intelligenten Augen an und wie es ihr schien, verstand er was sie sagte.
Er rollte sich auf ihrem Schoß zusammen und legte sich einfach schlafen. Auch als sie gehen wollte war er noch nicht wieder wach. Als hätte er gewusst, dass sie ihn nun nicht zurücklassen würde, nahm sie ihn auf den Arm und nahm ihn mit nach hause.
Dort angekommen schien er nicht im geringsten verwundert zu sein, sich nicht mehr in Giran zu befinden und erkundete neugierig das Haus der Elfe.

Sie ging leichtfüßig die Treppe hinauf und dann gerade aus auf die Glastüren zum Balkon zu. Sie öffnete sie und lächelte. Der Himmel über dem Elfenwald war in ein sanftes Abendrot getaucht. Sie liebte diese Dämmerstunden. Sie ging auf den Balkon hinaus und blickte über den Wald hinaus. „Ja dies ist der richtige Augenblick“, dachte sie bei sich und ging wieder hinein um sich eine Rolle Pergament, ein Tintenfass und eine Feder und vorsorglich eine Kerze zu holen.

Sie brachte alles zu einem kleinen weißen mit sterilisierten Blumenmustern verzierten Holztisch auf dem Balkon. Sie setzte sich auf einen aus weißen Bast geflochtenem Stuhl mit einem zartblauen Kissen darauf. Sie zündete die Kerze an und setzte sich.
Sie strich das Pergament glatt, tauchte die Feder in die Tinte und begann mit feinen geschwungenen Lettern an zu schreiben.

Sehr geehrter Clan der Schwarzen Drachen,
mit diesem Schreiben möchte ich um meine Aufnahme in Euren Clan bitten. Ich möchte mit Euch für die gerechte Sache einstehen. Ich möchte mein Leben ganz der Gerechtigkeit und Freiheit widmen und dies so scheint es mir kann ich am besten in dem ich Euch in eurem Kampf gegen Sklaverei und Rassenhass unterstütze.
Ich möchte hiermit um die Ehre einer Audienz bitten, um meine Beweggründe noch näher zu erklären.
Ich hoffe auch eine baldige Antwort

Hochachtungsvoll Norelle Abendlicht


Sie lass alles noch einmal durch und nickt zufrieden. Sie rollte das Schriftstück zusammen und versiegelte es mit ein wenig Wachs von der Kerze. Noch lange nach dem die Kerze verloschen war, saß sie da und blickte in die Nacht hinaus.
Sieh betrachtete die Sterne und dachte an Elsyrion. "Ob er wohl gerde in den selben Sternenhimmel hinaufblickt?"
Dann schweiften ihre Gedanken ab und sie dachte an die Begegbung Elsyrions mit einem Ork in Giran. Aurelia war bei dieser Begegnung auch anwesend gewesen. Norelle hatte da einen Zusammenbruch erlitten.
Sie hatte zuvor zu lange in ihren Erinnerungen geforscht und zu viel aufgewühlt. Sie hatte die Bande gelockert, die sie vor ihren Erinnerungen abschirmten, wenn sie sie zu überwältigen drohten.
Doch dann war es geschehen.
Die Sorge um Elsyrion der sich in einem Streitgespräch mit dem Ork befand, löste eine Welle von Erinnerungen aus denen sie nicht gewachsen war. Aurelia hatte sie gestützt und wollte ihr helfen als sie fiel, doch verstand sie nicht was passierte.
Wie sollte sie auch, dachte Norelle verbittert. Sie hatte es immer noch nicht über sich gebracht darüber mit der Freundin zu sprechen. Es tat ihr weh, dies der Freundin zu verschweigen, doch fand sie nie den richtigen Zeitpunkt es ihr zu erzählen.
Doch würde es diesen 'perfekten' Zeitpunkt je geben, dachte sie traurig. Sie musste mit Aurelia reden. Sie würde es ihr endlich sagen. Länger wollte sie nicht mehr mit dieser Last leben.
Doch hatte sie auch aus diesem Ereignis gelernt und ihre Erinnerungen wieder besser verschlossen. Jedoch fühlte sich sich seitdem leer. Ihr fehlte ein Teil ihrer Selbst, doch waren die Zeiten, so ahnte sie nicht so friedvoll asl könnte sie sich einen solchen Luxus leisten. Ein weiter solcher Anfall könnte ihr oder anderen im falschen Augenblick das Leben kosten, dachte sie wehmütig.

Schließlich kam Winson vom Balkongeländer her angeschlendert und schmiegte sich an ihre Beine. Sie hob den Kater auf und ging mit ihm und der Pergamentrolle hinein. Sie legte die Rolle auf ihren Schreibtisch zu den Büchern, die sie gerade studierte. Sie ging mit dem Kater im Arm zu ihrem Bett. Sie setzte das Tier auf dem Bett ab und schlüpfte in ihr Schlafgewand.
Sie legte sich unter die Decke und nahm Winson wieder in den Arm. In ihre Gedanken versunken schlief sie ein.
Am nächsten Morgen brach sie früh nach Heine auf.
Dort angekommen begab sie sich in die Bibliothek der Schwarzen Drachen, in der sie schon manche Stunde zugebracht hatte und gab der Elfe, die über die Bücher wachte ihre Rolle.
„Gib sie bitte dem Rat der Schwarzen Drachen.“ , sagte sie und ging.


Viel Zeit war vergangen, sehr viel Zeit…

Eine Elfe lehnt an einem Balkon und sieht in die Abenddämmerung hinaus. Ihr langes schwarzes Harr fällt weich auf die kostbare weiße Robe, die sie trägt. Traurig sieht sie der Sonne dabei zu wie sie im Meer versinkt.
„Lehrmeisterin Norelle, es wurde ein Brief für euch abgegeben“ eine Elfe tritt herein und legt einen Brief auf einen Schreibtisch. Die Elfe am Balkon dreht sich herum und geht wieder hinein.
Norelle betrachtet den Brief und sagt dann beiläufig: “Ich danke dir, ich werde mich sofort darum kümmern.“ Die Überbringerin des Briefes entfernt sich still. Norelle lässt sich seufzend in ihren Sessel fallen.
Sie sehnte sich zurück ins Elfendorf, zurück zur der Geborgenheit die dieser Ort ausstrahlte. Aber sie kann nicht gehen, ihr Pflichtgefühl hält sie in Heine fest.
Sie griff nach der Weinflasche auf dem Tisch und schenkte sich ein Glas ein, nahm einen Schluck und sah auf den Balkon hinaus, die Sonne war mittlerweile in den Fluten verschwunden.
Sie mochte die Abenddämmerung, das warme Licht bevor der Tag sich verabschiedete, doch sie fürchtete Nacht, die Dunkelheit und die Erinnerungen, die sie immer wieder einholten. Sie hatte Angst die Augen zu schließen, Angst was sie in ihren Träumen erwarten würde. Sie hatte Angst wach zu bleiben, Angst davor welche Streiche ihr ihr Verstand noch spielen würde.
Sie nahm einen tiefen Schluck und sah in die Dämmerung hinaus, bald würde es ganz dunkel sein.
Sie dachte an Elsyrion. Er hatte eine Leere in ihr zurückgelassen, die sie nicht zu füllen vermochte. Weder tot noch lebendig liegt er in seinem Zimmer, alleine in seinem Schloss.
Sie hatten Abschied genommen und sie wussten beide, es würde ein Abschied für immer sein. Seine Worte er würde für sie weiter kämpfen, waren nichts als eine süße Lüge. Sie hatten beiden gewusst, dass es keinen Morgen mehr für sie geben würde.
Und trotz alledem kann sie ihn immer noch nicht gehen lassen.
Sie fühlt sich haltlos, dessen beraubt was ihr am wichtigsten ist.
Doch gab es keine Tränen mehr um zu trauern, keine Tränen, die ihrer Trauer noch hätten Ausdruck verleihen könnten. Den Verlust den sie erlitten hatte, war endlos.
Timru tot und ohne Grab, Aurelia fern von ihr beim Elfenrat.
Sie schenkt sich nach.
Die letzten Lichtstrahlen lassen ihre blaugrünen Augen aufblitzen.
Es ist nun völlig dunkel draußen bis auf den Mond, der ein wenig kaltes Licht ins Zimmer fallen lässt. Sie nimmt einen weitern Schluck, doch der Wein hat längst keinen Geschmack mehr für sie.

Die Nacht

Es knarrt an der Tür. Sie erschrickt und blickt sich um, doch es war wohl nur der Wind. „Du Närrin, denkst du wirklich er kommt noch einmal…?“, sie schließt die Augen.
Sie wollte nicht an ihn denken. Sie wollte überhaupt nicht mehr denken. Sie war wütend und enttäuscht.
Aber es war zu spät.
Von allen Erinnerungen die auf sie einprasseln, muss sie doch immer wieder an ihn denken.
Wie er sie verlegen anlächelt, wie er sie in den Arm nahm, wie er einfach immer da gewesen war…
…aber Elsyrion kam ihr wieder in den Sinn.
Sie spähte in die Nacht hinaus, hinüber zu dem Turm in dem er lag.
Sie hatte ihn aufgegeben…
…hatte nun ein für allemal Abschied genommen…
…..Tief in der Nacht war sie zu ihm in den Turm gekommen, hatte sie an den Wachen vorbei geschlichen.
Sie war an sein Bett heran getreten und hatte ihm gesagt, dass sie nun gehen würde, für immer. Aber hatte sich nicht geregt. “Meine Liebe…mein Herz…ich gehe nun…hier soll es nun enden…“, sie hatte sich zu ihm heruntergebeugt, wobei ihre dunklen Haare auf sein aschfahles Gesicht gefallen sind.
Sie streichte die Haare weg und legte ihren Kopf auf sein kaum noch schlagendes Herz. So verharrte sie lange bis die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne sie zum gehen gemahnten. Einen letzten Kuss hauchte sie auf seine Stirn und schlich sie leise wieder davon.
„Mein Herz…“, mit diesen Worten verschwand sie…

Der Betrug

„Dewan“, murmelt sie und nimmt erneut einen Schluck Wein. Sein Betrug schmerzt sie mehr als sie es sich einzugestehen vermochte.
Sie war so wütend gewesen, als er ihr von der Dunklen erzählte, so unendlich wütend. „Wie hatte er es nur wagen können? Wie nur?“
Sie hat ihre Erinnerungen nicht mehr im Griff. Sie kamen und gingen, Erinnerungen an ferne Orte und Leute, die schon lange tot waren. Hass und Liebe, Wut und Enttäuschung tobten in ihr. Es fällt ihr schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
„Mit einem Menschen glücklich werden, was für eine Närrin bin ich doch! Sie können nicht treu sein…nein sie sind viel zu grob, als das sie etwas von unserer Ewigkeit mit uns teilen sollten.“
Sie steht auf, nimmt ihr Glas mit und bleibt unvermittelt stehen. Sie wirft das Glas gegen ein Regal und schreit: „Verschwinde aus meinem Leben, hörst du? Verschwinde aus meinem Kopf!“ Sie sinkt auf die Knie.
Er war ihr das liebste auf der Welt geworden, hatte sie aus ihrer Traurigkeit geholt. Er hatte es vermocht an die Anstelle der Leere zu treten, die ihr innegewohnt hatte und die sie nicht mehr zu füllen geglaubt hatte.
Aber nun…
Da fällt ihr der Weinbrand ein, der noch im Regal steht. Sie steht auf, holt die Flasche, lässt sich wieder in den Sessel fallen.
Sie schenkt sich großzügig ein und sieht weiter in die Nacht hinaus.
„Eine Dunkle, das ist ja mal was…was soll man da noch zu sagen?...Er kann mich doch nicht einfach durch eine Dunkle ersetzen?...Das kann er nicht“, flüstert sie und nimmt einen neuen Schluck.
Schließlich schläft sie doch ein, zusammengesunken in ihrem Sessel. Im Zimmer ist es kalt, sie hat die Balkontür nicht geschlossen.
Am Morgen wacht sie auf, zitternd vor Kälte. Sie steht auf und tritt auf den Balkon hinaus, die Sonne steht schon hoch am Himmel.
Sie sieht über das Meer hinaus. Die Sonne glitzert auf den Wellen, wie kleine Diamanten.

Der Morgen

Sie tritt auf den Balkon hinaus. Der Himmel in ein sanftes Morgenrot gehüllt.
Ein lauer Wind weht über das Meer zu ihr herüber und spielt mit ihrem dunklen Haar und dem dünnen Seidennachthemd das sie trägt.
Ein Lächeln umspielt ihre Züge.
Jemand tritt von hinten an sie heran und schließt sie zärtlich in seine Arme.
„Dewan“, geht es ihr durch den Kopf, sie dreht sie um und küsst ihn ebenso zärtlich.
„Es gut, dass nun alles vorbei ist…“, sagt sie lächelnd.
Er lächelt ebenfalls und drückt sie sanft an sich: “Ja…nun wird uns nichts mehr trennen“
Er lässt sie los und nimmt ihre Hand und bei de gehen wieder hinein
Draußen kommt ein heftiger Wind auf, der dunkle Wolken vor sich hertreibt.
Der Himmel verfinstert sich und Regen prasselt nieder.
Norelle sitzt vor ihrer Frisierkommode, die aus hellem Holz gefertigt ist und mit Blumenschnitzereien verziert ist. Sie summt und betrachtet sich im Spiegel während sie ihr langes dunkles Haar pflechtet und es am Hinterkopf mit einer silbernen Spange, die eine blaue Blume zeigt, zusammensteckt.
Als sie fertig ist betrachtet sie zufrieden ihr Werk und blickt dann lächelnd auf einen kleinen silbernen Ring an ihrer linken Hand.
Dann blickt sie missbilligend auf ihre Handgelenke, die noch rote Striemen geziert werden, ein Andenken an ihre Gefangenschaft bei den Orks von Kaikas Wehr.
Doch daran wollte sie nun nicht mehr denken.
Sie steht auf und betrachtet sich in einem großen Spiegel. Sie streicht über den weichen Stoff der langen tief blauen Robe, die sie trägt und lächelt.
Plötzlich fällt ihr ein, dass sie noch nach Giran muss, um den Stoff abzuholen, den sie für das Hochzeitskleid bestellt hatte. Sie betrachtet sich noch mal im Spiel und geht dann in ihr Ankleidezimmer, um sich etwas weniger auffälliges anzuziehen.
„Ja die Robe wird ihm gefallen“, sagt sie leise, als sie wieder in den Schrank hängt. Sie streift noch die passenden Handschuhe über und macht sich auf den Weg.

Totgeglaubte leben länger

In Giran angekommen geht sie Treppen zum Markt hinab und schaut sich nach dem Händler um bei dem sie ihren Stoff bestellt hatte.
Ihr Blick schweift noch über den Markt während sie die Treppen hinab steigt, bis er plötzlich an einer Gestallt hängen bleibt.
Unbewusst hatte sie zu dem Platz zwischen den beiden großen Bäumen geblickt.
Aber dieses Mal war er nicht leer gewesen wie gewöhnlich.
Sie erstarrte, unfähig ihren Blick abzuwenden.
„Nein…dass kann nicht sein…“
Sie mustert den Elfen, der dort ein wenig zusammengesunken liegt.
Sie geht ein wenig näher heran, als sie eine Dunkle entdeckt. Sie scheint einen Streit angefangen zu haben.
Wie sie nun erkennen kann, ist der Elf in keiner besonders guten körperlichen Verfassung.
„Elsyrion“, flüstert sie leise.
Ihre Hand legt sich auf den Knauf ihres Schwertes, das sie aus Gewohnheit angelegt hatte.
Sie bewegt sich langsam auf die Dunkle zu.
Und dann…
…sie erinnert sich nicht mehr genau, alles ging so schnell….
Doch der Gedanke ihn zu verlieren, wo sie ihn gerade wieder gefunden hatte, beherrscht ihr ganzes Handeln. Sie wollte ich nicht wieder aufgeben, er musste leben…
Verzweiflung.
„Eine Priesterin…eine Priesterin Evas“, haucht er.

Er sieht sie an und sein Blick, sagt ihr, dass es nun nichts mehr zu sagen gab. Die Elfe sah weg, nicht im Stande seinen Blick noch länger zu ertragen.
Es ging ihm gut, die Priesterin hatte ihn gerettet und Norelle geholfen ihn ins ElfenDorf zu bringen, doch wusste sie was sie ihm angetan hatte, wog schwerer als sein körperlicher Schmerz, sie sah es in seinem Blick.
„Ich werde für dich weiter kämpfen….“, diese Worte schmerzten sie nun ungemein, die Erinnerungen…ein Schmerz den sie nicht mehr ausdrücken vermochte, mit keinen Tränen der Welt.
Sie sieht ihn an und ihr ist als müsste ihr das Herz brechen….
„Ich muss dir noch etwas wiedergeben…“, mit diesen Worten wendet sie sich ab und geht rasch die Treppen des Tempels hinunter.
Doch dann versagen ihr ihre Beinen den Dienst, sie bricht zusammen, sich am Geländer der Treppe festhaltend, unfähig ihres Körpers wieder Heer zu werden, unfähig die Gefühle und Gedanken wie auch Erinnerungen, die auf sie einprasselten zu ordnen, geschweige denn ihnen Herr zu werden.
Und dann…
stand sie auf, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl nicht viel mehr als eine Minuten vergangen sein konnte. Eine Leere erfüllte sie, die sie ebenso schmerzte wie die Gefühle zuvor, doch nun konnte sie gehen und sie ging…
Ging mit dem Wissen, dass sie jeder Schritt, den sie nun wieder auf ihn zu gehen würde sie doch jedes Mal weiter von einander entfernen sollte. Ein Abgrund tat sich vor ihr auf und sie denkt es wäre nur eine Frage der zeit bis sie selbst in diesem Abgrund läge…
Die Elfe reichte ihm einen in ein weißes Seidentuch eingewickelten Gegenstand. Das Seidentuch war auffallend bestickt mit einem schwarzen Drachen und ein Name stand in elfischen Buchstaben darunter.
Er wickelt den Gegenstand aus und erkannte seine einstige Krone.
„Ich habe sie für dich verwahrt. Niemand sonst ist würdig sie zu tragen…nun ist sie wieder dein“, mit diesen Worten verließ sie ihn ging die Treppen hinab und ganz ohne ihr zu tun machte sie sich auf den Weg zu ihrem See.
Sie hörte ihn noch, wie er schrie und klagte, doch wollte ihr Verstand dieses nicht fassen, als würde er ihr die Ohren zu halten, wohl wissend, dass sie es nicht mehr ertragen könnte.

Der See

Sie lehnt sich gegen eine alte Weide und sah auf den See hinaus, sah wie die Sonne ein sanftes Glitzern auf den See zauberte.
Wie lange er wohl schon friedlich hier gewesen war? Wie lange er es wohl noch sein würde, so vollkommen unberührt von der Zeit und dem Schmerz der Welt in seiner friedvollen Idylle.
Welche Geschichten er wohl zu erzählen wüsste?
Sie lauscht auf das Geräusch der Wellen wie sie sanft ans Ufer schlugen. Langsam wiegte sie dieses in einen traumlosen Schlaf.
Die Elfe erwacht als sie Schritte hören kann, diese Schritte waren ihr nur zu gut bekannt. Sie setzt sich auf und sieht dann in seine liebevollen und besorgt blickenden Augen.
Sie seufzt, muss sie ihm erzählen was geschehen ist, wohl wissend, dass es dann nie wieder so sein würde wie es war.
Sie sah ihn traurig an: “Dewan…“begann sie ihm zu erzählen, was vorgefallen war.
„Ich…Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich aus deinem Versprechen entbinde, du bist frei“, mit den Worten gibt er ihr einen letzten zärtlichen Kuss und verlässt sie.

Sie fühlt sie unendlich leer und zerrissen. Sie hat keine Worte, um auszudrücken, was sie fühlt.
Sie geht nach Heine zurück, verlässt die bezaubernde Idylle des Elfendorfes, denn diese konnte ihr keinen Trost spenden. Sie verlangte keinen Trost, nicht mehr, war sie selber, doch Quell der dieser Umstände. Das Wissen darum, die beiden ihr liebsten Wesen auf dieser Welt so verletzt zu haben, schien ihr den Verstand zu rauben.
Sie selbst hatte keinen Trost verdient…

Das Abendlicht
Sie liegt in einem Sessel auf dem Balkon ihrer Gemächer in Heine und sieht auf das Meer hinaus. Es ist bereits dunkel draußen und die Nacht legt bereits ihren kalten Schleier auf die Stadt.
Die Elfe spürte ihn nicht in ihrer dünnen Robe, sie lauschte nur auf das Geräusch der Brandung. Sie lauscht wie die Wellen in einem monotonen Widerklang gegen den Strand schlagen.
Seit Tagen hatte sie weder etwas gegessen noch getrunken. Sie hatte nur still dort gelegen und dem Klang der Wellen gelauscht.
Für ihr sonst so geliebtes Abendrot hatte sie keinen Blick mehr, es hatte wie ihr schien an Glanz verloren, ebenso wie ihr sonst so neugierigen und doch stets wissend blickenden Augen.

Eine Bedienstete klopfte Scheu an ihre Tür.
„Komm herein“ reif sie ihr zu.
Norelle kam auf die nun eingetretene Frau zu.
Die Elfe trägt eine tief rote Robe, die zwar schlicht aber dennoch kostbar wirkt. Ihre Haare hatte sie aufwändig zu einem langen Zopf geflochten.
Sie lächelt „Nun was bringt dich zu mir?“
Die Frau blickte sie scheu, noch verwirrt von dem abweisenden Verhalten der Elfe Tage zuvor. Sie blickte in die blaugrünen Augen der Elfe und sie sah, dass der Glanz, der sonst stets in ihnen gelegen hatte, verschwunden war und das Lächeln so Lügen strafte.
„Ich bringe eine Nachricht für Euch…Ihr sollt euch mit einer Bewerberin in Heine in der Taverne in Giran treffen. Ihr Name ist Thalelah. Ihr werdet sie an ihrem roten Haaren erkennen.“
„Ich danke dir“, mit diesen Worten geht sie ihren Mantel suchend in ihr Zimmer zurück, gewillt sich nun wieder ihrer Arbeit zu widmen. Es sollte nicht noch mehr unter ihr leiden müssen, also fing sie an sich wieder in die Arbeit zu stürzen.

Der Brief

Wie immer hatte sie die Nacht draußen auf ihrem Sessel auf dem Balkon verbracht, lauschend auf den Klang des Meeres. Nun wecken sie sanft die ersten Strahlen des Morgens.
Sie steht auf und geht langsam in das Zimmer, auf ihrem Schreibtisch entdeckt sie ein Pergament und ein gebundenes Buch, ihre stille Bedienstete wird es wohl noch nachts hier her gebracht haben. Sie lächelt.
Sie beginnt das Pergament zu lesen. Es ist eine Bewerbung.
Sie lässt sich in den Sessel, der neben dem Schreibtisch steht, gleiten und liest weiter.
Am Ende des Briefes angekommen, kann sie ihre Verzweiflung nicht zurück halten.
Eine einzige Träne läuft ihre Wange hinab und tropft auf das Pergament, auf dem die Tinte nun verläuft.
„Verschwunden?“, geht es ihr durch den Kopf. „Wie konnte das passiert sein? Warum nur? War nicht schon genug Unheil passiert“
Da fällt ihr das Buch wieder ein. Sie nimmt es zur hand und beginnt hastig zu lesen, begierig eine Antwort zu finden.
Das Buch war wie sich herausstellte das Tagebuch der Enkelin Elsyrions, Elianna. Sie war es auch die sich nun um die Gilde bewerben wollte.
„Ein Dunkler?“, Norelle weiß, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hat. Er war in das Haus Elsyrions in Heine gekommen, in dem nun auch Elianna lebte, wie sie erfuhr. Dann war er verschwunden mit dem Rat an seine Enkelin sich an seine Gilde zu wenden, war auch Elsyrion verschwunden.
Sie setzte sich auf und holte schnell einen Bogen Papier heraus und begann etwas zu schreiben.
Gedanken kamen ihr in den Sinn: “Nun konnte ich wieder nicht an deiner Seite stehen, viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt…ich habe dich wieder verloren mein Herz…“
Der Schmerz und die Verzweiflung schienen ihr endlos und doch zwang sie sich einen klaren Verstand zu bewahren. Sie musste ihn finden, ihm helfen. Was sie dabei fühlte war ihr unwichtig.

Geehrte Elianna,
dieses Schreiben soll nun für dich sein. Ich habe deine Bewerbung erhalten und ich denke in Anbetracht dessen, dass du die letzte bist die etwas über den Verbleib unseres Wächters weiß, sollten wir uns schnellst möglich treffen.
Komm zur zehnten Stunden der Nacht zu den Docks in Heine. Ich werde dort auf dich warten.

Norelle Abendlicht

Der Brief war nicht in der sonst so schönen Schrift der Elfe verfasst. Die Buchstaben waren teilweise kaum entzifferbar. Man konnte dem Brief leicht die heftigen Gefühle ansehen, die seine Verfasserin beim Schreiben gehabt haben muss.
Sie rief nach ihrer Bediensteten.
„Lass diesen Brief unverzüglich zum Haus Elsyrions bringen, er ist von höchster Wichtigkeit“, damit übergab die Elfe ihr den Brief, hoffend er würde schnell an sein Ziel gelangen.

Drucke diesen Beitrag

  = Votes für Imoriath =
Geschrieben von: Nostromo - 18.12.2006, 14:41 - Forum: Ankündigungen - Keine Antworten

Hallo,

an alle die immer interessiert daran sind was auf der Page so neues passiert, hier nun die nähste Erweiterung.

Wir haben die Votes komplett überarbeitet und auch mit weiteren Seitenangeboten gefüllt. Nun stehen Euch eine Vielzahl von Votes zur Verfügung mit denen Ihr "auch" den Server unterstützen könnt. Votes sind keine Pflicht aber eine sehr gern gesehene Unterstützung.

Grüsse
Nostromo

Drucke diesen Beitrag

  Nynneth - Die Jägerin
Geschrieben von: Nynneth - 18.12.2006, 14:37 - Forum: Charaktergeschichten - Keine Antworten

Nynneth – Die Jägerin

Ihr Blick, kühl und emotionslos, ihre Stimme, lieblich und anziehend. Ihre Brüste gehalten von einigen Lederriemen, genauso das knappe Höschen das sie kleidete, wenn man es so nennen mag. Nynneth war arrogant, herablassend und absolut boshaft. Sie verschlang die Männer wie eine Katze die Maus die sie gerade erbeutete. Fuhr ihre krallen aus und spielte mit ihnen, lies sie vor sich kriechen und betteln. Sie wusste ihre reize gekonnt ein zu setzen um das zu bekommen was sie wollte.

„Dalninil, habt ihr meinen liebsten gesehen?“ Hörte man eine aufgeregte Stimme durch den grossen Saal des Hauses schallen. Nynneth schüttelte verneinend den Kopf „Nau und nenn mich nicht Dalninil, du bist nicht länger meine Schwester, das sagte ich dir bereits, du hast dich Shilen abgewandt, sei froh das du überhaupt noch lebst und das nur weil unsere Mutter dich duldet als billige putze“ Zischte sie Xune herrisch an, welche darauf betrübt den kopf senkte und fast flüsternd antwortete „xas, Nynneth.. ich weis und ich bin ihr dankbar, dennoch suche ich meinen liebsten bereits seit tagen.“ Nynneth lachte schallend auf, es hallte schrill durch den gesamten Saal, so das Xune zusammen zuckte dabei. „dummes ding, denkst du ein Dunkelelf mit ehre der den rechten Pfad beschreitet, bleibt bei einer Og’elend? Wie naiv bist du?“ Sprach sie verachtend, mit doch recht ruhigem ton, dann ging sie auf Xune zu und packte sie grob am Kinn, drehte ihren kopf nach links und rechts, betrachtete sie aufmerksam. „du siehst mir eindeutig zu ähnlich, ssindossa… das müssen wir ändern.“

Kaum hatte sie diesen Satz zu ende gesprochen, schnitt sie ihr mit einem Dolch quer übers Gesicht, Xune fing an zu schreien und zu weinen, doch schien dies Nynneth nur noch mehr zu gefallen… ja sie hatte gefallen daran anderen Leid zu zufügen. „Hört bitte auf, ich weis das ich nicht euren Vorstellungen entspreche, doch habe ich nichts getan, ich suche lediglich meinen liebsten“ Klang es verzweifelt und wimmernd aus Xune’s Kehle. „Mir gleich was du suchst, elg’caress… doch wenn ich ihn finde, sage ich dir mayoe bescheit.“ Mit einem viel zu freundlich, dennoch hinterhältigem lächeln, wand sie sich von Xune ab und ging zur Türe hinaus. Xune blickt ihr betrübt nach, das blut rann über ihr gesicht, so das es kaum noch zu erkennen war.

„Dafür das sie meine ältere „Schwester“ ist, ist sie äußerst Naiv…und dumm.“ Sprach Nynneth kühl zu sich selbst, als sie durch den Garten hinaus in den Wald zu einer kleinen Hütte lief, dort blieb sie stehen, schaute sich aufmerksam um, ob ihr keiner folgte und schloss die Türe auf. Drinnen angekommen, verschloss sie die Tür und ging auf eine, in der ecke sitzenden und gefesselten Person zu. „Du lebst noch, xas?“ Sprach sie spöttisch, als die Person zu ihr aufblickte, sehen konnte diese jedoch nicht, Nynneth hatte ihr die Augen ausgestochen. „Du wirst sie nie wieder sehen, so…oder so. Zu dumm das du einer Og’elend gefolgt bist, statt an meiner Seite zu bleiben, mir im Kampfe bei zu stehen und mir im Bette vergnügen zu bereiten.“ Murrte sie und versetzte dem Dunklen vor ihr eine Ohrfeige, worauf er den kopf senkte, dann riss sie ihm den Knebel ab. „Nun ist es Zeit für dich zu gehen… wirklich zu schade, du warst stets ein guter Krieger.“ Klangen ihre Worte fast bitterlich. „ich weis das ich einen Fehler begangen habe, Nynneth… einen sehr Grossen sogar und xas, ihr habt recht, wenn ihr mich nun tötet.“ Groll eine raue und tiefe Stimme aus der Kehle des Dunklen. „ Wenigsten hast du Einsicht, das letzte was dir wohl geblieben ist, geliebter einer Og’elend.“

Sie trat an den Tisch in der Mitte des Raumes und nahm ihre Klingen zur Hand, beschaute sie sich diese und ging auf den dunklen zu. „soll ich deiner liebsten noch etwas ausrichten bevor ich dir nun das leben nehme?“ Ja ihre Worte klangen voll Hohn, auch ihr Blick sagte nichts anderes aus. „nau, ich habe bereits zu viele Fehler begangen nun muss ich büssen, mayoe hat Shilen Nachsicht mit mir.“ Nynneth lachte laut los bei diesen Worten, glaubte sie doch nicht daran, das Shilen einem Verräter verzeihen würde. Mit einem Schlag, stieß sie ihm eines der Schwerter in die Brust, der dunkle vor ihr bäumte sich ein letztes mal auf, dann sackte er zu Boden, allein gehalten durch die Klinge die Nynneth fest in Händen hielt. Kühl und emotionslos ihr Blick, keine Miene verzog sie, einzig allein die kleine Träne die ihre Wange hinab rann, verriet was sie fühlte. Mit einem ruck zog sie das Schwert aus seiner Brust, legte beide zurück auf den Tisch, richtete das Bett in der Ecke zurecht, daneben stellte sie eine kleine Kerze auf, dann zog sie den dunklen aufs Bett, entfernte die fesseln und legte ihm ein schwarzes Seiden Tuch auf die toten Augen. „nun Ruhe… und bereue deine Fehler, Og’elend.“

Sie richtete sich Straff auf, griff die Schwerter, schob diese in die Scheiden zurück und verließ die Hütte. Sie lief wieder durch den Wald, doch langsamer wie vorher und wirkte leicht nachdenklich, fast hätte man meinen können sie bereut das was sie tat, doch nur fast. Wieder am Hause angekommen betrat sie die Kammer von Xune, welche auf einem kleinen Hocker saß und ihre Wunde versorgte. Sie zuckte leicht als sie Nynneth bemerkte und senkte so gleich ihr Haupt. „ich habe deinen liebsten gefunden, wanre.“ Sprach sie kühl in den Raum und setzte sich in einen Sessel, die Beine schlug sie elegant übereinander und schaute in den Spiegel gegenüber. „Wirklich? Wo?.“ „Klang es aufgeregt als Xune sich zu ihr umdrehte. „Du kennst die Hütte im Wald, xas? Dort habe ich ihn gesehen.“ Ein bösartiges schmunzeln, das Xune unsicher werden lies, legte sich auf Nynneths zarten Lippen. „Darf ich zu ihm? Jabbress?.“ Xune war sichtlich ängstlich und misstrauisch, doch hatte sie hoffnung ihren liebsten nun endlich wieder in die Arme schließen zu können. „Natürlich, ich werde dich dortin mit vergnügen begleiten.“ Lächelte sie gespielt freundlich, erhob sich aus dem Sessel, betrachtete sich noch einmal im Spiegel und reichte Xune einladend die Hand. „Komm Schwester ich führe dich zu ihm.“ Xune begann zu Lächeln bei diesen Worten, sie war wohl wirklich zu Naiv.

Gemeinsam noch immer Hand in Hand lief Nynneth mir ihrer „Schwester“ durch den dunklen Wald bis zur Hütte. „Dort drin ist er, xas?“ Klang Xune aufgeregt und rannte zur Tür der Hütte, Nynneth hingegen blieb vorerst stehen. „xas, dort drin wartet er auf dich.“ Xune öffnete die Tür, trat ein und schaute sich um, der Raum war dunkel, nur die eine Kerze neben dem Bett brannte. Dann folgte auch Nynneth in die Hütte, ihr lächeln beibehaltend. „liebster…“ Rief sie und rannte zum Bett und umarmte den noch warmen Körper, als sie sich löste bemerkte sie das viele Blut und verzog das Gesicht, riss das Seidentuch von seinen Augen und fiel vor schreck rückwärts zu Boden. „nun schwesterchen, er starb lieber um seine Fehler zu korrigieren wie zu dir zu stehen, er sah zuletzt doch noch ein das dies der bessere Weg für ihn ist.“ Kühl klang ihre Stimme, ihr blick nun emotionslos. Xune fing an zu weinen doch war sie so geschockt das sie nichts weiter sagen konnte. „ich fragte ihn ob er dir noch ein paar letzte Worte hinterlassen möchte, doch leider muss ich dich enttäuschen, darauf legte er keinen wert.“ Lächelnd trat sie an Xunes Seite, legte eine Hand auf ihre Schulter und stützte sich leicht darauf ab. „Sei ihm nicht böse, er tat das richtige.“ Spöttisch waren ihre Worte, dann wendete sie sich ab und ging zur Tür hinaus. „sobald meine Mutter dich frei gibt, wird dich das gleiche Schicksal ereilen.“ Xune saß regungslos da, nur die vielen Tränen die ihre Wange hinab liefen, bewegten sich. Nynneth schritt zur Türe hinaus und lief durch den Wald, an einer kleinen Klippe zog sie ihre Schwerter, hielt diese gegen das Licht des Mondes und betrachtete sich das Blut daran. „wirklich zu… Schade.“

Fortsetzung folgt...

Drucke diesen Beitrag

  Tarwardir's Tauschbörse
Geschrieben von: Bullzeye - 18.12.2006, 01:12 - Forum: = Marktplatz = - Keine Antworten

*Tarwardir betritt einen Laden und fragt den Verkäufer mit frechem Unterton ob er hier nicht ein Stück beschriftetes Leder an die Wand hängen dürfe.
Der Verkäufer willigt nicht ein und bittet ihn zur Tür hinaus.
Daraufhin wird Tarwardir ungemütlich ... hält dem Verkäufer seine Klinge an die Brust ... wirft ihm einen Sack Gold zu und sagt: "Es macht dir doch nichts aus oder ?"
Der Verkäufer schluchzt. "Nun Gut, macht was ihr wollt" sagt er und greift schnell nach dem Sack.*

Werte Bürger und Bürgerinnen Adens.
Ich, Tarwardir Vinyamar bin auf der Suche nach Teilen der Dunklen Kristall Leder Rüstung. ( Dark Crystal Leather Armor )
Ich besitze bereits die Hose. ( Dark Crystal Leggins )
Ich hoffe einer von euch ist im besitz einiger Teile.
Hinterlasst mir eine Nachricht oder euren Namen beim Verkäufer dieser Bruchbude.

*schnell und unsauber unterzeichnet*

Tarwardir

( ooc: Suche die Dark Crystal Leather Armor, Boots, Gloves und den Helm.
Kann folgendes bieten:
- Doom Plate Armor +21
- Doom Shield +10
- Sealed Tallum Leather Armor

Meldet euch iG bei Tarwardir oder schreibt mir hier im Forum. THX a Lot. )

Drucke diesen Beitrag